Bei eBay spürt man den Gegenwind starker Konkurrenten. Und reagiert prompt mit neuen Diensten und Services, die mit dem Kerngeschäft der Online-Auktion nicht immer viel gemein haben. So versteht sich eBay beispielsweise in Deutschland neuerdings eher als Marktplatz und ist sehr bemüht das klassische Bild des Auktionshauses abzustreifen: Stichwort eBay Kleinanzeigen. So wundert es kaum, dass eBay in den USA auch weiterhin neue Pilotprojekte vorantreibt.
Sell It Forward
Es hat etwas Weltverbesserliches. Gebrauchte Sachen einschicken, bewerten und verkaufen lassen, einen Großteil davon spenden. Nach diesem Prinzip funktioniert die neue Geschäftsidee, die von eBay jetzt in den USA Schritt für Schritt an die Öffentlichkeit herangetragen wird. Dass man darum bemüht ist, nicht zu schnell die Massen für den neuen Dienst zu begeistern, zeigt die ausbleibende Reaktion eines eBay-Sprechers auf Anfrage des Business Insider Magazins. Bloß nicht zu viel Wind machen.
Die Idee von „Sell It Forward“ ist schnell erklärt: mit der eigenen E-Mail-Adresse anmelden und kostenfrei Paketschein erhalten. „Behutsam gebrauchte“ Kleidung, Schuhe und Taschen zusammen suchen, in ein Paket stecken, zur nächsten UPS– oder USPS-Filiale tragen und auf den Weg zum eBay-Partner Goodwill Industries schicken. Markenware bevorzugt!
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Dort angekommen nimmt sich Goodwill den Stücken an. Die Dinge, die gute Chancen auf mindestens 10 Dollar Ertrag haben, werden bei eBay eingestellt und innerhalb von zwei Wochen verkauft. Der Kunde erhält in diesem Fall 50 Prozent des Endpreises – bei gebührenfreier Abwicklung und Versand. Garniert mit gutem Gewissen – wandern die übrigen 50 Prozent doch in die Tasche von Goodwill, einer Hilfsorganisation, die Arbeitslosen dabei hilft, wieder zurück in die Beschäftigung zu finden. Sollten die eingeschickten Dinge für nicht vermittelbar erklärt werden, stellt Goodwill einen Spendenbescheid aus, sodass den Kunden immerhin steuerliche Erleichterungen beglücken.
Dass tatsächlich die komplette Hälfte des Erlöses an Goodwill fließt sei dahingestellt. Details zu dem Abkommen zwischen eBay und Goodwill sind nämlich nicht bekannt. Da auch eBay wie alle anderen wirtschaftenden Unternehmen an barer Münze interessiert ist, dürfte der ein oder andere Prozentpunkt in jedem Fall auch in die Taschen des Auktionshauses fließen. Selbst wenn es nur Angebotsgebühr und Provision sind.
Mehr Waren durch neue Services
Welches Ziel eBay mit all den neuen Diensten, darunter eBay Now, verfolgt ist klar: Angebot steigern und das Einstellen von Dingen erleichtern. Rundum-Sorglos-Service für die Kunden sozusagen. Nebenbei lässt sich eBay diese Dienstleistungen natürlich bezahlen, profitiert somit gleich in vielerlei Hinsicht.
Doch ganz egal, wer am Ende wie viel verdient: die Idee ist gut und schafft insbesondere Anreize, auch weniger ertragsversprechende Dinge auf simple Weise einzuschicken, um wenigstens ein paar Groschen daran zu verdienen. Wenn man durch so wenig Aufwand „im schlimmsten Fall“ auch noch Gutes tun kann, geht die Rechnung für alle Beteiligten auf.
Nicht für Deutschland geplant
Leider wird „Sell It Forward“ so schnell nicht über den großen Teich kommen: „Bislang ist das Projekt nicht für Deutschland geplant“, so die eBay-Pressestelle auf Anfrage. Schade. Ich hätte da einige Dinge zu veräußern, die mir einerseits noch zu wertvoll für den Altkleider-Container sind, deren Veräußerung mir andererseits aber zu aufwändig ist. Bleiben sie also weiter im Schrank liegen und warten darauf, dass sich auch hierzulande ein entspannter Verkaufskanal auftut.
Nette Idee, gefällt mir gut.
In der Überschrift steht:
„Feldtest bei eBay: Alten Krempel einschicken, bewerten, verkaufen lassen – und 50 Prozent der Erlöse kassieren oder spenden“
Das „oder“ ist nicht ganz korrekt, oder?
Müsste es nicht lauten:
„Feldtest bei eBay: Alten Krempel einschicken, bewerten, verkaufen lassen – und jeweils 50 Prozent der Erlöse kassieren und spenden“ ?
Nicht ganz. Damit ist gemeint, dass man in jedem Fall 50 % der Erlöse spendet – im Falle des Einsendens nicht geeigneter Teile hingegen 100 % spendet. Ein wenig unglücklich ausgedrückt, das stimmt. So ist das, wenn man möglichst viele Infos in eine möglichst knackige Headline packen will 😉
Das Neue ist meistens das vergessene Alte.:D
Vor Jahren waren die „Ebay“ Shops recht verbreitet, die fast das gemacht haben.
Ware eingestellt, verschickt und dafür Gebühr genommen.
Allerdings ohne den sozialen Aspekt. Naja dafür gabs auch mehr als die Hälfte der Erlöse, den Rest hätte man ja auch selbst spenden können.
Habe ich sogar einmal gemacht, dass müsste sicher schon 8-10 Jahre her sein.
Vielleicht gibts ja sowas immer noch. Gibts ja gegen moderne Tante Emma Läden die Post Filiale, Lotto und gleichzeitig alles andere sind.
Ich weiß auch gar nicht ob das Einschicken auch immer so bequem ist. Immerhin muss man die passende Verpackung suchen und das macht bei mir den größten Aufwand.
Aber egal toll bleibts trotzdem.
Ja, neu ist das nur bedingt. Aber vielleicht ist die Zeit ja jetzt reif. Grundstätzlich ist das ja das Funktionsprinzip auch von z.B. rebuy etc. oder?