Evernote und die Deutsche Telekom haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, durch die Telekom-Kunden den Notizdienst ein Jahr in der Premium-Version testen können. Das Angebot gilt sowohl für Vertrags- als auch für Neukunden. Schön für die User, gut für Evernote, für die Telekom eigentlich egal.
Mehr Upload-Kapazität in der Premium-Version
Normalerweise kostet der Dienst 40 Euro im Jahr – knapp 60 Millionen Telekom-Kunden können die sich jetzt sparen und sich die Premium-Version von Evernote genauer anschauen. Im Gegensatz zur kostenlosen Basic-Version gibt es in der kostenpflichtigen Version bessere Suchfunktionen und auch eine größere Upload-Kapazität um die eigenen Notizen in der Cloud zu speichern.
Für die bestehenden Kunden ist es auf jeden Fall ein nettes Zusatzangebot, das der ein oder andere vielleicht nutzen wird. Evernotes Hoffnung ist natürlich, dass davon auch ein paar von dem Dienst überzeugt werden und weiterhin Premium-Kunden bleiben.
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Gerade im Hinblick auf die jüngste Konkurrenz durch Google Keep, die Evernote zwar noch nicht das Wasser reichen kann, aber ein gefährlicher Wettbewerber werden kann, ist das durchaus ein geschickter Schachzug, immerhin generiert Evernote bislang 98 Prozent seiner Umsätze durch Premium-Kunden.
Zunehmend Kooperationen zwischen Telcos und Online-Diensten
Es ist aber auch nicht der erste Partnerschaft ihrer Art – bereits in Japan, Taiwan und Frankreich ist man Kooperationen mit Netzbetreibern eingegangen und bietet deren Kunden kostenlose Premium-Accounts an. Auch wenn finanzielle Details unbekannt sind wird die Deutsche Telekom Evernote dafür einen netten Scheck ausstellen – es könnte allerdings durchaus sein, dass man gerade nach der Veröffentlichung von Google Keep den Preis noch ein bisschen drücken konnte.
Doch was hat die Telekom davon? Mit Spotify hat man ja eine ähnliche Kooperation geschlossen – für 9,95 Euro bekommt man ein Spotify-Premium-Abo, das 9,99 Euro im Monat kostet, wobei der anfallende Traffic nicht auf den jeweiligen Telekom-Tarif angerechnet wird. Man versucht also sein Kernprodukt – den Netzzugang – um interessante Dienste zu erweitern und somit Kunden anzulocken.
Im Falle von Spotify hat das der Telekom die Kritik eingebracht, unter dem Deckmantel einer Marketingkampagne die Netzneutralität umgehen zu wollen. Bei Evernote trifft diese Kritik aber nicht zu, weil der (wahrscheinlich zu vernachlässigende) Traffic, der durch die Cloud-Synchronisation entsteht, weiter berechnet wird. Doch wie effektiv ist so eine Kooperation? Laut Spotify haben zwischen Oktober und Dezember „Tausende begeisterter Kunden“ den Spotify-Tarif der Telekom gebucht. Bei 37 Millionen Mobilfunk-Kunden ist das eher vernachlässigbar.
Digitale Notizbüchlein noch in der Nische
Während Musik-Streaming der letzte Hit ist, ist hat Evernote mit 1,3 Millionen Usern in Deutschland eher noch in der Nische noch etwas Potential. Wenn Evernote Glück hat, ändert sich das durch die Telekom-Kooperation. Aber auch wenn es nett gemeint ist – kaum ein Neukunde wird sich wegen der Evernote-Kooperation für die Telekom entscheiden.
Ein anderes Argument, das genannt wird, ist, dass die Telekom zusätzliche Erlösquellen sucht und einen zweiseitigen Markt etablieren möchten, indem sie von den Usern und Anbietern solcher Dienste kassiert, um den Netzausbau zu finanzieren. Jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, wie viel die Telekom von den 9,95 Euro für das Musik-Streaming behalten darf, aber viel wird es nicht sein.
Und im Zweifel wäre das dann kein zweiseitiger Markt, sondern eine marktübliche Provision für die Vermittlung eines neuen Spotify-Kunden. Bei Evernote ist nicht einmal das der Fall, denn der Telekom-Kunde zahlt nix, die Telekom aber X Euro an Evernote. Und selbst wenn Kunden nach dem Test für die Premium-Version bezahlen würden und die Telekom eine Provision erhalten würde, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass sich damit Milliardensummen umsetzen lassen. Trotzdem nett, liebe Telekom.
Bild: Evernote, Telekom
Unsere Daten alle in die Cloud verlegen wollen und im Gegenzug den Datenverkehr drosseln.
Wie soll ich meine Daten denn in die Cloud bekommen.
Mal schnell mit 384 kBits/s rüberschieben!?
Ich verstehe die Telekom überhaupt nicht.
Gibt es da auch Leute die denken können.
Und ja, die Telekom wird drosseln, 100%ig.
Ich finde das eine schöne Aktion! Nutze Evernote schon länger und bin Festnetzkunde bei der Telekom. Man muss einfach sagen das die Telekom durch solche Aktionen auch einfach einen Mehrwert bietet. So gab/gibt es z.B. für Entertain-Kunden eine Fernsehzeitschrift (TV Digital) für ein Jahr kostenlos. Meiner Meinung nach sind diese Art Kooperationen sinnvoll für alle Seiten (natürlich ohne das ich sagen kann was sich die Telekom und/oder ihre jeweiligen Partner das kosten lassen). Die Telekom bietet ihren Kunden einen tollen Mehrwert, die Kunden freuen sich über diesen und nutzen ihn und die dritte Partei (Spotify, Evernote, TV Digital) kann versuchen einige aus dem doch recht großem Kundenstamm der Telekom für ihren Dienst zu überzeugen.
Ob die Netzneutralität dadurch gefährdet ist kann ich ehrlich gesagt nicht einschätzen, aber ansonsten fallen mir keine wirklich negativen Aspekte dieser Kooperationen ein.
1,3 Millionen User in Deutschland? Da kann man wohl kaum von einem Nischenprodukt sprechen.
hast recht, hab ich etwas relativiert.
Ich kann die Deutsche Telekom auch nicht verstehen zum Glück bin ich schon länger kein Kunde mehr bei denen da wird man ja irre mit der Zeit.
Der Datenverkehr wird gedrosselt darüber ärgern sich die meisten Deutsche Telekom Kunden, aber nein die Deutsche Telekom kündigt Stolz an; ein Jahr Evernote Kosten für alle Deutsche Telekom Kunden. Da fast man sich aber echt an den Kopf. An deren Stelle würde ich mich erst mal um diesen Datenverkehr Problem kümmern und beheben.
Denn was soll mit Evernote machen wenn der Datenverkehr nicht richtig funktioniert.
Als Kunde der Telekom ist das Angebot sicherlich toll. Aber gerade unter dem Aspekt, dass die Telekom ihre DSL-Tarife drosseln will, ist das nur ein neuer Kundenfangmagnet. Klar, sie müssen jetzt was tun, damit ihnen die Leute nicht abwandern bzw. das überhaupt neue Leute dazu kommen.
Ob der Privatmann nun wirklich Evernote benötigt, sei einmal dahin gestellt…
Ich denke das selbst ein einigermaßen viel genutzer Evernote-Account keinen großen Anteil des Traffics ausmachen wird. Die Drosselung (die es noch nicht gibt, die aber wohl leider kommen wird) finde ich persönlich auch sehr sehr schlecht!!! Das aus verschiedenen Gründen. Ich glaube jedoch nicht das die Nutzung von Evernote einen erwähnenswerten Teil von den 75GB Datenvolumen im Monat (die es laut den ersten Vermutungen mindestens sind) ausmachen.
Solche Aktionen werden natürlich gemacht um Kunden etwas zu bieten und sie somit zu gewinnen oder zu halten. Das ist gut! Das die Idee der Drosselung eine sehr sehr schlechte ist hat damit meiner Meinung nach aber nicht viel zu tun.