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Christian Seifert: 4 Thesen zur Zukunft der Bundesliga

Christian Seifert: 4 Thesen zur Zukunft der Bundesliga
geschrieben von Philipp Ostsieker

Beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt hat Christian Seifert ein Umdenken im deutschen Fußball gefordert. Der Chef des Ligaverbandes fürchtet um die Konkurrenzfähigkeit der Bundesliga, erklärt aber auch, unter welchen Voraussetzungen die Bundesliga auf Top-Niveau bleiben kann. Wir haben die spannendsten Zitate aus seiner Ansprache gesammelt.

Helene Fischer, Neymar und Video-Schiedsrichter: Auch im Fußball-Jahr 2017 haben Verantwortliche, Fans und Medienvertreter kontrovers diskutiert. Es geht immer mehr öfter um die ganz großen Fragen: Entfernt sich der Profi-Fußball zu sehr von der Basis? Wann nimmt der Transfer-Wahnsinn ein Ende? Aber auch: Wie kann die Bundesliga im Wettbewerb mit anderen Ligen oder Angeboten bestehen? Wie müssen sich die Klubs aufstellen, um für Fans und Sponsoren attraktiv zu bleiben? DFL-Boss Christian Seifert hat sich diesen Themen angenommen und vier Thesen zur Zukunft der Bundesliga aufgestellt.

These Nr. 1: Der gesamte deutsche Fußball muss sich zur Spitze bekennen

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… die Notwendigkeit von Spitzenteams in der Bundesliga:

Nur wenn wir dauerhaft eine intakte Spitze haben, bestehend aus mehreren Clubs, die europaweit mithalten können und sich national einen spannenden Wettbewerb liefern, erfüllt die Bundesliga dieses Versprechen.

… Substitute in einer digitalisierten Welt:

Wer heute glaubt, den Status Quo verwalten zu können, wird mittelfristig scheitern. Wer sich mit Durchschnitt zufrieden gibt, wird die Menschen nicht halten – er wird sie verlieren. Denn die Alternativen sind in einer globalen und digitalen Welt immer nur einen Mausklick entfernt.

These Nr. 2: Debatten über den Profi-Fußball müssen ehrlich geführt werden

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… die Kommerzialisierung im Profi-Fußball:

Ja, im Profi-Fußball geht es auch um Geld. Um sehr viel Geld. Wer mehr investiert, kann sich einen besseren Spielkader leisten und hat bessere Siegchancen. Und das Geld muss am Ende irgendwer aufbringen. Diese Zusammenhänge gibt es. Sie zu verschweigen, drum herum zu reden, sie womöglich zu kritisieren, aber gleichzeitig das Geld gerne entgegenzunehmen, ist heuchlerisch.

… die Wichtigkeit eines Dialogs zwischen allen Parteien:

Um es klar zu sagen: Niemand will einen komplett freien Markt, in dem sich Investoren austoben und bedienen. Populistische Phrasen und die Ignorierung juristischer Risiken sind aber auch keine zukunftsfähige Lösung.

These Nr. 3: Die DFL wird immer zu ihrer Verantwortung stehen

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… die Herausforderung, Menschen in Deutschland für Fußball zu begeistern:

Die große Herausforderung in unserer globalisierten Welt ist es aber, immer wieder aufs Neue Fans – übrigens auch in Deutschland – für Bundesliga-Fußball zu begeistern, ohne oft seit Jahrzehnten bestehende Verbindungen zu kappen. Wir wissen: Es gibt viele Menschen, denen die Bundesliga sehr viel bedeutet.

… den Umgang mit den Bundesliga-Wettbewerbern:

Der Fußball darf kein Spiel ohne Grenzen sein – und erst recht kein „Monopoly“. Andere Ligen sind auch nicht unsere Vorbilder. Aber von dort kommen die Gegner von Bundesligisten, denen diese in sportlichen Wettbewerben, aber auch auf dem Transfermarkt, im Wettbewerb um Sponsoren und um Investitionen in Medienrechte
entgegentreten müssen. Ob uns das gefällt, oder nicht.

These Nr. 4: Es braucht den Mut, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen

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… die Erfolgsaussichten der Bundesliga:

Wer die Zukunft gestalten will, darf sich nicht mit der Aufzählung von Sachzwängen zufriedengeben. Wir haben eine großartige Tradition, eine breite gesellschaftliche Verwurzelung und eine wirtschaftliche Kraft, aus der vieles entstehen kann. Ein schlichtes „Weiter so“ nach dem Motto „Keine Experimente!“ taugt aber nicht.

… Selbstzufriedenheit und Angst im Umgang mit Innovationen:

Wir können durchaus optimistisch sein: Bundesliga und 2. Bundesliga haben die besten Voraussetzungen, auch künftig erfolgreich zu sein. Selbstzufriedenheit oder Angst vor Innovationen sind aber keine guten Ratgeber. Und auch die Angst vor dem Dialog mit der eigenen Basis darf uns nicht daran hindern, die notwendigen Schritte zu diskutieren, zu entscheiden – und zu gehen.

Wer die komplette Rede von Christian Seifert lesen möchte, kann dies hier nachholen.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.

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