Die sechs reichsten Vereine der Premier League sehen sich hartnäckigem Widerstand konfrontiert. Grund: die Bemühungen der „Big Six“, höhere Umsatzanteile bei der nächsten TV-Rechtevergabe zu generieren als bislang.
Laut The Guardian streben Manchester United, Manchester City, Chelsea London, den FC Liverpool, Arsenal London sowie Tottenham Hotspur ein gemeinsames Ziel an. Der Plan ist es, die Erlöse aus den internationalen TV-Rechte-Verkäufen nicht mehr gleichermaßen an alle 20 Klubs zu vergeben.
Offenbar hat Richard Scudamore, der Vorsitzende der Premier League, den anderen vierzehn Vereinen bereits einen Vorschlag unterbreitet haben. 35 Prozent der nächsten internationalen TV-Erlöse sollen leistungsgerecht verteilt werden. Entscheidend ist also, auf welchem Tabellenplatz ein Klub am Saisonende gelandet ist.
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Dies würde eine gewaltige Änderung gegenüber der 1992 verabschiedeten Vereinbarung bedeuten. Damals hatten die Erlöse aus internationalen TV-Rechten noch keine hohe Priorität. Die Klubs aus der First Division wollten die neue Premier League bilden und vor allem ihr Geld nicht mit den unterklassigen Ligen teilen. Die internationalen TV-Erlöse innerhalb der Premier League gleichmäßig zu verteilen, war damals unkritisch.
Big Six gegen den Rest der Liga
25 Jahre später hat sich die Premier League auf Pay-TV-Maßnahmen fokussiert und erlöst etwa drei Milliarden Pfund in der Rechteperiode zwischen 2016 und 2019. Im heimischen Markt kommen über fünf Milliarden Pfund hinzu – dank des Wettbietens von Sky und BT. In Kombination mit weiteren Highlight-Deals verdient die Premier League insgesamt 8,4 Milliarden Pfund.
Die Premier League gilt als finanziell wohl ausgeglichenste Top-Liga Europas. In der letzten Saison erhielt Meister Chelsea London 151 Millionen Pfund, das Schlusslicht FC Sunderland 93 Millionen. Die wachsenden internationalen Erlöse wurden gleichmäßig aufgeteilt. Pro Team entspricht dies 39 Millionen Pfund. Die „Big Six“-Vereine argumentieren, dass sie von 2019 bis 2022 einen höheren Anteil erhalten sollten. Schließlich schalten die Fans weltweit vor allem ihretwegen ein.
Die anderen vierzehn Klubs versuchen offensichtlich, ihren Anteil zu verteidigen. Die Premier League bleibe dank des Engagements „wettbewerbsfähig und überzeugend“, damit auch attraktiver im TV. So beschreibt es Scudamore gegenüber dem Guardian. Drei der kleineren Klubs seien geneigt, dem neuen Vorschlag zuzustimmen. Um den großen Wandel einzuleiten, wird eine Zustimmung aller vierzehn Klubs notwendig sein.
Angeblich treffen sich alle Klubs am 4. Oktober in London, um das Thema abschließend zu diskutieren.
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