Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München: Die beiden besten Mannschaften der Saison 2016/17 treffen im Supercup aufeinander. Mittlerweile kann man beim deutschen Clásico von einem Milliardenspiel sprechen.
Nicht nur sportlich stellt diese DFL-Supercup-Begegnung das Kräftemessen der deutschen Top-Klubs dar. An die gemeinsame Wirtschaftskraft kommt im deutschen Fußball kein anderer Klub heran. Dennoch besteht zwischen den beiden Klubs ein Klassenunterschied.
Forbes hat kürzlich seine Liste der wertvollsten Sportklubs der Welt veröffentlicht. Der FC Bayern München ist der einzige deutsche Vertreter in den Top 50. Der Wert des Rekordmeisters beläuft sich auf 2,71 Milliarden US-Dollar. Für Borussia Dortmund reichte es dagegen nicht. 2016 wurde der Wert des BVB auf etwa 836 Millionen US-Dollar taxiert. Der Wert des FC Bayern ist also ungefähr drei Mal so hoch wie der des BVB.
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Immerhin beim Markenwert konnte der BVB zum Rekordmeister aufschließen. Brand Finance schätzt den Wert der Bayern auf eine Milliarde, den des BVB etwa 500 Millionen.
Noch enger ist der Unterschied beim Kaderwert. Transfermarkt.de beziffert diesen Wert auf 600 Millionen Euro beim FC Bayern sowie auf 400 Millionen bei Borussia Dortmund. Dieses Verhältnis ist auch beim Umsatz ähnlich, könnte sich aber bei etwaigen Großtransfers (z.B. Aubameyang, Dembélé) verschieben.
Mitverantwortlich für diese Umsatzzahlen sind auch illustre Sponsoren: u.a. Audi, Allianz, Adidas und die Telekom für die Bayern, Opel, Signal Iduna, Puma und Evonik für den BVB.
Der Supercup als internationale Bühne
Über den sportlichen Wert der Begegnung lässt sich streiten. Beide Teams scheinen nicht in Top-Form zu sein und haben keine optimale Vorbereitung absolviert. Dennoch hat der Supercup einen hohen Stellenwert, bei dem sich keiner der Klubs die Blöße geben möchte.
Denn es geht ums Image. „Wenn Borussia Dortmund gegen Bayern München spielt, ist das ein wichtiges Spiel. Da schaut die Fußball-Welt hin“, sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Fußball-Fans aus über 200 Länder schauen live zu. Beide Trainer werden vermutlich ihre bestmögliche Startelf aufstellen.
In der Liste der internationalsten Fußball-Klubs in Deutschland liegt der FC Bayern ebenfalls vorm BVB. Beiden Teams ist gemeinsam, dass sie Teil der Vorbereitung nutzten, um sich den Fans in Asien zu präsentieren. Sportlich war die Reise speziell für die Bayern wenig zufriedenstellend. Ob Aufwand und Nutzen im gesunden Verhältnis standen, diskutierten die Verantwortlichen durchaus kontrovers.
Marketingchef Carsten Cramer spricht von „bereits über 20 Sponsoren aus der Region.“ Das zahle sich neben dem TV-Vertrag aus. Die Zahl der chinesischen Bayern-Fans sei seit dem ersten Besuch 2012 auf 135 Millionen angewachsen.
Die DFL hat in diesem Jahr einen 250 Millionen Euro schweren Vertrag mit der chinesischen Suning Commerce Group abgeschlossen. Die Bundesliga ist laut der Studie „The Red Card 2017“ die beliebteste europäische Fußball-Liga in China. Der FC Bayern München und Borussia Dortmund spielen dafür eine entscheidende Rolle.
Wer auch immer heute gewinnt, beide Klubs können (mal wieder) gute Werbung für den deutschen Fußball liefern.
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