Bist du schon mal als Airbnb-Gast abgelehnt worden? Das könnte vielleicht an deinen Social-Media-Profilen liegen. Die Übernachtungsplattform bewertet diese nämlich nach Punkten und spricht daraufhin Empfehlungen für Gastgeber aus.
Airbnb arbeitet „ständig daran, seine Community so sicher wie möglich zu gestalten“. Das behauptet zumindest das Unternehmen.
Dazu gehören zum Beispiel auch die Überprüfung von Adressen bei Gastgebern oder Ausweisdokumenten und Telefonnummern bei Gästen. Doch darüber hinaus nutzt Airbnb noch ein weiteres Tool: Social-Media-Profile.
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Airbnb empfiehlt „vernünftige“ Gäste
Wenn du also eine Übernachtungsanfrage losschickst, kann es gut sein, dass Airbnb daraufhin anfängt, deine Social-Media-Profile zu durchforsten. „Komplexe Technologien und Verhaltensanalyse-Techniken“ achten dabei wohl bei deinen Aktivitäten in den sozialen Medien unter anderem auf Vertrauenswürdigkeit, Kompatibilität und Offenheit.
Mit anderen Worten: Smarte Technologien scannen deine Profile nach Faktoren ab, die einen potenziellen guten Gast ausmachen. Auf dieser Basis gibt Airbnb dann Empfehlungen für vernünftige Gäste ab, die man guten Gewissens einladen kann.
Das klingt erstmal unverschämt und erinnert an eine Folge aus der Science-Fiction-Serie „Black Mirror“. Dabei sammeln Menschen auf Social Media so etwas wie soziale Punkte. Diese entscheiden dann, ob sie bestimmte Leistungen nutzen dürfen, wie etwa in ein Flugzeug steigen.
Airbnb sucht nach „Drogen“ oder Fake-Profilen
Andererseits durchleuchtet Airbnb die Profile nach wichtigen Schlagworten wie „Alkohol“, „Drogen“ und „Verbrechen“. Menschen, die mit solchen Dingen in irgendeiner Weise in Berührung stehen, möchte ehrlicherweise schließlich auch niemand in seiner Wohnung haben.
Die Software achtet zusätzlich auch noch darauf, ob ein Profil gefälscht ist oder in Verbindung mit gefälschten Profilen, Hassreden oder Sexarbeit steht. Dafür bezieht das Programm dann auch Nachrichtenseiten, Blogs und berufliche Netzwerke mit ein.
Mit diesen Informationen will die Plattform abschätzen, wie sich eine Person im realen Leben verhält – und ob sie eben als vernünftiger Gast infrage kommt oder nicht.
Vorfälle in London: Drogenparty und große Fete
Die Social-Media-Spionage kommt nicht von ungefähr. Airbnb hat nämlich guten Grund, potenzielle Gäste zu durchleuchten. In London hatte eine 60 Jahre alte Dame beispielsweise ein Luxusanwesen vermietet. Das wurde dann von den Gästen für eine Drogenparty mit Hunderten Gästen missbraucht.
In Chelsea wiederum vermietete ein Mann seine Wohnung ursprünglich an eine vierköpfige Familie. Hinter der Buchung steckten allerdings dann 500 feierwütige Menschen, die eine riesige Fete in seiner Wohnung schmissen.
Sie sollen dabei einen Schaden von etwa 445.000 Pfund, also rund 520.000 Euro verursacht haben. Die Plattform selbst wollte davon nur einen Bruchteil an Schadenersatz zahlen.
So ist es natürlich auch im Sinne der Gastgeber, vorab zu wissen, wie vertrauenswürdig ein Gast wirklich ist – bevor er auf einem großen Schaden sitzenbleibt.
Gäste durchlaufen Risikobewertungen
Auch wenn vielen Nutzern wahrscheinlich gar nicht bewusst ist, dass das Unternehmen ihre Social-Media-Profile bewertet: Auf der Website gibt Airbnb dazu mittlerweile selbst an, vor jeder Buchung eine sogenannte Risikobewertung vorzunehmen.
„Wir nutzen Vorhersagemethoden und maschinelles Lernen, um auf der Stelle Hunderte von Signalen auszuwerten, die uns dabei helfen, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu unterbinden, noch bevor sie eintreten“, schreibt das Unternehmen.
Zudem führt das Unternehmen „weltweit bei allen Gastgebern und Gästen einen Abgleich mit Behörden-, Terroristen- und Sanktionslisten durch – auch wenn natürlich kein Überwachungssystem perfekt ist“.
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