Microsoft und sein Best Buddy Nokia setzen offensichtlich viel daran, Windows Phone in allen Klassen als Android-Konkurrenten aufzubauen. Mit Blick auf den aktuellen Marktanteil des Systems von weltweit rund 3 Prozent mag dieser Schluss natürlich fast lächerlich erscheinen. Legt man jedoch die Ausrichtung des Geräte-Portfolios zugrunde, verschwindet schnell jeder Zweifel – spätestens seit heute. Denn Nokia fokussiert auch mit Windows Phone nun unübersehbar den Niedrigpreissektor und setzt auf sinkende Einstiegspreise, um seine Lumia-Serie in den (Massen-)Markt zu drücken. Zudem haben sich die Finnen zum Ziel gesetzt, in jeder Klasse und für nahezu jeden Geldbeutel mindestens ein Lumia-Smartphone zu offerieren.
Lumia 520 – überfälliges Einstiegsmodell
Als neues Einstiegsmodell fungiert ab sofort das Lumia 520 zum Endpreis von 199 Euro. In die Mittelklasse schiebt Nokia zudem das Lumia 720 für 379 Euro. Anders als das – von Jürgen nicht ganz zu Unrecht einst als Totgeburt bezeichnete – Lumia 610 ist das ab dem zweiten Quartal erhältliche Lumia 520 aber keine Ansammlung von Komponenten, die man noch irgendwo in einer dunklen Ecke im Lager gefunden hat.
Neben einem (auch per Handschuh bedienbaren) 4-Zoll-Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln finden sich ein Qualcomm Snapdragon S4 mit zwei Kernen und 1 GHz Taktrate, 512 MB RAM, 8 GB Speicher, der sich via microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitern lässt und eine 5-Megapixel-Kamera. Einzig der Akku fällt mit 1.430 mAh etwas schmal aus.
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Lumia 720 – enttäuschende Specs
Das teurere Lumia 720 sollte eigentlich etwas mehr zu bieten haben, enttäuscht aber angesichts des Preises beim Blick in die Specs und kann seine Berechtigung zwischen Lumia 620 sowie 820 nur schwer geltend machen. So verfügt das Midrange-Phone über ein 4,3-Zoll-Display mit gleicher Auflösung und basiert ebenfalls auf einer älteren Snapdragon-S4-CPU mit 1 GHz. (Ohnehin bleibt unklar, warum Nokia bei neuen Geräten nicht auf die jüngste Generation an Qualcomm-Chips setzt. Aber sei es drum.)
Die übrige Ausstattung umfasst 512 MB RAM, 8 GB Speicher (auf 64 GB erweiterbar) und eine 6,7-Megapixel-Kamera – letztere soll auch bei schlechten Lichtverhältnisse noch brauchbare Fotos schießen. Quod esset demonstrandum. Der Akku scheint mit 2.000 mAh ausreichend dimensioniert. Zudem gibt es noch NFC-Unterstützung und eine 1,3-Megapixel-Frontkamera. Das Lumia 720 liegt ebenfalls ab dem zweiten Quartal bei den Händlern.
Here-Dienste ab sofort für alle WP-8-Smartphones verfügbar
Wer bereits über ein Windows Phone mit der aktuellen Version 8 verfügt, das nicht von Nokia kommt, dürfte sich über eine weitere Ankündigung freuen: So stehen die Kartenlösung Here Maps, das globale Gratis-Navi Here Drive und der ÖPNV-Wegweiser Here Transit ab sofort auf allen WP-8-Geräten zur Verfügung. Für Nutzer von Windows Phone 7.8 bleibt hingegen (mal wieder) nur die bittere Erkenntnis, dass sie auf dem Abstellgleis stehen.
Andererseits ist selbst das nicht klar, denn vor nicht allzu langer Zeit verkündete Microsoft noch, die Altversion als OS für den Niedrigpreissektor einsetzen zu wollen. Spätestens seit der 4Afrika-Initiative und einem ersten Smartphone auf WP-8-Basis hat es aber den Anschein, dass WP 7.8 auch dafür bereits abgehakt ist.
Bild: Screenshot Nokia-PK
Danke für die Erwähnung, Herr Wolf. 😉 Wundere mich gerade auch ein wenig über die Ausstattung der beiden neuen Nokias. Das Lumia 520 schlägt erstaunlicherweise sogar das 620 in den meisten Kategorien oder liegt gleichauf (größerer Screen, mehr Akkuladung, gleiche Kamera, gleicher Prozessor, RAM). Beim Lumia 720 sehe ich es ähnlich wie du. Tolle Kamera, aber Prozessor und RAM scheinen mir etwas mager.
Aber gern! 🙂 Hattest ja damals auch Recht, allein das Display…aber lassen wir das. Zumindest das 520 ist in meinen Augen aber korrekt positioniert, beim 720 bleiben Fragen offen.
Ganz Nokia ist seit dem 3410 überflüssig geworden.
> Das Lumia 520 schlägt erstaunlicherweise sogar
> das 620 in den meisten Kategorien oder liegt gleichauf
Jeder „fähige“ CEO hätte den Produktverantwortlichen gefeuert, der bei Festlegung der Produktroadmap und/oder Nomenklatur so einen Bock geschossen hat.
Nein, eigentlich ist es Aufgabe des CEO solche Diskrepanzen aufzudecken und rechtzeitig zu verhindern; aber wenn man immer in Redmond ist um sich die Marionetten-Seile neu justieren zu lassen… da geht sowas wohl mal unter.
Man stelle sich vor, BMW präsentiert kurz nach dem neuen 5er einen 3er der grösser, schneller und komfortabler ist als das preislich und von der Nomenklatur darüber positionierte Modell…
Bzgl. dem 720er, ganz ehrlich, wo würde ich als WP8 Benutzer bemerken ob da mehr RAM oder eine schnellere CPU drinnen ist?
Bei Android okay, da zählt jedes Mhz…
oha, nochwas.. wo habt ihr eure preisinformationen her?
Überall anders steht was eher was in die richtung:
520er: 149 EUR
720er: 249 EUR
beides exkl. mwst.
Preise gibt es hier: http://presse.nokia.de/2013/02/25/mobile-world-congress-nokia-bringt-innovationen-aus-high-end-smartphones-zu-noch-mehr-nutzern/ und hier: http://presse.nokia.de/2013/02/25/nokia-lumia-720-bringt-high-end-kamera-funktionen-in-midrange-smartphone/. Bei den dort erwähnten 379 Euro für das Lumia 720 glaube ich allerdings auch an einen Fehler, da an anderer Stelle von 249 Euro netto die Rede war. Anfrage an Nokia läuft.
Update:
Nokia zufolge sind die Preise korrekt.
Hm ich wollte mir eigentlich ein 620 holen (hab aktuell 610).
Jetzt bin ich total verwirrt 😉
Das 520 ist also „besser“ als das 620?
Öhm das 520 hat nichtmal nen Blitz??!?!
oh je… was soll diese Produkteflut? Wer will sich da noch zurecht finden?
Elop ist und bleibt eine Lusche. Er hat selbst nach 2.5 Jahren immer noch keinen blassen Schimmer, wie der Mobilfunkmarkt funktioniert. Im Prinzip tut er nichts anderes, als was Nokia davor gemacht hat – einfach mit diesem üblen Windows Phone auf den Geräten. Diese preist er auch noch mach 2 Jahren als neu und innovativ an, obschon es längst kalter Kaffee ist.
Offenbar scheint es immer wieder Leute zu geben, die sich von ihm veräppeln lassen. Beruhigend ist, dass bei einem Marktanteil von unter 3% es nicht so viele sind.
Windows Phone hat ein uncooles Image. Selbst die Kids finden es optisch zu kindisch. Wann hört man bei Nokia auf, Fisher Price-Produkte herzustellen und endlich wieder auf ein ernstzunehmendes OS zu setzen?
Viel interessanter als die offenbar total planlose Range der Windows-Brocken, die nur mit gewaltiger Marketing-Power in den Markt gedrückt werden können, scheint mir das ebenfalls in Barcelona vorgestellte Super-Lowcost Nokia 105 mit S40-Betriebssystem und einem Preisschild von deutlich unter 20 US$, oder das Nokia 310 mit Dual-SIM und Features als (billiges) Firmenhandy.
Warum darüber nichts in BT (und wo ist der „sponsored“ Hinweis?)? Will die PR-Agentur von Nokia und/oder Microsoft darüber lieber keine Berichte, weil die 3. Welt und noch bestehende Kompetenzen ausserhalb WP8 nicht ins Konzept der fröhlichen Eneloop-Company passen?
Ach, und welche Assets verkauft Nokia in den kommenden 3 Quartalen um flüssig zu bleiben? Die R&D-Kosten für die Neuvorstellungen dürften bezahlt sein, jetzt muss man auch noch irgendwie die Produktion finanzieren…. hahaha!
Das alle Smartphone Hersteller(außer Apple) versuchen die gesamte Bandbreite an Kundenwünsche abzudecken (von preiswert bis zu Luxus Klasse) finde ich gut.
Somit ist zuerst zu begrüßen das Nokia hier was tut!
Leider scheint es hier aber kein Konzept zu geben.Statt sich auf 3 bis 4 Modelle zu beschränken um damit die gesamte Bandbreite abzudeken,kommt hier eine wahre „Bauchladen“ zum vorschein.
Problematisch ist vor allen das dadurch die Marketing Kosten steigen.Es macht doch ein unterschied ob ich nun 3 oder 4 Modelle bewerben muss, oder gar 8 bis 10.
Zudem wenn die Unterschiede bei manchen bezogen auf Ausstattung,Leistung und Preis kaum wirklich erkennbar sind.
@Bochum.
Komm bitte mal runter mit deine ewige Hinweis auf die Nokia Modelle die mit Preisen unter 100 Euro vor allen für die Entwicklungsländer hergestellt werden.
Hier will Nokia keine solche Modelle auf die anderen Märkte und selbst wenn hier ein paar Leute solche Modelle nutzen ist dies noch kein Problem.
Die Entwicklungs und Schwellenländer sind eine wachsende Markt. Zwar erzielt man hier pro Handy keine besonders hohe Marge,aber da vor allen in die Schwellenländer Wachstum und mehr Einkommen für viele in Zukunft kommen,könnte diese Strategie in Zukunft aufgehen.
Viel wichtiger ist diese Jahr (2013). Hier entscheidet sich die Zukunft Windows als Mobile System und auch wie es mit Nokia weitergeht.
Hier kann man aber erst zum Jahresende oder Anfang 2014 genaues sagen.