OpenBC? Plazes? Waaahhh… Tipp24.de AG, die Online Lotterieannahme.
Wie funktioniert das mit dem Verdienen? Handelsblatt (via Themenmixer):
Wer die Chancen des Geschäftsmodells von Tipp24.de verstehen will, muss die Einzelheiten des deutschen staatlich regulierten Lotto-Systems kennen. Das ist in 16 Landeslotteriegesellschaften aufgeteilt, was bedeutet: Es gibt 16 Verwaltungen, IT-Strukturen und Funktionärsebenen. Da jede dieser Gesellschaften profitabel arbeitet – schließlich wird nur die Hälfte der Spieleinsätze in Form von Gewinnen ausgeschüttet, ein weiterer, großer Teil geht an gemeinnützige Einrichtungen – besteht wenig Anlass für Reformen. Clou des Geschäftsmodell von Tipp24.de ist, dass die Hamburger die fiktiv bei ihnen abgegebenen Lottoscheine an die Landeslotterie-gesellschaft weiterleiten, die jeweils die höchste Provision dafür zahlt. Derzeit bestehen Vereinbarungen mit sechs dieser Gesellschaften, eine siebte soll in Kürze dazukommen. Vier Prozent des gesamten Lotterievolumens werden in Deutschland derzeit erst über das Internet abgewickelt, die Masse des Geschäfts läuft jedoch über Tausende von stationären Annahmestellen – Kioske, Schreibwarenläden etc. Bis zum Jahr 2009 soll das Online-Geschäft einen Anteil von neun Prozent am Gesamtmarkt haben
Und ein Blick in die Investor Relations-Seite von Tipp24.de zaubert folgende Zahlen herbei:
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Bedeutet, daß Tipp24.de ca. 13% der Einsätze als Provision ausgezahlt bekommt. Wer nähere Zahlen haben möchte, bediene sich aus dem aktuellen Finanzbericht >>. Bei einer Umsatzrendite von 12.5%, einer EK-Quote von knapp 42%, einem Marktanteil von fast 50% und einer Liquidität 2. Grades von 222% dürfte wohl gute Stimmung im Hause herrschen.
Solange die Lottogesellschaften nicht selbst anfangen, im Netz Tipp24.de Konkurrenz zu machen. Das werden sie aber tunlichst vermeiden, denn weit über 90% des Vertriebs laufen per Point of Sale-Locations. Bis sich also die Onlinevolumina eines Tages spürbar nach oben bewegen, hat Tipp24.de Ruhe. Einerseits schick, andererseits crazy, denn je mehr Tipp24.de dazu beiträgt, daß Lottospieler online spielen, desto größer wird die Gefahr fürs eigene Haus, die 16 Lottogesellschaften auf den Plan zu bringen. Sprich: Tipp24.de darf nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam wachsen und muss sich bis dahin soweit diversifiziert haben, daß ein Direktvetrieb der Lottoanbieter keine existenzielle Gefahr mehr darstellt. Den Lottoanbietern wirds auch nicht unrecht sein, daß einer wie Tipp24.de den Markt vorbereitet, da ich mir gut vorstellen kann, was der Außendienst, die Geräte in den Läden, der Support dessen etc… kostet. Nur das kaufmännische Effizienzstreben dürfte per se nicht so gewaltig hoch sein, wenn man Dritte munkeln hört, wer den Lottogesellschaften vorsteht: Es ist ein Altersposten für verdiente bzw. weggelobte Parteikader.
Bevor also Tipp24.de wirklich Gefahr läuft, die Rolle als Hidden Champions zu verlieren, der im Stillen Kämmerlein ungestört vor sich hinwachsen kann, muss sich noch einiges ändern, wenn ich so laut darüber nachdenke. Hm.. was kost‘ die Aktie?
Ach ja, btw, das Marktvolumen der Deutschen Lotterie beträgt fast 10 Mrd Euro (Spieleinsätze + Gebühren), das jährliche Wachstum hat sich bei nicht unspannenden 4% eingependelt und die Ausschüttungquote beziffert sich auf unglaubliche 50%. (tstststs…)
Wobei man sich fragen muss, wer freiwillig bei tipp24.de spielt. Der Schein dort kostet mehr als wenn ich es offline in der Bude oder aber auch online direkt bei z.B. westlotto.de mache.