Na bitte, es geht doch! Nokia hat sich am Donnerstag überraschend mit einem dreistelligen Millionengewinn zurückgemeldet. Zwar wurde im Gesamtjahr 2012 noch ein hoher Verlust von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet, zwischen Oktober und Dezember verbuchte der finnische Handyhersteller aber nach langer Zeit mal wieder ein Plus in Höhe von 202 Millionen Euro.
Es geht aufwärts
Ich weiß, dass Nokia mit seinen Geschäftspraktiken und Stellenstreichungen bei vielen Menschen unten durch ist. Trotzdem – und das sage ich ganz bewusst – freut es mich, dass der einstige Weltmarktführer wieder in ruhigere Fahrwasser zu schippern scheint. Es ist die Aufgabe eines jeden Konzernchefs die Wirtschaftlichkeit seines Unternehmens zu garantieren und genau das ist Stephen Elop offenbar nach langem Kampf geglückt – auch mit unpopulären Mitteln, keine Frage. Erst vor ein paar Tagen kam es zur letzten Welle an Stellenstreichungen.
Bei aller Euphorie ob der guten Finanzzahlen mahne ich aber auch zur Vorsicht. Denn wenn ich mir den Absatz der verkauften Telefone anschaue, erkenne ich eine gefährliche Abwärtsspirale. Setzte Nokia im Jahr 2011 noch rund 417 Millionen Telefone ab, waren es 2012 nur noch knapp 336 Millionen. Insbesondere der Absatz von Smartphones ging deutlich zurück: von 77,3 auf 35,1 Millionen.
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Der Hintergrund ist recht schnell erklärt: setzte Nokia früher noch auf eine recht breite Palette an Symbian-Smartphones liegt der Fokus nun auf den Lumia-Telefonen mit dem mobilen Betriebssystem von Microsoft, Windows Phone. Und von den Lumias gibt es nicht wirklich viele Modelle. Leider, wie ich finde.
Beispiel Windows Phone 8: hier verkauft Nokia das Lumia 920 in der Oberklasse, das Lumia 820 in der Mittelklasse und in Kürze das Lumia 620 für Smartphone-Einsteiger. Das ist überschaubar und wem das doch eher kantige Design nicht gefällt, der wird einen großen Bogen um die aktuellen Lumias machen. Hinzu kommt, dass Windows Phone noch immer unter dem schlechten Image des früheren Windows Mobile leidet. Zu Unrecht wohlgemerkt, denn Windows Phone kann in vielen Punkten locker mit iOS und Android mithalten.
Ein anderes Design? Kann Nokia zum Beispiel über die Asha-Serie liefern. Problem: diese Geräte sind – in erster Linie gedacht für Märkte in Wachstumsländern wie China und Indien – ein Mittelding zwischen einfachem Handy und Smartphone und stellen so ziemlich alles dar, aber ganz sicher kein Statussymbol, wie es viele Nutzer von ihrem Mobiltelefon heutzutage einfach erwarten.
Mehr Modelle, bitte!
Ich würde mir wünschen, dass Nokia sich traut, mehr Smartphones auf den Markt zu bringen – am besten in unterschiedlichen Designs. Und wenn man ganz mutig ist, verabschiedet man sich auch von dem Gedanken, bei Smartphones exklusiv auf Windows Phone zu setzen und gibt endlich Android eine Chance.
Mir ist bewusst, dass Microsoft das gar nicht gerne sehen würde, doch sind wir einmal ehrlich: Android ist erfolgreich, warum wehrt man sich bei Nokia noch immer dagegen, diesen Erfolg für die eigenen Zwecke zu nutzen? Wenn ich mir vorstelle, dass ich ein schön designtes Nokia-Telefon (Hallo, Nokia X7) auf Basis von Android nutzen könnte, wird mir irgendwie warm uns Herz. Werde ich aber noch lange drauf warten müssen. Oder, Nokia?