Am 5. November 2024 findet die 60. Präsidentschaftswahl in den USA statt. Als neues Staatsoberhaupt stehen die bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump zur Wahl. Doch wie funktioniert eigentlich das Wahlsystem in den USA?
Die 60. US-Präsidentschaftswahl gilt als einer der wichtigsten Wahlen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Ihr Ausgang könnte nicht nur die politische Landschaft in den USA von Grund auf verändern, sondern auch maßgebliche Auswirkungen auf das Weltgeschehen haben.
Denn die beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) vertreten grundsätzlich gegensätzliche Postionen. Im Wahlkampf dominieren vor allem innenpolitische Themen, während die US-amerikanische Gesellschaft politisch tief gespalten scheint.
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Wie funktioniert das Wahlsystem in den USA?
Bereits bei der 58. US-Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 trat Donald Trump für die Republikaner als Kandidat an – und gewann. Dabei vereinte seine Gegenkandidatin Hilary Clinton für die Demokraten fast drei Millionen Wählerstimmen mehr hinter sich. Trump erhielt rund 62,98 Stimmen und Clinton 65,84 Millionen.
Der Grund: In den USA wird der Präsident nur indirekt von den Wählern bestimmt. Denn für die Wahlentscheidung ist die Anzahl der gewonnen Wahlmännern maßgeblich. Die Wähler entscheiden wiederum über die Zusammensetzung des Wahlleute-Kollegiums, des sogenannten Electoral College, das den Präsidenten oder die Präsidentin direkt wählt.
Es setzt sich aus den Wahlleuten zusammen, die jeder Bundesstaat aussenden darf. Wie viele Wahlmänner ein Bundesstaat entsenden darf, hängt von der Einwohnerzahl ab. Insgesamt besteht das Electoral College aus 538 Wahlleute. Mit fast 40 Millionen Einwohnern stellt Kalifornien die meisten Wahlmänner und Wahlfrauen (54).
Es folgen Texas (40), Florida (30) und New York (28). Alaska, North Dakota, South Dakota, Washington D. C., Wyoming und Vermont entsenden hingegen aufgrund ihrer relativ geringen Einwohnerzahl jeweils nur drei Wahlleute. Die Anzahl der Wahlmänner und Wahlfrauen wächst jedoch nicht proportional mit der Einwohnerzahl.
Heißt konkret: Ein Wahlmann in Kalifornien repräsentiert umgerechnet rund 750.000 Einwohner, während ein Wahlmann in Alaska für circa 250.000 Menschen einsteht. Alle Wahlleute im Electoral College haben jedoch das gleiche Stimmgewicht.
„The Winner takes it all“
In 48 der 50 US-amerikanischen Bundesstaaten gilt bei der Präsidentschaftswahl das Prinzip „The Winner takes it all“. Beutetet: Der Kandidat, der dort die Mehrheit des Wählerstimmen erhält, gewinnt in dem jeweiligen Bundesstaat die Anzahl aller Wahlleute. Nur in den beiden relativ kleinen Bundesstaaten Nebraska und Maine ist das anders.
Denn dort gilt das sogenannte „Splitting the votes“-Prinzip. Das heißt, dass dort ein Teil der Wahlleute nach dem landesweiten Wahlergebnis und ein Teil nach den Kongresswahlbezirken bestimmt werden. Um Präsident oder Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, benötigt ein Kandidaten mindestens 270 Wahlleute – beziehungsweise deren Stimmen.
Das Electoral College stimmt 41 Tage nach der Präsidentschaftswahl statt. In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den 14. Dezember 2024. Das endgültige Ergebnis wird erst am 6. Januar 2025 im Kongress offiziell bekanntgegeben.
Wahlsystem in den USA: Was sind Swing States?
Einige der Bundesstaaten der USA gelten bei der Präsidentschaftswahl als besonders umkämpft. Diese werden „Swing States“ oder auch „Battleground States“ genannt. Der Grund: In diesen Staaten wechselten die Mehrheitsverhältnisse zwischen Republikaner und Demokraten in der Vergangenheit immer wieder.
Im Wahljahr 2024 gelten folgenden Bundesstaaten als Swing States: Pennsylvania (19 Stimmen) und Georgia (16), ebenso North Carolina (16), Michigan (15), Arizona (11), Wisconsin (10) und Nevada (6). Sie spielen im Wahlkampf meist eine große Rolle, weshalb sie häufig Hauptaustrageort der Wahlauftritte sind.
Andere Bundesstaaten sind wiederum als kaum umkämpft. So gelten an der Westküste etwa Washington, Oregon und Kalifornien sowie New York, New Jersey und Massachusetts im Nordosten als sichere Bank für die Demokraten. Im Mittleren Westen der USA, beispielsweise in Wyoming und Oklahoma, sowie im Süden, in Louisiana, Mississippi und Alabama, schneiden derweil die Republikaner traditionell gut ab.
Zusammen mit der Präsidentschaftswahl wird außerdem darüber abgestimmt, wie der US-Kongress zusammensetzt wird. Es stehen alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus und circa ein Drittel der 100 Sitze im Senat zur Wahl.
Zeitgleich mit der Präsidentenwahl wird auch über die Zusammensetzung des US-Kongresses abgestimmt. Zur Wahl stehen alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat. In einigen Bundesstaaten finden zudem Volksabstimmungen zu lokalen Themen statt.
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