Lifestyle Social Media

Was ist Bed Rotting? Das steckt hinter dem TikTok-Trend

Bed Rotting, Social Media, Trend, viral, TikTok, Psychologie, Selfcare, Selbstfürsorge, Gesundheit, mentale Gesundheit
Adobe Stock/yda Productions
geschrieben von Beatrice Bode

Beim TikTok-Trend „Bed Rotting“ geht es vor allem um eins: Im Bett zu liegen. Wir erklären dir, was dahinter steckt und welche Vor- und Nachteile das hat.

Manchmal will man einfach nicht aufstehen, sondern den ganzen Tag im Bett verbringen. Doch was vielen enorme Überwindung kostet, hat sich unter jungen Erwachsenen zu einem Trend entwickelt: das Bed Rotting.

Der Begriff bedeutet sinngemäß „Rumgammeln im Bett“. Der Ursprung: TikTok. Unter dem Hashtag #bedrotting finden sich auf der Plattform zahlreiche Beiträge mit mehreren Millionen Aufrufen. Sie heben vor allem die Vorteile des Trends hervor.

Was ist Bed Rotting?

Bed Rotting ist eine Art Antithese zum modernen Lebensstil, bei dem häufig Produktivität und Leistung im Mittelpunkt stehen. Anstatt sich durch Arbeit, Schule, familiäre Anforderungen und soziale Engagements in einen Burnout treiben zu lassen, stellt die jüngere Generation lieber ihrer mentaln Gesundheit in den Vordergrund.

Bed Rotting-Fans wollen aber nicht den ganzen Tag schlafen. Es geht viel mehr darum, passive Aktivitäten auszuführen. Das heißt: essen, fernsehen und durch Social Media scrollen – und zwar im Bett.

Das Rumgammeln kann durchaus Vorteile haben, sie die Psychologin Cortney DeAngelis vom NewYork-Presbyterian/Columbia University Irving Medical Center gegenüber dem US-amerikanischen Magazin Health.

In kleinen Dosen könne es den Körper beruhigen und helfen, Stress und Erschöpfung zu lindern. Das gelte insbesondere für Menschen, die lange einer körperlich oder geistig anstrengenden Tätigkeit nachgehen. Durch Bed Rotting könnten sie sozusagen ihre Batterien wieder aufladen.

Als Vorreiter des Trends gilt ein TikTok-Video der Schlafwissenschaftlerin Vanessa Hill, das viral gegangen ist. Darin erklärt sie, dass erlaubtes Rumgammlen das Ende des Optimierens sei. Sie erntete viel begeisterte Kommentare und unzählige Likes. Allerdings hat das grenzenlose Rumliegen im Bett nicht nur positive Auswirkungen.

Anlass zur Sorge? Die Länge macht’s

Wie Ryan Sultan, Assistenzprofessor für klinische Psychiatrie, gegenüber Health erklärt, spielen auch beim Social Media-Trend Dauer und Aktivitäten eine Rolle. Wer länger als ein oder zwei Tage „rumgammelt“, gebe bereits Anlass zu Sorge. Denn dann fehle Zeit für soziale Kontakte, die ebenso wichtig für die mentale Gesundheit sei.

Außerdem kann Bed Rotting Stress auslösen. Wichtige Aufgaben und die Arbeit könnten vernachlässigt werden. Vor allem Menschen, die unter klinischen Depressionen oder Angstzuständen leiden, finden den Trend möglicherweise attraktiv, gibt DeAngelis weiter zu bedenken.

Auch die Aktivitäten beim Bed Rotting seien entscheidend. Immer mehr Forschungsergebnisse weisen etwa auf die negativen Auswirkungen vom Scrollen durch soziale Medien hin – besonders bei jungen Erwachsenen. Gleichzeitig kann es zu Schlafstörungen führen, wenn das Bett mit anderen Dingen, als mit Schlaf und Intimität assoziiert wird.

Bed Rotting: So machst du es richtig

Wer den Trend ausprobieren möchte, sollte die Zeit im Bett mit bewährten Wohlfühl-Aktivitäten verbringen, rät Sultan. Dazu gehören Lesen, Meditieren, Tagebuchschreiben und sanftes Yoga. Außerdem könne ein Zeitlimit hilfreich sein.

„Während Bed Rotting eine Erholung vom Druck des modernen Lebens bieten kann, ist es wichtig, sie mit Achtsamkeit und Absicht anzugehen“, erklärt der Experte. Wenn es zur Gewohnheit wird oder Anzeichen einer Depression auftreten, sollten Betroffene unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Auch interessant: 

Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.

Kommentieren