Hurricane Sandy bringt Wind, Regen und – in Küstennähe – auch Meereswasser. Davon konnten sich die New Yorker während der vergangenen Tage überzeugen. Schlimmer noch: Etliche Rechenzentren in Manhattan gingen offline. Erstaunlicherweise hat offenbar niemand damit gerechnet, dass ufernahe Regionen bei extremen Wetterverhältnissen durchaus mal überflutet werden könnten. Obschon das Szenario weit weniger folgenreich ist, fühle zumindest ich mich doch ein Stück weit an die Verhältnisse in Japan im Frühjahr letzten Jahres erinnert. Man geht zwar stets von bestimmten Wahrscheinlichkeiten aus, negiert aber offenbar zu gern – mindestens zu häufig – naheliegende Möglichkeiten.
Vier Data Center in New York City offline, mindestens mit schweren Störungen
Obschon weit häufiger die Rede von Data Centers in Virginia ist, wenn es um Ausfälle geht, rufen sich dieser Tage die entsprechenden Rechnerzentralen in New York City in Erinnerung. Auch von dort aus werden große Websites angetrieben, darunter das komplette Gawker-Netzwerk, Gizmodo, Fog Creek Software und andere, sowie die Huffington Post. Alle sind mehr oder minder schwer betroffen.
Erstaunlich sind die Störungs- und Ausfallursachen. In Googles 111 8th Avenue, einem der am stärksten vernetzten Gebäude der Stadt, etwa fiel ein Schaltpanel aus, als die Stromversorgung auf die Notstrom-Aggregate umschaltete. Kann passieren, sollte natürlich nicht. Andere Data Center kämpften mit weit simpleren Problemen, nämlich der Tatsache, dass Aggregate, die im Keller untergebracht sind, überflutet werden können. Wasser indes tut Stromerzeugern niemals gut. Auch diese Erkenntnis hätte man aus Fukushima gewinnen können. Man tat es nicht und ist nun erneut von den Socken, dass auch Dieselgeneratoren unter Wassereinwirkung nicht funktionieren.
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Wie ich im Laufe des Tages von verschiedenen amerikanischen Bekannten vernahm, gibt es derzeit ganz grundsätzlich Probleme, die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Sandy beeinflusst am ersten Tag bereits die Wirtschaft. In solchen Momenten erscheint mir das Mad Max Szenario zum Greifen nahe. Auch Smartphones halten nur noch solange der Akku reicht. Im Zweifel ist innerhalb weniger Tage Schluss mit der Stromversorgung ganzer Nationen.
Neben der Stromversorgung fielen auch große Bereiche des Mobilfunknetzes in den Hurricane-Gebieten aus. Alle namhaften Provider waren betroffen. Hattest Du also kein Problem mit der Akkuladung, hattest Du eventuell dennoch keinen Empfang. Wie „CNet“ berichtet, gehen die Provider davon aus, dass sich das Problem in den kommenden Tagen noch verschärfen wird. In vielen Bereichen, in denen derzeit noch der Mobilfunkempfang gewährleistet ist, ist das ausschließlich aufgrund laufender Notstromaggregate der Fall. Sobald deren Stromreserven aufgebraucht sind, fallen die Zellen aus. Momentan scheint weder klar, wie viele Funkeinheiten betroffen sind, noch in welchen Bereichen sich diese befinden. Es ist also gut möglich, dass diese Erkenntnisse über die Kunden, also auf rein faktischem Wege, gewonnen werden müssen. Selbst nach einer klaren Identifikation betroffener Einheiten, kann es dauern, bis erforderliche Reparaturen oder Betankungen stattfinden werden, da die Folgen des Sturms manche Gebiete unerreichbar hinterlassen haben. Besonders kritisch: Auch einige Notruf-Zentralen sind von der Problematik betroffen.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit Hurricane Sandy nachhaltig zu Veränderungen inspirieren wird. Ich glaube nicht daran…
Und so schließe ich mit Fog Creeks E-Mail an mich und andere Kunden, die sie gestern Nacht rundsendeten:
Hello Dieter Petereit,
New York City was hit hard by Hurricane Sandy last night, and Trello has been down as a result of the severe flooding in lower Manhattan. We’re very sorry for the outage.
Trello is back online at the moment, but we aren’t completely out of the woods yet. We’re running on generator power at the moment. Should the generators fail, we’re also investigating several alternative solutions.
We will continue to make progress updates on our company status blog (http://fogcreekstatus.typepad.com/) and Twitter account (https://twitter.com/fogcreekstatus).
Again, our sincerest apologies for the downtime. We assure you we’re doing everything we can to get Trello up and running as soon as possible.
–The Trello Team
Wie FogCreek soeben mitteilt, besteht die Problematik auch am heutigen Tage unverändert weiter. Vor wenigen Minuten erreichten Tankzüge den Standort, um die Notstromaggregate mit Diesel zu befüllen.
(Dieter Petereit)
witzig finde ich ja im FogCreek Blog, das sie eingestehen den Diesel mit Eimern in die 17 Etage zu den Generatoren zu schleppen …
Ja, mittels Bucket Brigade, der guten alten Eimerkette
wenigstens ist er nicht im keller^^
Wenn ich mir die Bilder in den Nachrichten ansehe, dann graut es mich über die alte Infrastruktur in den USA. Überall Freilandleitungen auf dünnen Holzmasten. Da reicht ein kleiner Sturm, um einen Stromausfall zu erzeugen. Hoffen wir mal, dass bei den Wiederaufbauarbeiten moderne Kabel verlegt werden.
Das ist keine Frage des Standortes sondern der Bauplanung, wir werden hierzulande auch keine Öl Heizungsanlagen in Überschwemmungsgebieten auf den Dachböden Plazieren.
Daher gehören wichtige Notstrom-Aggregate, Heizungsanlagen ect. in Wasserdichte und möglichst zerstörungsfeste Räume.
Da sollte man die Server lieber ein paar Etagen höher deponieren, hehe.
Realsatire…
> Neatly organized, even in a tornado
>
> Put your cards in lists to track progress, categorize
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> Lists are fully customizable, and also terrifically
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Quelle: https://trello.com/tour