Der Billiganbieter Temu hat nicht den besten Ruf. Nun handelt sich das Unternehmen jedoch Ärger mit der EU-Kommission ein. Denn die hat ein förmliches Verfahren gegen die chinesische Plattform eingeleitet.
Im September 2022 ging Billiganbieter Temu an den Start. Bereits seit Beginn an ist das Interesse an der chinesischen Plattform ungebrochen.
Allein im September 2024 wurde die App weltweit mehr als 47 Millionen Mal heruntergeladen. Damit schlägt Temu sogar Amazon.
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Doch obwohl die App beliebt ist, steht die Plattform seit Anbeginn in der Kritik. Nun hat die EU-Kommission ein förmliches Verfahren gegen Temu eingeleitet.
EU-Kommission leitet Verfahren gegen Temu ein
Die EU-Kommission hegt den Verdacht, dass Temu gegen das EU-Gesetz über digitale Dienste verstößt. Aus diesem Grund hat die Behörde ein förmliches Verfahren eingeleitet, um mögliche Verstöße zu überprüfen.
Die EU-Kommission will mit dem Verfahren sicherstellen, dass die Produkte, die auf der Plattform verkauft werden, „EU-Standards entsprechen und den Verbrauchern nicht schaden“, erklärte Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager.
Unsere Durchsetzung wird gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleisten und sicherstellen, dass jede Plattform, einschließlich Temu, die Gesetze, die unseren europäischen Markt für alle sicher und fair halten, uneingeschränkt respektiert.
Im Raum stehen Vorwürfe, dass Temu nicht genug gegen den Verkauf illegaler Produkte vorgeht. Dabei geht es vor allem um gefälschte Artikel. Aber auch die potenziell suchterzeugende Gestaltung der Plattform ist Bestandteil der Untersuchung.
Nicht die erste Aufforderung durch die Kommission
Die EU-Kommission hat Temu zuvor bereits zweimal zu mehr Transparenz aufgefordert. Zuletzt war das am 11. Oktober geschehen.
Die EU-Kommission fordert von dem Onlinehändler, transparenter dazulegen, wie der Verkauf illegaler Produkte verhindert werden soll. Außerdem sollte Temu bis zum 21. Oktober darlegen, wie auf der Plattform mit dem Verbraucherschutz um gegangen wird.
Temu droht hohes Bußgeld von der EU-Kommission
Die EU-Kommission beruft sich auf den Digital Services Act (DSA), also das EU-Gesetz für Digitale Dienste. In diesem ist für große Online-Plattformen eine besondere Sorgfaltspflicht verankert.
Kann die EU-Kommission Temu nun Verstöße gegen dieses Gesetz nachweisen, könnte dem chinesischen Onlinehändler ein sattes Bußgeld drohen. Denn die EU-Kommission könnte für den Fall ein Bußgeld von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes von Temu verhängen.
Temu selbst hat sich inzwischen dazu bereiterklärt, mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten. Das Unternehmen wolle ein „sicherer, vertrauenswürdiger Marktplatz für Verbraucher“ sein, wie es aus dem Unternehmen heißt.
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