Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Barbara Banse und der Beruf der Video Producerin.
Der Start in den Tag als Video Producerin
Barbara, du arbeitest als Head of Video bei Cormes. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du den Beruf der Video Producerin neuen Freunden erklärst.
Ein Videoproducer ist bei Cormes von der Idee bis zum veröffentlichten Videoprodukt verantwortlich. Er muss sowohl kreativ sein und spannende Ideen für unsere User entwickeln als auch auch das technische Know-How im Produktions- und Social-Media-Bereich mitbringen.
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In einem Satz zusammengefasst: Ein Videoproducer ist ein Produktions-Allrounder mit einem starken Bewegtbild- und Social-Media-Background.
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Wie sieht ein normaler Tag in dem Beruf aus?
Als erstes bringen wir uns in einem Update-Meeting gegenseitig auf den aktuellen Stand bei unseren Projekten. Was wird heute produziert? Was hat welche Priorität? Welche Videos gehen aus dem Schnitt in die Abnahme?
Weil wir als Team arbeiten, ist unser morgendliches Meeting auch eine Gelegenheit, sich untereinander eng auszutauschen. Schließlich betreut meistens eine Producerin oder ein Producer parallel ungefähr zehn bis zwanzig Video-Projekte. Somit gibt es viel Arbeit.
Oft setzen wir Videos mit reichweitenstarken Influencern, Schauspielern, Musikern, Sportlern und weiteren Prominenten um. Darüber hinaus produzieren wir individuell zugeschnittene Videos für Kunden wie Sony Music, Thomas Sabo, Kleiner Feigling oder Fishermans Friend.
Ein Producer übernimmt als Projektlead die gesamte Koordination und Betreuung eines Video-Projektes. Dabei arbeitet er aber eng mit den jeweiligen Fachleads zusammen.
Während der Produktion werden beispielsweise Experten für Kamera, Licht und Ton mit ins Boot geholt. In der Postproduktion sind Cutter mit ihrem Fachwissen eine wertvolle Hilfe. Geht es an die Veröffentlichung oder Performance-Analyse der Videos, unterstützen die Social Media Manager.
Ein Producer garantiert einen zeitlich reibungslosen Ablauf, damit die Videos so schnell wie möglich mit der besten Qualität online gehen können.
Und womit startest du in den Tag?
Mein Tag beginnt immer mit einer Tasse Tee. Als Head of Video wandert mein Blick dann als erstes natürlich darauf, wie die Zahlen unserer zuletzt veröffentlichten Videos aussehen. Meine Kollegen haben ein ähnliches morgendliches Arbeitsritual, nur trinken die meisten von ihnen dazu Kaffee.
Die Aufgaben als Video Producerin
Welche Aufgaben fallen in den Bereich?
Meist arbeitet ein Producer bei Cormes zeitgleich an mehreren Videos. Diese befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Produktion. Es werden Konzepte entwickelt und Drehs aus redaktioneller sowie produktionstechnischer Sicht geplant.
Auch die Protagonisten – also häufig Influencer, Schauspieler, Künstler oder externe Kunden – werden vom ersten Kontakt bis zur finalen Veröffentlichung des Videos betreut. Für die Produktion stellt sich jeder Producer sein Team selbst zusammen. Meist übernimmt er dann auch die Regie.
Die Betreuung des Schnitts fällt genauso in den Aufgabenbereich wie die Abnahme der Videos von den am Dreh beteiligten Personen, damit das Produkt dann in verschiedenen Versionen ins A/B-Testing gehen kann. Auch die Untertitel der Videos müssen auf die richtige Rechtschreibung überprüft werden.
Wenn das Video bereit zur Veröffentlichung ist, geht es in die Hände des Publisher-Teams. Die Auswertung der Performance ist in der Regel der letzte Arbeitsschritt an einem Projekt.
Nicht jede dieser Aufgaben erledigt der Producer immer zu 100 Prozent selbst. Aber er ist bei jedem Schritt dabei. Er koordiniert alles, damit wir möglichst zügig veröffentlichen können.
Wie definierst und interpretierst du den Job des Video Producers persönlich? Was macht am Job des Video Producers deiner Meinung nach am meisten Spaß?
In unserem Unternehmen muss ein Videoproducer gewissermaßen eine „eierlegende Wollmilchsau“ sein. Die Aufgaben umfassen sehr viele verschiedene Arbeitsbereiche, sind dafür aber natürlich sehr abwechslungsreich.
Ein Videoproducer muss gut organisieren können und sehr sorgfältig arbeiten. Außerdem ist eine gute Menschenkenntnis extrem hilfreich, weil man sich schnell auf die unterschiedlichen Charaktere, die vor der Kamera stehen, einstellen muss.
Die Qualität und Performance eines Videos hängen am Ende immer davon ab, wie gut der Producer gearbeitet hat.
Wie ist die Stelle des Video Producers in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichten Video Producer und mit wem arbeiten sie zusammen?
Als Head of Video leite ich unser Video-Team. Dieses berichtet an mich. Jeder Videoproducer treibt seine Projekte aber selbst gewissenhaft voran. Bei Cormes ist es uns wichtig, die Teams eigenverantwortlich arbeiten zu lassen. Zudem fördern wir die enge Zusammenarbeit zwischen ihnen.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle einer Video Producerin in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei euch zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Grundsätzlich ist der Beruf eines Videoproducers sehr weit gefasst. Er enthält die verschiedensten Aufgabenbereiche.
Unsere Produktionen sind natürlich nicht mit denen von Kinofilmen oder ähnlichem zu vergleichen. Aber bei uns ist es besonders wichtig, effizient zu arbeiten und immer den Social-Media-Aspekt im Hinterkopf zu behalten. Was ist gerade im Trend? Was wollen unsere User sehen?
Wir müssen zudem immer die Brücke schlagen zwischen den Protagonisten und der Retrotainment-Thematik von „Wisst ihr noch?„. Dabei haben wir natürlich hohe Ansprüche an Kreativität und Qualität. Unsere Zuschauer geben uns immer direkt Feedback zu jedem Video. So können wir unsere Inhalte konstant optimieren.
Was macht am Job des Video Producers deiner Meinung nach am meisten Spaß?
Besonders spannend finde ich die Abwechslung. Ein Videoproducer kann sich sowohl kreativ austoben und seine eigenen Ideen umsetzen als auch seine Expertise in der (Post-)Produktion und in Social Media einbringen sowie ausbauen.
Das Tolle an dem Job ist, dass es am Ende immer ein sichtbares Ergebnis in Form eines Videos gibt, dessen Erfolg anhand von Zahlen nachvollziehbar ist. Außerdem lernt man in diesem Beruf immer wieder neue, spannende Menschen kennen.
Wofür bist du besonders dankbar?
Dankbar bin ich für mein Team, das jeden Tag gerne ins Büro kommt und sich voller Energie in die Arbeit stürzt!
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Und wie wird man jetzt eine Video Producerin?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Ich habe einen recht klassischen Hochschulabschluss gemacht – damals noch mit dem Gedanken im Hinterkopf, später einmal beim Fernsehen zu arbeiten. Nach ein paar Jahren im TV-Business bin ich vor etwa zehn Jahren das erste Mal mit dem Medium „Online“ in Berührung gekommen und habe schnell Feuer gefangen.
Durch meine Erfahrung beim Fernsehen bin ich mit klassischen Produktionsabläufen sehr vertraut und konnte sie relativ leicht in die Online- und Social-Media-Welt übertragen.
Am Ende des Tages funktionieren die beiden Bereiche aber dennoch sehr unterschiedlich. Weil ich in meinem Arbeitsleben schon viele verschiedene Projekte betreuen durfte, wuchs mein Erfahrungsschatz schnell und damit meine Projekte und Aufgaben.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Video Producerin werden will?
Videoproducing ist sehr facettenreich. Ich würde Quereinsteigern deshalb empfehlen, erstmal in verschiedene Bereiche reinzuschnuppern und dann zu überlegen, welcher Schwerpunkt am besten zu ihnen passt. Motivation und Eigeninitiative sind nie verkehrt in diesem Job, also zeig’, was du kannst!
Vielen Dank, Barbara!
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