Aufgepasst, liebe Facebook-Jünger, die ihr euer Leben liebend gerne im Web zur Schau stellt: Euch wird das schwedische Start-up Memoto in Zukunft eine unbezahlbare Arbeitserleichterung in Form einer Lifelogging Mini-Kamera nebst angebundenem Service-Paket anbieten.
Die Idee: eine wetterfeste und mit GPS ausgestatte Kamera fotografiert alle 30 Sekunden ein Foto von eurer Umgebung. Der so fabrizierte Datenstrom wird auf die Server des Unternehmens geleitet und kann von dort aus mit der Welt geteilt werden. Auch auf Facebook.
Bis zu vier Gigabyte geographisch-getaggte Pixelmasse (rund 2.880 Bilder) können so Tag für Tag produziert werden und in der Memoto-Cloud, auf Wunsch auch lebenslänglich, gespeichert werden. Die Verwaltung der Kamera wird mittels Browser und Smartphone-App (iOS und Android) möglich sein. Da ein Großteil der geschossenen Fotos wohl nur bedingt verwertbar ist, werden die Aufnahmen bereits im Vorfeld von einer Software auf einer Timeline zu Clustern zusammengefügt. Die Auswahl verwertbarer Fotos innerhalb der Bilderflut soll dem Nutzer so erleichtert werden.
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Die Box, in der die Fünf-Megapixel Kamera untergebracht ist, soll mit ihren 36x36x9-Milimetern nicht größer als eine Briefmarke sein und unter anderem Platz für einen Flash-Speicher von acht Gigabyte Größe und einen GPS-Tracker bieten. Die wiederaufladbare Batterie soll bei Dauerbetrieb rund zwei Tage halten. Befestigt wird der kleine Kasten mit einem kleinen Clip, vorzugsweise an der Kleidung des Trägers.
Jene, die das Unternehmen bereits in der Frühphase via Kickstarter unterstützt haben, sollen die Kamera bereits ab 199 US-Dollar erstehen können. Alle anderen müssen rund 279 Dollar aufbringen, wollen sie ihr Leben gleichermaßen dokumentieren. Laut TheNextWeb wird die Kamera im Frühjahr 2013 verfügbar sein. Die bei Kickstarter anvisierte 50 000$-Marke ist zumindest innerhalb kürzester Zeit (fünf Stunden) erreicht worden und spricht für eine zeitnahe Umsetzung des Projekts.
Gegründet haben Memoto sechs Schweden, unter ihnen auch Martin Källström, Gründer und CEO der Blogsuchmaschine Twingly. Die Grundidee hinter Memoto ist laut Källström der Wunsch, ebenjene Momente festzuhalten, die sich erst im Nachhinein als besonders wertvoll erweisen oder aber, mangels Kamera, „nur“ als Erinnerung im Geiste festgehalten werden können, wo sie bei aller Intensität allmählich verblassen.
Die Zielgruppe, auch der miteilsamste Facebook-User gehört vermutlich vorerst nicht dazu, wird also erstmals denkbar klein bleiben?! Doch die Einsatzmöglichkeiten könnten sich auch in Bereichen abseits der Dokumentation des eigenen Lebens erschließen. Die Forschung wüsste kostengünstige Optionen zwecks Dokumentationen sicherlich zu schätzen. An der Batterielaufzeit und der Taktung der Fotos müsste dann freilich noch gefeilt werden.
Achja, auch wenn die Kamera für euch nur bedingt von Wert ist, wisst ihr eigentlich, wo sich eure Katze gestern wieder rumgetrieben hat?
(Fotos und Video: Memoto)
Als erstes kamen mir Gedanken wie „Hoffentlich schaut sich jemand die Fotos an und stellt sicher, dass das rechtlich alles in Ordnung ist, bevor er die veröffentlicht.“
Denn sonst werden viele Bilder mit wenigen Personen veröffentlicht, die gar nicht ihr Einverständnis dazu gegeben haben (Persönlichkeitsrecht).
Der Gedanke, die Kamera seinem Haustier anzubaumeln finde ich dagegen wieder interessant. Oder aber – fast noch besser:
Man könnte damit schnell und einfach Zeitraffer-Aufnahmen machen, wenn man die Kamera einfach mal irgendwo hinpackt und regelmäßig Bilder aufnimmt.
Ist halt mal wieder so ein Spielzeug, mal schauen, wofür sie dann wirklich verwendet wird.
– Ich dachte auch zuerst an Zeitraffer-Aufnahmen
– https://www.basicthinking.de/blog/2009/10/19/alle-30-sekunden-ein-bild-lifelogging-oder-freiwillige-totalueberwachung/
– Ich find die Idee klasse 🙂
Schöne Idee für meine Katze, aber für den persönlichen Alltag doch etwas übertrieben;-)
Schön der Exhibitionismus wird technisch weiter perfektioniert.
[…] Memoto Lifelogging Camera: Die Immer-und-überall-Kamera. […]