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Kein-Bock-Tage: Das steckt hinter dem neuen Arbeitstrend

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geschrieben von Maria Gramsch

Können Kein-Bock-Tage die Produktivität in Unternehmen steigern? Mit dieser Frage hat sich ein britischer Management-Berater beschäftigt. Demnach könnten Kein-Bock-Tage der nächste große Trend auf dem Arbeitsmarkt sein.

Der Krankenstand in Deutschland ist derzeit rekordverdächtig. Bereits in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 gab es laut Berechnungen des AOK-Bundesverbands so viele Krankmeldungen wie im Rekordjahr 2023 zusammen.

Laut dem britischen Beratungsunternehmen MTD könnte der hohe Krankenstand durch sogenannte Kein-Bock-Tage entlastet werden. Der Management-Berater sieht in diesen Tagen sogar den „nächsten großen Trend“ für Arbeitgeber.

Kein-Bock-Tage für mehr Produktivität?

Die Kein-Bock-Tage sind im Englischen als CBA-Krankentage bekannt. CBA steht dabei für den englischen Ausdruck „can’t be arsed“.

Die Beratungsfirma MTD sieht diese Tage als Chance für Arbeitgeber, um ihre Gesundheits- und Wohlfühlpolitik auszuweiten. Sie sind für Tage gedacht, an denen Beschäftigte nicht die Energie haben, um produktiv zu arbeiten.

Sie könnten daher auch als Reset-Tage bezeichnet werden. Diese würden außerhalb des gesetzlichen Urlaubs- oder Krankentageanspruchs liegen.

Auswertungen zeigen den nationalen Krankentag

Der Überlegung für die Kein-Bock-Tage sind Berechnungen zum sogenannten National Sickie Day vorangegangen. Dieser Tag bezeichnet den Tag im Jahr, an dem sich die meisten Menschen krank melden.

Das genaue Datum habe sich im Laufe der Jahre zwar vom ersten Montag im Februar 2011 bis zum Montag, den 16. September 2019, verschoben. Dennoch gebe es jedes Jahr diesen National Sickie Day.

An diesem Tag hätten sich schätzungsweise rund 375.000 britische Angestellte „aufgrund einer echten oder einer fiktiven Krankheit“ krank gemeldet.

Kein-Bock-Tage als nächster großer Trend auf dem Arbeitsmarkt?

MTD empfiehlt Unternehmen deshalb, diese Tage in ihre Berücksichtigungen einzubeziehen. Denn Beschäftigte könnten „an manchen Tagen nicht die Energie oder Bereitschaft“ für produktive Arbeit haben.

Aus diesem Grund könnten Kein-Bock-Tage der nächste große Trend auf dem Arbeitsmarkt sein. Denn diese wären ein Plus für die Gesundheits- und Wohlfühlpolitik in Unternehmen und würden flexiblere Arbeitsbedingungen schaffen.

Führungskräfte könnten so die Produktivität ihrer Belegschaft steigern. Dafür könnten sie eine begrenzte Zahl an Kein-Bock-Tagen festlegen, damit ihre Angestellten an den anderen Tagen konzentriert und produktiv arbeiten können.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

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