Die 4-Tage-Woche kann in vielen Fällen funktionieren. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Münster. Die Forscher haben rund 40 Unternehmen über sechs Monaten lang in der Praxis begleitet. Die Ergebnisse.
Wenn die Arbeitszeit sinkt, steigt das Wohlbefinden – und zwar bei gleichbleibender oder sogar leicht steigender Produktivität. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Münster zur sogenannten 4-Tage-Woche. Studienleiterin Julia Backmann erklärten dazu:
Die Vier-Tage-Woche führte zu einer signifikant positiven Veränderung der Lebenszufriedenheit, die sich hauptsächlich durch die zusätzliche Freizeit ergab.
4-Tage-Woche: Die Ergebnisse nach sechsmonatiger Testphase
Zum Hintergrund: Anfang 2024 startet ein sechsmonatiges Pilotprojekt, der Berliner Unternehmensberatung Intraprenör und der Organisation „4 Day Week Global“, an dem 45 Organisationen und Unternehmen aus verschiednen Branchen teilnahmen.
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Ziel war es herauszufinden, welche Auswirkungen die 4-Tage-Woche in puncto Mitarbeitergesundheit, Arbeitgeberattraktivität, Zukunftsausrichtung und Produktivität hat. Julia Backmann von der Universität Münster dazu:
Zwar zeigten sich leichte Steigerungen in den finanziellen Leistungskennzahlen wie Umsatz und Gewinn, diese unterschieden sich jedoch nicht signifikant vom Vorjahr. Dennoch deuten die gleichbleibenden Kennzahlen trotz reduzierter Arbeitszeit auf mögliche Produktivitätsgewinne hin.
Selbstauskünfte von Angestellten und Geschäftsführern hätten die Annahme gestützt, dass sich die Produktivität während des Projekts verbessert habe.
Weniger Arbeitszeit durch Prozessoptimierung
Um die Arbeitszeit zu reduzieren nahmen die Belegschaften in den teilnehmenden Unternehmen unterschiedliche Anpassungen vor. Beispielsweise wurden Prozesse optimiert, Meetings gekürzt und digitale Tools eingeführt, um die Effizienz zu steigern.
Den Studienautoren zufolge schlummere das Potenzial der 4-Tage-Woche unter zu komplizierten Prozessen und einer zu geringen Digitalisierung. Um die Arbeitszeit zu verkürzen, müssten Unternehmen deshalb vor allem ihr Arbeitsumfeld anpassen.
Nach der sechsmonatigen Testphase berichteten zahlreiche Mitarbeiter von einer Verbesserungen ihrer mentalen und körperlichen Gesundheit. Sie hätten vor allem weniger Stress und Bournout-Symptome empfunden. Für die Datenerhebung kamen unter anderem Fitness-Tracker zum Einsatz.
4-Tage-Woche: Mehr Aktivität, weniger Stress
Die Daten hätten ergeben, dass die 4-Tage-Woche zu einem Anstieg des täglichen Aktivitätslevels führt – gemessen an Schrittzahlen und körperlicher Bewegung. Außerdem schliefen die Testpersonen im Schnitt 38 Minuten länger pro Woche als die Personen in der Kontrollgruppe ohne 4-Tage-Woche. Außerdem hatten sie weniger Stressminuten.
Die Ergebnisse offenbaren zudem einen leichten Rückgang der monatlichen Krankentage. Anders als bei vergleichbaren Studien aus dem Ausland fanden die Forscher der Universität Münster jedoch keine Hinweise darauf, dass die 4-Tage-Woche den ökologischen Fußabdruck positiv beeinflusst.
70 Prozent der teilnehmen Organisationen und Unternehmen erklärten nach der Pilotphase, dass sie diese fortsetzen wollen oder komplett implimentieren würden.
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