Laut dem Techblog „All Things D“ hat Twitter gestern Vine gekauft, einen Videodienst, der noch nicht einmal offiziell gestartet ist. Aus gleicher Quelle stammt die Meldung, dass Twitter über einen eigenen Videodienst nachdenke. Der geneigte Leser zähle hier eins und eins zusammen.
Konsequent wäre das allemal. Nachdem sich der Kurznachrichtendienst von einer offenen in eine geschlossene Plattform verwandelt und bereits einen eigenen Bilderdienst unterhält, ist der Weg bis zum Video nicht mehr weit. Mit immer mehr LTE, HSDPA und HSPA+ da draußen sind auch die Netze langsam so weit, dass sie hohe Datenmengen in annehmbarer Zeit übertragen können. Als her mit mehr Video.
Warum Vine? Warum nicht. Ein Dienst, der noch nicht gestartet ist, aber über die Technik und die Talente verfügt und damit billiger zu haben ist als Konkurrenzdienste. Vielleicht erinnert ihr euch noch: Socialcam und Viddy lieferten sich im Frühjahr ein Rennen darum, wer in kürzerer Zeit auf mehr Nutzer kommt. Der Wettstreit könnte sich als kontraproduktiv herausgestellt haben: Je mehr Nutzer, desto teurer, desto weniger interessant für eine Übernahme. Ein Geschäftsmodell bleibt in weiter Ferne.
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Das hält einen ganzen Reigen weiterer Konkurrenten nicht davon ab, ebenfalls ihr Glück zu versuchen. Noch in diesem Jahr starteten Tout, Keet, Vyclone. Es gibt Klip, es gibt Mobli, es gibt Captimo, es gibt Powercam, es gibt, es gibt. Wie die sich alle jemals refinanzieren wollen, darf man nicht fragen. Jeder darf es versuchen, der Markt wird entscheiden.
Von Vine immerhin ist bekannt, dass man Videos sehr leicht in Endlosschleifen verwandeln kann. Das wichtigste eines Videos wird angeblich automatisch erkannt, der Clip zurecht geschnitten. Das könnte Twitter in der Tat um eine interessante Funktion erweitern. Ich frage mich allerdings langsam, mit welchen Erwartungen all diese Projekte an den Start gehen. Glauben die ernsthaft, alle zum nächsten Facebook zu werden?
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