Um die größten Risiken des sich anbahnenden Klimawandels abzufedern, nimmt die Energiewende seit einigen Jahren an Fahrt auf. 2020 bezogen wir in Deutschland knapp die Hälfte unseres Stroms aus erneuerbaren Energien, der Anteil dürfte in den nächsten Jahren weiter rasant steigen. Trotzdem benötigen Windkraftanlagen und Solarparks große Flächen, die nicht überall zur Verfügung stehen. Daher benötigt es innovative Ideen, wie man bisherige Infrastruktur in den Ausbau mit einbeziehen kann.
Eine solch innovative Idee kommt aus Kalifornien. Dort möchte nämlich ein Versorgungswerk bald einen Kanal mit Solarpaneelen überbauen und auf diesem Weg gleich zwei große Probleme lösen. Denn durch die milderen Temperaturen und das sonnige Wetter in dem Bundesstaat laufen viel Kanäle in Gefahr, eines Tages auszutrocknen. Überbaut man diese aber mit Solarpaneelen, kann eine unkontrollierte Verdunstung vermieden werden.
Einmal mit Paneelen überbaut, verdunstet das Wasser aus dem Kanal, sammelt sich an der Unterseite der Solaranlagen, kondensiert und fällt wieder herab. Der kühlende Effekt auf die Paneele bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich, die Effizienz steigt, da weniger Energie durch Abwärme in die Umgebung abgegeben wird. Blickt man auf das Kanalnetz in Kalifornien, so hat das Projekt Potenzial.
Denn durch den Bundesstaat fließen Kanäle mit einer Gesamtlänge von 6.437 Kilometern, die Wasser aus den Sierra Nevada Bergen in das Landesinnere transportieren. Das Überbauen dieser Wasserstraßen mit Paneelen könnte geschätzt etwa 238,5 Milliarden Liter Wasser pro Jahr einsparen. Das ist in etwa so viel, wie für 50.000 Acre Farmland benötigt wird oder aber die Versorgung von 2 Millionen Menschen sicherstellt.
Die gewonnene Leistung durch die Solaranlagen würde etwa 13 Gigawatt betragen, das ist ein Sechstel des Verbrauchs des Bundesstaates. Eine interessante und zukunftsfähige Lösung also. Damit sich die Zahlen aber wirklich bewahrheiten, wird zunächst klein angefangen und zwei Segmente eines Kanals mit der Technologie ausgestattet. Das wird etwa 100.000 Haushalte mit Elektrizität versorgen.
Im Herbst soll der Bau beginnen und bis spätestens 2024 abgeschlossen sein. Bis dahin kann man sich auf politischer Ebene ebenfalls Gedanken machen. Denn das auf diesem Weg eingesparte Wasser trägt nicht zur Lösung eines noch größeren Problems bei: der Wasserverbrauch der Kalifornier. Denn gerade durch den Anbau von Mandeln und anderen Früchten, ist der Verbrauch nicht zu unterschätzen.
Via Gizmodo