Der Transport von Gütern über weltweite Routen nimmt kontinuierlich zu. Schauen wir auf die Daten des Statistischen Bundesamts [1], dann werden hierzulande inzwischen Jahr für Jahr allein per Lastkraftwagen 3,2 Milliarden Tonnen an Gütern über Landstraßen und Autobahnen transportiert, danach folgt der Transport per Eisenbahn mit 320,1 Millionen Tonnen. Diese Menge wird in den nächsten Jahrzehnten wohl kaum abnehmen, daher benötigen wir langfristig innovative Lösungen, wie wir Waren von A nach B bringen können.
Ein Glück, dass es ein paar ehemalige SpaceX-Ingenieure gibt, die viel Einfallsreichtum mitbringen. Diese haben sich nämlich zusammengeschlossen und eine Idee entwickelt, nach der zukünftig Container autonom von A nach B über die Schienen rollen können. Das könnte Bewegung in ein System bringen, das noch nicht wirklich mit dem zunehmenden Volumen Schritt halten kann.
Denn die Schiene ist noch weit davon entfernt ein relevantes Beförderungsmittel für Güter zu werden. Zwar stieg die Transportmenge bis 2018 kontinuierlich an, nach einem Höchststand von 402 Millionen Tonnen nimmt die Menge seitdem aber wieder ab (2020 waren es etwa 359 Millionen Tonnen) [2]. Das hat mit einem maroden Schienennetz zu tun, gleichzeitig aber auch mit dem mangelnden Wettbewerb im Betrieb des deutschen Schienennetzes (hier hat eigentlich ausschließlich die DB Netz AG das Sagen).
Aber zurück zu dem erdachten System der SpaceX-Ingenieure. Wenn es nämlich nach diesem geht, sollen elektrische und autonome Containerzüge in Zukunft den Transport übernehmen. Das würde auch ein Problem mit bestehenden Zügen lösen, denn bisher musste man zwangsläufig eine gewisse Menge Fracht haben, damit sich der Schienentransport lohnt. Mit dem neuen System wird die Planung flexibler.
Denn hier können Konstruktionen mit einem Container einzeln ans Ziel geschickt werden oder aber auch in Reihe zu einem langen Zug verbunden werden. So oder so fallen Kosten für Zugführer und Schichtwechsel weg, denn der Container findet immer autonom seinen Weg ans Ziel. Die Reichweite eines Ein-Wagen-Zugs liegt dabei bei ungefähr 800 Kilometern.
Aufgeladen werden soll das Gebilde in einer Stunde, knapp 58.000 Kilogramm können pro Fahrzeug zugeladen werden. Das ist mehr als doppelt so viel, wie es Tesla mit seinem Semi-Truck verspricht. Trotzdem wird es bis zu einem Marktstart noch etwas dauern, bisher testeten die Ingenieure lediglich einen Prototyp auf einer Strecke mit 80 Kilometer Länge.
Via Electrek