Nachhaltige Energieträger werden in unserer digitalisierten Welt immer wichtiger. Der weltweite Energiebedarf dürfte bis 2040 im Vergleich zu 2019 um 40 Prozent steigen [1], durch das zunehmende Abschalten von Kohle- und Kernkraftwerken braucht es daher möglichst bald Alternativen. Eine nachhaltige Energiegewinnung, wie etwa durch Solar- und Windkraftanlagen, macht zwar inzwischen über 40 Prozent des deutschen Strommixes aus [2], trotzdem leidet bei diesen Energieträgern meist die Zuverlässigkeit.
Denn auch, wenn der Wind einmal nicht bläst oder die Sonne nicht scheint, verbrauchen wir Strom. Daher wird bereits weltweit fleißig an Methoden geforscht, um überflüssige Energie bei geringer Nachfrage nachhaltig zu speichern und in Zeiten mit hoher Last wieder abzurufen. Auf der CES präsentierte das dänische Unternehmen Ocean Grazer eine interessante Idee hierzu.
Denn was ist bei Windkraftanlagen auf hoher See reichlich vorhanden? Richtig, Wasser! Das möchte Ocean Grazer für sich nutzen und flexible Ballons auf den Meeresboden bringen. Ist die Nachfrage nach Energie einmal geringer als das Angebot, dann wird mit der überflüssigen Energie Seewasser in den Ballon gepumpt, innerhalb des Gebildes entsteht zunehmend Druck.
Wendet sich das Blatt und es wird mehr Energie benötigt, als die Windkraftanlage produzieren kann, dann wird der Ballon geöffnet. Durch den entstandenen Druck strömt das Wasser aus der Konstruktion und treibt Generatoren an, in der Folge entsteht Elektrizität, die vorher durch das Aufpumpen des Ballons auf dem Meeresboden gespeichert wurde.
Damit löst Ocean Grazer gleich weitere Probleme: Energiespeicher in Form von Akkus sind nach wie vor ziemlich teuer und lohnen sich daher für die Betreiber nicht, gleichzeitig ist die Installation auf hoher See nicht immer eine gewinnbringende Idee. Sollte es nämlich einmal zu Schäden kommen, dann könnten Bestandteile der Batterie in die Umwelt gelangen.
Mit der Ballon-Lösung ermöglicht das Unternehmen also eine Alternative, die erschwinglicher sein soll und gleichzeitig weniger Risiken birgt. Ziel ist es dabei eine Effizienz von 80 Prozent zu erreichen, bis die ersten Prototypen aber einmal stehen, dürfte noch einige Zeit vergehen.
Via Inkl