Bereits seit einiger Zeit haben wir es mit einer Folge der Digitalisierung zu tun: Deepfakes. Ein Problem dieser technischen Errungenschaft ist, dass Gesichter von bekannten Personen auf fremde Körper platziert werden und auf diesem Weg etwa Falschinformationen ihren Weg in die Welt finden können. Doch sind Deepfakes wirklich so eine große Gefahr für unsere Gesellschaft?
Das wollten sich Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mal etwas genauer anschauen. Im Vordergrund stand dabei die Frage, ob ein Video, welches durch Deepfakes manipuliert wurde, mehr Schäden anrichten kann, als ein einfacher Text, der diese Information statisch dem Leser vermittelt.
Für die Studie wurden 7.600 Teilnehmer:innen gefunden, die in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe sah sich eine politische Kampagne oder einen Clip von YouTube über COVID-19 an, während das zweite Team lediglich eine Transkription der Videos erhielt. Die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe.
Nach den Videos oder Transkriptionen erhielten die Teilnehmer einen Fragebogen und wurden dazu aufgefordert zu beurteilen, wie glaubwürdig sie die getätigten Aussagen fanden. Außerdem wurden die Teilnehmer befragt, inwieweit die Inhalte ihre eigene Meinung widerspiegeln.
Wenn es darum ging, welchen Inhalten die Menschen am meisten Glauben schenkten, dann schnitten die Videos besser ab. Frei nach dem Grundsatz „Sehen heißt Glauben“ denken Menschen also eher, dass etwas passiert ist, wenn sie es mit den eigenen Augen gesehen haben. Beim Inhalt der getätigten Aussagen war der Unterschied aber gleich null.
Denn ein Video überzeugte die Probanden nicht mehr als ein geschriebener Text, beide Formen können damit gleichermaßen Menschen manipulieren oder eben nicht manipulieren. Alles in allem lässt sich also feststellen, dass ein Deepfake nicht zwangsläufig schädlicher als ein Text mit Falschmeldungen ist, was Ersteres dennoch etwas gefährlicher macht, ist die Art der Präsentation. Denn Videos werden eher von Nutzer:innen angeklickt, als ein langer Artikel.
Via Gizmodo