Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können, müssen sich viele Nationen noch nachhaltig verändern. Ein wichtiger Sektor, der bereits heute einen Umstieg wagen muss, ist der Energiesektor, gerade beim Strom müssen etwas Kohlekraftwerke abgeschaltet und durch Solaranlagen und Windkraftanlagen ersetzt werden. Doch was tun, wenn die eigene Nation für eine nachhaltige Energiegewinnung ziemlich ungünstig liegt?
Das hat sich auch das Unternehmen Xlinks gedacht und eine pragmatische Lösung gefunden. Die Energie wird einfach in einem anderen Land gewonnen und im Anschluss in das Vereinigte Königreich gesendet. So soll nun das längste Unterwasserkabel der Welt zum Transport von Energie entstehen, von Marokko in das Vereinigte Königreich.
Insgesamt sollen in dem südlich gelegenen Land Kapazitäten in Höhe von 10,5 Gigawatt aufgebaut werden, dazu wird auf einer Fläche von 1.500 Quadratkilometern ein Solar- und Windpark erbaut. Letztlich sollen durch die Solarpaneele 7 Gigawatt Ausbeute erzielt werden, bei den Windrädern sind es 3,5 Gigawatt.
Die gewonnene Energie wird anschließend in einer Batterie (20 Gigawattstunden) gespeichert und benötigte Kapazitäten über das 3.800 Kilometer lange Kabel nach Großbritannien transportiert. Das erste Kabel kann ab 2027 genutzt werden, drei weitere sollen bis 2029 folgen. 7 Millionen Haushalte können so mit Ökostrom versorgt werden.
Der Grund für diesen massiven Ausbau ist nachvollziehbar, in Marokko scheint häufiger und länger die Sonne, mit der gleichen Menge an Solarpaneelen kann also deutlich mehr Energie gewonnen werden. Im Durchschnitt kann dreimal so viel Leistung abgerufen werden, in den Wintermonaten sogar die fünffache Menge. In Zukunft wird also die Energie in Marokko generiert und im Vereinigten Königreich aus der Steckdose entnommen.
Eigene Meinung:
Grundsätzlich ist die Energiegewinnung an anderen Orten eine hervorragende Idee, schließlich liegt nicht jede Nation in Gebieten, in denen häufig die Sonne scheint oder der Wind Turbinen antreiben kann. Die Frage bleibt nur, inwieweit sich Großbritannien von Marokko abhängig macht und ob nicht Marokko auch Kapazitäten für den eigenen nachhaltigen Stromnetzausbau benötigt.
Via Electrek