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Sony Xperia 10 III im Test: Ausgezeichnet, aber nicht außergewöhnlich

geschrieben von Felix Baumann

Inzwischen ist die Mittelklasse bei Android wie eine Großveranstaltung vor der Pandemie. Es gibt eine riesige Auswahl an Geräten in der Preisklasse bis 600 Euro, jeder Hersteller gibt vor, dass er die beste Lösung für eure Bedürfnisse hat. Sony hat mit dem Xperia 10 III ein sehr interessantes Gerät herausgebracht, das ich mir eine Woche einmal genauer angesehen habe.

Verarbeitung und Bildschirm

Ungewöhnlicher Formfaktor

Hat man das Sony Xperia 10 III das erste Mal in der Hand, dann fallen zwei Eigenschaften auf. Am auffälligsten ist der untypische Formfaktor (Länge über 15 Zentimeter), Sony hat mit seinen langen Smartphones ein deutliches Erkennungsmerkmal geschaffen. So ungewöhnlich eine solche Form ist, so schwierig ist die Bedienung mit einer Hand. Denn von einer Ecke zur nächsten schaffen es nur riesige Hände.

Der Formfaktor war bei Sony schon immer ungewöhnlich

Die andere Sache, die auffällt, ist die Wertigkeit. Das Xperia 10 III besitzt eine Rückseite aus Glas und fühlt sich in der Hand hochwertiger als ein Gerät der Mittelklasse an. Leider sorgen das Material und die Form dafür, dass das Gerät gerade bei kleinen Händen eher unsicher in der Hand liegt.

Der Bildschirm indes ist hervorragend und bietet bei einer Auflösung von 2520 x 1080 Pixeln ein 21:9-Format. Sony verbaut ein OLED-Panel mit 60 Hertz, das HDR unterstützt, Serien und Filme können auf dem Bildschirm also genossen werden. Der Bildschirm reagiert ohne Probleme, Farben werden kräftig dargestellt und auch in hellen Umgebungen lassen sich Inhalte noch leicht ablesen.

Auf der Rückseite befinden sich drei Kameramodule

An der rechten Seite des Geräts befinden sich neben den Tasten zur Steuerung der Lautstärke noch zwei weitere Knöpfe. Einer aktiviert den Google Assistant, der Zweite sperrt beziehungsweise entsperrt das Gerät. Der Fingerabdrucksensor ist im Sperrknopf verbaut und reagiert zuverlässig und zügig. Gerade in Zeiten von Corona ist das eine gute Sache. Daneben ist das Xperia 10 III wasserabweisend (IPX5/IPX8).

Performance und Konnektivität

Kein Rennpferd aber 5G

Benutzt man das Sony Xperia 10 III im Alltag, dann fällt eine eher mittelmäßige Performance auf. Gerade beim schnellen Wechsel zwischen Apps oder aber dem Öffnen der Kamera-App ruckelt das Gerät spürbar, verbaut werden ein Qualcomm® Snapdragon™ 690 und 6 Gigabyte an Arbeitsspeicher.

Andererseits unterstützt das Gerät auch 5G, welches zwar noch immer häufig eine Nische ist, in Großstädten aber schon in der Breite verwendet werden kann. Hier verstehe ich die Prioritäten von Sony leider nicht. Lieber hätte ich beim Xperia 10 III ein Smartphone mit LTE gehabt, welches einen etwas leistungsfähigeren Chip besitzt, als schon direkt auf 5G umzusteigen. Ich denke, dass gerade in der Mittelklasse 5G noch weniger eine Rolle spielt, als bei Premiumgeräten.

Sound

Kein Stereo

Spielen wir das erste Mal Musik mit dem Sony Xperia 10 III ab, dann fällt eines sofort auf. Das Smartphone hat nur im unteren Teil Lautsprecher verbaut, wer Stereo-Sound ohne Kopfhörer sucht, der wird hiermit also nicht zwangsläufig glücklich. Die Wiedergabequalität ist in Ordnung, vereinzelt fehlen aber leider die Bässe.

Beim Xperia 10 III gibt es nur einen Lautsprecher unten

Eine Sache sei aber noch positiv hervorzuheben. Das Xperia 10 III besitzt einen Kopfhöreranschluss, das sehen wir auf dem Markt immer seltener. Wer also noch immer nicht auf kabellose Kopfhörer umgestiegen ist oder auf kabelgebundene Kopfhörer schwört, der findet mit dem Sony Xperia 10 III ein entsprechendes Gerät.

Erfreulich: Auch ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden

Kamera

Gute und klare Aufnahmen

Das Sony Xperia 10 III setzt wie inzwischen viele Android-Smartphones auf drei Kameramodule, die unterschiedliche Auflösungen abbilden können. Die erste Hauptkamera löst mit 12 Megapixel auf und besitzt eine F1.8-Blende, die zweite und dritte Kamera lösen jeweils mit 8 Megapixel auf, wobei eine F2.4-Blende beziehungsweise F2.2-Blende zum Einsatz kommt.

Videoaufnahmen können in 4K-Auflösung angefertigt werden, die Frontkamera eignet sich mit 8 Megapixeln und einer F2.0-Blende für gut ausgeleuchtete Selfies. Interessant ist dabei die Kamerasoftware von Sony. Diese verändert je nach Szene die Farbwärme und Helligkeit der Aufnahme, was häufig zu schönen Schnappschüssen führt. Manchmal stört diese Funktionalität aber auch etwas, Bilder sehen dann unnatürlich aus.

Bilder sehen scharf aus, die eigenen Modi verändern Farbintensität und Helligkeit

Auch beim Zoomen kann das Sony Xperia 10 III überzeugen, selbst entfernte Objekte werden auf Fotografien in guter Qualität abgelichtet.

Akku

Ausgezeichnete Akkulaufzeit

Einen mehr als ausreichende Akku zu verbauen, das schafft Sony mit seinem neuen Endgerät. Dieser misst 4.500 Milliamperestunden und unterstützt auch das schnelle Aufladen per Kabel. Im Alltagstest habe ich das Xperia 10 III einen ganzen Tag verwendet und bin mit Google Maps quer durch die Stadt gefahren. Am Abend gab es dann die Überraschung.

Trotz häufiger Nutzung, kontinuierlicher GPS-Ortung und anderer Einsatzszenarien war das Xperia 10 III am Ende des Tages noch zu 50 Prozent geladen. Solltet ihr also ein Smartphone suchen, dass es durch zwei Tage schafft, dann seid ihr mit dem Xperia 10 III gerüstet.

Fazit

Gut aber nicht außergewöhnlich

Ist das Sony Xperia 10 III ein gutes Smartphone der Mittelklasse? Ja! Ist es ein außergewöhnliches Gerät? Nein! Gerade im umkämpften Android-Markt ist es zunehmend schwerer ein Alleinstellungsmerkmal zu haben, die Konkurrenz aus China (beispielsweise realme, OnePlus und Oppo) bietet meist noch mehr für den gleichen Preis.

Wer aber den Formfaktor von Sony mag, ein nur leicht angepasstes Android-System haben möchte und gleichzeitig eine gute Kamera sucht, der ist mit dem Xperia 10 III gut beraten. Wem die Marke egal ist, der sollte einen Vergleich mit der Konkurrenz anstellen.

Preis und Verfügbarkeit

Das Sony Xperia 10 III ist mit einer UVP von 429 Euro ausgezeichnet, bei verschiedenen Händlern gibt es Stand heute (28.06.2021) das Gerät bereits ab 413 Euro. Neben der von uns getesteten schwarzen Farbgebung gibt es das Gerät noch in Weiß, Blau und Rot. Alle Geräte besitzen einen internen Speicher von 128 Gigabyte, der um bis zu 1 Terabyte per SD-Karte erweitert werden kann.

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.