Wirtschaft

Intel erhöht Auflagen für noch schlankere Ultrabooks: Höchstens 15 Millimeter dick, Mindestens 9 Stunden Akkulaufzeit

Ultra ist noch nicht ultra genug: Gestern wurden am Rande von Intels eigener Entwicklerkonferenz IDF 2012 Spezifikationen für noch schlankere Ultrabooks bekannt. Statt bisher ungefähr 17 bis 20 Millimeter sollen künftige Generationen nur noch maximal 15 Millimeter dick sein. Dafür müssten alle Bauteile-Hersteller an einem Strang ziehen.

Ein Bildschirm solle demnach nicht dicker sein als 2,4 Millimeter, die Touch-Einheit davon weniger als 0,5 Millimeter. (Geht es nach Intel, wird es in Zukunft nur noch Ultrabooks mit Touchscreen geben.) Ein Akku soll künftig nur noch 3 bis 5 Millimeter dünn sein, eine Festplatte nicht dicker als 5 Millimeter. Western Digital hat „zufällig“ in dieser Woche eine 5 Millimeter dünne Festplatte (HDD) vorgestellt. Und weiter geht’s: Das Touch Panel nicht dicker als 2 Millimeter, das Keyboard nicht mehr als 2,5 Millimeter, ein NGFF nicht mehr als 3,5 Millimeter.

Intels neue Prozessorgeneration Haswell, die auf Sandy Bridge/ Ivy Bridge folgt, soll bei Ultrabooks nur noch 15 bis 17 Watt Leistung verlangen und weniger Hitze erzeugen. Ferner will der Chiphersteller die Mikroarchitektur und das Energiemanagement effizienter machen. Haswell soll sich aber auch für Desktops, Tablets und Server eignen und durch die integrierte Grafikspeicher Gaming auf Ultrabooks ansprechender gestalten.


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Verschärfter Rahmenkatalog

Weitere Vorgaben von Intel für kommende Ultrabooks laut verschiedenen Quellen: eine HD-Webcam, NFC, WLAN mit zwei Empfangsrichtungen, eine SSD-Cache von mindestens 16 GByte, die nicht nur zum Aufwecken des Geräts benutzt werden darf, und ein Stereo-Mikrofon, mit dem sich Umgebungsgeräusche besser herausfiltern lassen. Warum? Weil eine Sprachsteuerung Vorschrift werden soll. Ferner gilt die Vorgabe, dass die Geräte Intels Smart Connect nutzen und nach spätestens 7 Sekunden aus dem Schlaf aufwachen müssen (was ich noch recht lange finde). Hybrid-Modelle (Ultrabooks, die sich gleichzeitig als Tablets nutzen lassen) müssen über ein Gyroskop, Umgebungslichtsensoren und einen Kompass verfügen.

Interessant zu sehen, dass Intel sich erst lange, lange Zeit ließ, schlanke Architekturen für Ultrabooks vorzustellen, und es dem Marktführer nun offenbar gar nicht schlank und umfangreich genug sein kann. Die PC-Hersteller werden sich ganz schön strecken müssen, auch finanziell: Wie man bei angepeilten Preisen von 700 US-Dollar oder Euro für ein Ultrabook da noch eine Marge machen will, ist mir schleierhaft. Für Kunden bedeutet das indes: Ultrabooks werden leichter in der Tasche zu verstauen sein, noch weniger Gewicht auf die Waage bringen, mehr Funktionen erhalten und dazu noch eine längere Akkulaufzeit von mindestens (!) 9 Stunden vorweisen. Kann man sich wohl nicht drüber beschweren. Andrew Cunningham von ArsTechnica nennt die Haswell-Prozessoren eine „solide Weiterentwicklung“. Für den größeren Vorstoß bei Ultrabooks würde allerdings eher Intels verschärfter Anforderungskatalog sorgen. Intel will die Haswell-Prozessoren im 1. Quartal 2013 auf den Markt bringen.

(Jürgen Vielmeier, Grafik: Intel via CNet)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

8 Kommentare

  • Na da bin ich ja gespannt. Die Spezifikation klingt ja schon mal gut – da ich noch gar kein Tablet habe und mir sowieso irgendwann mal ein neureres Notebook holen möchte (aktuell Macbook von 2006), könnte so ein Ultrabook in die engere Auswahl fallen.

  • Tolle Spezifikationen.
    Mein Ergänzungsvorschlag: das ganze Ding genau so bauen und im Anschluß 10mm dicker machen, wobei der zusätzliche Platz aus einem Akku besteht, der unter dem gesamten Gerät liegt – austauschbar, natürlich.

    Mir als Endanwender ist es wirklich egal, ob ein Gerät paar Millimeter mehr oder weniger hat oder irgendwo 50 Gramm mehr sind. Außer dem Produkttester mit seinem Meßschieber merkt das eh keiner …

  • Optisch wird das auf jeden Fall einiges hermachen. Hoffentlich werden die Teile dadurch aber nicht zu bruchgefährdet. Schließlich will man sein Notebook ja gerade unterwegs verwenden und da ist dann eine gewisse Stabilität nötig. Oder werden diese Geräte anstatt eines Kunststoffgehäuses ein Alugehäuse haben?

  • Das Problem ist, das das gewicht des notebook in der regel zu 50% vom akku abhängt. und ich mein 9 Stunden laufzeit ist doch in ordnung. 🙂

  • Nun gut bis zu 5mm Dünner , aber ist dies eigentlich das Kriterium , wo bleiben Zahlen zur Gewichtseinsparung oder der Leistungsfähigkeit.
    Was nützen noch schlankere Ultrabooks wenn die Leistung nicht stimmt, zudem bleiben sie hinsichtlich Größe und Platzverbrauch immer vom Display abhängig da ist die reduzierung der Dicke nur ein Trostpflaster.
    Wirklich neue Konzepte wie flexible Display oder Displaybrillen stecken leider immernoch in den Kinderschuhen.

  • Das mit den 15mm ist schlicht nicht richtig. Die Vorgaben bleiben die gleichen, maximal 18mm kleiner 14Zoll Bildschirm und 21mm ab 14Zoll Bildschirm + jeweils 2mm bei Convertible und / oder Touchscreen. Ich nehme an, dass Intel mit der Folie nur zeigen möchte, was machbar ist bzw. wäre. Hier nochmal zwei Artikel von unserer Seite, wo die Neuerungen beschrieben sind.

    http://www.ultrabook-king.de/ultrabooks-2013-neue-spezifikationen-5726

    http://www.ultrabook-king.de/ultrabooks-2013-teil-2-weitere-neuerungen-5797

  • Kleiner, schmaler, leichter, nah hoffentlich zerbrechen die uns nicht wenn es mal unterwegs etwas ruppiger wird. Wichtig ist neben der
    Verpackung, ist doch auch das was drin steckt!!! Aber das scheint ja ganz gut zu sein 😉

  • dann fehlt ja jetzt nur noch ein schlankerer preis. 1500 – 2000€ für ein notebook finde ich nach wie vor völlig übertrieben.

    das ganze wird noch viel absurder, wenn microsofts surface tablet endlich erscheint. die preise sind zwar noch nicht bekannt, allerdings dürfte surface preislich deutlich unter 1000 euro liegen.

    wozu sollen sich die leute ein 2000 euro teures gerät kaufen, wenn sie außer ein bisschen facebook und office sowieso nichts damit machen. das läuft auf einem surface-tablet genauso gut.