Also ich habe in den zurückliegenden Jahren von wirklich so einigen Startup-Gründungen Wind bekommen. Mal fand ich sie ganz nett, manchmal habe ich mich beim entsprechenden Portal sogar angemeldet – und bin nie wieder zurückgekommen. Das, was mir eben auf den Tisch flatterte, ist aber ohne Witz eines der interessantesten Projekte, das mir je untergekommen ist: der Start von flimmer.de.
Flimmer? Klingt nach Glotze, Fernsehen und Filmen. Und wenn man daran denkt, ist man gar nicht mal auf dem Holzweg. Denn auf dem heute gestarteten Portal könnt ihr euch viele Trailer zu Filmen anschauen, die aktuell im Kino laufen, in Kürze starten werden oder schon auf DVD erhältlich sind. Klingt nicht neu? Stimmt, ist es auch nicht. Aber: Was würdet ihr sagen, wenn ihr dafür bezahlt werdet, dass ihr euch die Trailer anschaut?
Ja, richtig gelesen: wer bereit ist, Film-Trailer zu – Achtung, nette Wortkreation – flimmern, kann pro Betrachtung ein paar Cent verdienen. Vorausgesetzt, ihr schaut den Trailer wirklich aufmerksam und könnt im Anschluss eine Frage zum Film richtig beantworten. Für die Beantwortung habt ihr 20 Sekunden Zeit und es gibt wahlweise 5 oder bei aktuellen Filmen sogar 10 Cent pro richtig beantworteter Frage. Klar, das sind keine Beträge, um sein Monatsgehalt aufzubessern. Und doch ist die Idee dahinter echt innovativ.
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Garantierte Aufmerksamkeit statt genervt von Werbung
Denn sind wir doch mal ehrlich: diese ständigen Werbeeinblendungen vor einem Clip – sei es nun bei YouTube, kino.de oder einem anderen Portal – sind doch eher nervig, oder? Studien sollen sogar belegen, dass viele Menschen so denken, schreiben die Macher von flimmer.de in einer Mitteilung. Es kommt demnach nicht selten vor, dass vorgeschaltete Werbung übersprungen oder Trailer komplett abgebrochen werden. Da gefällt mir die nun vorgestellte Alternative um Welten besser. Grund genug, das neue Portal gleich mal auf die Probe zu stellen.
Die Registrierung geht leicht von der Hand. Ich habe die Variante gewählt, meinen Facebook-Account für den Login zu nutzen und konnte gleich den ersten Trailer auswählen: „Ziemlich beste Freunde“ sollte es sein. Denn diesen Film (übrigens einer der besten seit vielen Jahren) hatte ich schon im Kino gesehen, warum also nicht nochmal den Trailer schauen. Nach einem kurzen Hinweis, dass ich am Ende des Clips 10 Cent verdienen kann, startete der Clip. Direkt und ohne Wartezeit. So soll es sein!
Insgesamt vier Film-Trailer habe ich mir inzwischen angesehen – zusätzlich noch „Madagascar 3“, „Prometheus“ und „Snow White and the Huntsmen“ – und durch die Beantwortung der anschließenden Fragen 30 Cent auf meinem Konto angesammelt. Gefragt wurde ich übrigens zum Beispiel im Anschluss an den Spot zu „Madagascar 3“: „In wen verliebt sich King Julien?“ Betrachtet man den zugehörigen Spot wirklich aufmerksam, ist es nicht schwierig aus den drei vorgegebenen Antworten die richtige auszuwählen.
Finanziert unter anderem von der Filmindustrie
Die Frage ist nur: Wo kommt das ganze Geld her, das da an die Zuschauer ausgeschüttet wird? Die Antwort ist einfacher als gedacht: aus den Werbeetats der Filmverleiher. Die haben nämlich großes Interesse an der garantierten Aufmerksamkeit der Zuschauer, verriet mir Christopher Zwickler, Gründer von flimmer.de, der auch als Filmproduzent tätig ist, in einem Telefonat.
Nehmen wir an, ich schaue mir den Trailer zu „Das Bourne Vermächtnis“ an und beantworte im Anschluss an den Clip die Frage richtig. Dann habe nicht nur ich das Glück, dass ich einen kleinen Betrag auf meinem flimmer.de-Konto gutgeschrieben bekomme, sondern auch flimmer.de selbst. Denn das Portal kann dann vom Filmstudio selbst – in diesem Fall Universal Pictures – eine Prämie einstreichen. Wird die Frage falsch beantwortet, gehen beide Seiten laut Zwickler leer aus. Bei Filmen, zu denen es keinen Werbeetat mehr gibt, wird übriges vor dem Trailer der kurze Hinweis gesprochen, dass der nachfolgende Clip von Firma XY präsentiert wird – aktuell zum Beispiel von lieferheld.de.
Das angesammelte Guthaben könnt ihr übrigens entweder an Organisationen wie „Ein Herz für Kinder“ spenden oder aber gegen DVDs (aktuell für 13 bzw. 14 Euro) bzw. Kinotickets (7,00 Euro [2D] bzw. 10,40 Euro [3D]) eintauschen. Nachteil: aktuell ist nur Cinestar als Kinokette vertreten und auch die Auswahl an DVDs ist noch sehr überschaubar. Aber daran wird sich sicherlich bald etwas ändern. Dann soll es auch möglich sein, das Guthaben gegen Video on Demand-Angebote zu tauschen. Kleine Randnotiz übrigens noch zum Schluss: einer der Investoren ist Hollywood-Regisseur Roland Emmerich.
Und jetzt seid ihr dran. Schaut mal bei flimmer.de vorbei und sagt mir, was ihr von der Idee haltet. Gibt’s noch was zu verbessern?
(Hayo Lücke)