Twitters Ökosystem. Bitte keine neuen Anwendungen mehr oben rechts.
Twitter hat heute früh die neue Version 1.1 der eigenen API vorgestellt. Erwartungsgemäß müssen sich die Anbieter von Twitter-Apps darin stärkeren Auflagen beugen. Der Plattformanbieter verkauft die neuen Regeln als Qualitätsvorstoß, was teilweise sogar stimmen mag. Apps müssen sich etwa künftig über OAuth identifizieren, was es Wald- und Wiesen-Apps schwieriger macht, Daten abzugreifen. Andere Funktionen als Antworten, Retweeten, Favorisieren soll Dritten nicht mehr erlaubt sein.
Praktisch jeder Client, der auf die API zugreift, muss von Twitter genehmigt werden. Drittanbieter, die mit mehr als 1 Million (bei Kernfunktionen: 100.000) Mitgliedern auf Twitter zugreifen, müssen sich mit Twitter in Verbindung setzen, um eine Genehmigung zu erhalten. Wer diese Zahl schon jetzt überschreitet, darf sie noch einmal verdoppeln, mehr aber auch nicht, bevor eine Genehmigung fällig wird. Wo man ebenfalls sehr stark in das Konzept anderer eingreift: Clients soll es nicht mehr erlaubt sein, die Twitter-Timeline mit anderen Informationen wie Facebook-Stati zu vermischen. Die Reaktion der Twitter-Entwickler geht auseinander.
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Mehr Qualität, mehr Beschränkungen
Bei GigaOM hat man einige Stimmen dazu gesammelt. YouTube-Entwickler Hunter Walk begrüßt einige der Regelungen als nachvollziehbare Qualitätsmaßnahme. Und auch Paul Haddad vom Client-Anbieter Tweetbot sieht noch keinen Grund zur Panik: „Der Himmel fällt uns damit nicht auf den Kopf.“ Das von Twitter gesetzte Limit sei ziemlich hoch, für Tweetbot ändere sich nichts. Next-Web-Redakteur Matthew Panzarino malt ein düstereres Bild: „Da gibt es nichts zu beschönigen. Diese Änderungen werden das Wachstum von Twitters Ökosystem an Drittanbietern, wie wir es kennen, effektiv töten.“
Alle sind sich allerdings einig, dass Twitter die API künftig sehr strikt kontrolliert. Die Änderung auf diese Art und Weise einzuführen, ist geschickt. Mittelfristig muss kein Drittanbieter etwas befürchten, der sich gut mit dem Dienst stellt. Allerdings hat Twitter sich offen gelassen, den Spielraum zu verringern. Und wer sein eigenes Süppchen kocht, wird nach Hause geschickt. Genau das wollte man bei Twitter erreichen: Es geht in Richtung eines geschlossenen Ökosystems mit eigenen Apps. Aber niemand, der sich an die „Spielregeln“ hält, wird öffentlich ausgeschlossen. Zumindest noch nicht. Bisherige Clients dürfen bestehen bleiben, Twitter wies allerdings schon vor Monaten darauf hin, dass man sich keine neuen Twitter-Clients wie Echofon mehr wünsche.
Neue App-Anbieter werden damit geradezu in die Arme von App.net getrieben, Dalton Caldwells bald startendem Anti-Twitter. Dort werden App-Entwickler begrüßt, sie sollen niemals irgendwelchen Beschränkungen unterlegen sein. Das dürfte für Apps wie Flipboard, die massiv vom Twitter-Content leben, nur ein schwacher Trost sein.
(Jürgen Vielmeier, Grafik: Twitter)
Immer mehr Einschränken und bla bla bla. Das ist echt uncool. Twitter ist doch eben so schön, weil es so viele Tools und Apps dafür gibt..
Offenbar haben sie zu viele User – da muß man dringend ein paar vergraulen.
[…] als bisher. Das Kurznachrichtenportal wolle dadurch die Qualität steigern. Das berichtet der Blog “Basic Thinking”. In Zukunft muss eine Authentifikation von Applikationen mittels “OAuth” stattfinden, […]
Ein durchaus geschickter Schachzug.
Google+ handelt ja ähnlich restriktiv,
trotzdem freue ich mich auf das baldige
Release der Write-API.
[…] unerwünscht: Mit der neuen API führte Twitter kürzlich höhere Auflagen für Apps von Drittentwicklern ein. Das wurde in der Fachpresse vielfach kritisiert, einige winkten jedoch ab und sagten: Alles […]
[…] du mitbekommen, dass Twitter seine API-Zugriffe limitiert hat? Der Pool an Benutzern ist endlich. Das bedeutet ab einer gewissen Popularität kann Tweetbot […]