Matt Harding ist einer der ersten echten YouTube-Helden. Kurz nach dem Start der Videoplattform im Jahr 2005 sorgte er mit einer Reihe von Videos für Aufsehen. Statt des üblichen Touri-Schnappschusses tanzt Matt vor der Kamera und besucht dabei die verrücktesten Orte der Welt. Eine Krabbeninsel, die entmilitarisierte Zone in Korea, Seattle…
Immer wenn skeptische Bekannte mich fragen, was so toll am Internet sein soll, zeige ich ihnen Matts Zusammenschnitt aus dem Jahr 2008 und sie nicken still. Lange Rede, kurzer Sinn: Matt ist wieder da und stellt seinen Zusammenschnitt aus dem Jahr 2012 vor.
Anders als sonst führt Matt nicht seinen sehr individuellen Standard-Tanz auf, sondern übt sich in neuen Choreographien. Die sind teilweise durchaus atemberaubend, wenn man sich vor Augen führt, dass Matt hier jeweils mit völlig Fremden tanzt. Und diesmal geht es um die Völkerverständigung. Matt zeigt den Eingeborenen aus Papua-Neuguinea ein paar Tanzschritte, von denen er einst selbst welche gelernt hatte. In Wien tanzt er Walzer, in Spanien Flamenco. Er tanzt in Nordkorea, tanzt mit afghanischen Kindern, mit unverschleierten Syrerinnen. Matt, der inoffizielle UN-Botschafter.
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Sein Lebensziel hat der heute 35-Jährige nach eigenen Angaben schon vor Jahren erreicht: Computerspiele erschaffen und spielen, bis er tot umfällt. Aber dann stellte er fest, dass es im Leben noch andere Dinge gibt. Vier Jahre ist Matt nun wieder um die Welt gereist, um für dieses Video zu tanzen. Immer wieder schön zu sehen.
(Jürgen Vielmeier)