Sie sind eigentlich schon mausetot, und doch lässt man sie nicht unter die Erde. Mit leichtem Erstaunen habe ich gerade gelesen, dass die VZ-Netzwerke noch einmal umbenannt werden. Die Mutter der Netzwerke StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ soll künftig Poolworks heißen. SchülerVZ wird in Idpool umbenannt und soll im vierten Quartal neu starten.
In einer Presse-Erklärung, die die VZ-Netzwerke dazu veröffentlichten, heißt es außerdem, für MeinVZ und StudiVZ würden ab dem 4. Quartal „neue Optionen geprüft“. VZ-CEO Stefanie Waehlert sagt dazu:
Wir nutzen das aktuelle Jahr, um einen Befreiungsschlag für VZ umzusetzen: Wir wollen unsere führende Position im Markt für soziale Jugendnetzwerke ausbauen.
Die blumigen Marketingworte einmal subtrahiert, bleibt „Jugendnetzwerke“ stehen. Man hält an dem fest, womit überhaupt noch ein wenig Resthoffnung verbunden ist, SchülerVZ. Aber hier braucht man mindestens weitere drei bis vier Monate, um überhaupt zu starten. Und die anderen VZs? Dürften dann endgültig abgeschaltet werden. Die Website WannStirbtStudiVZ leitet inzwischen auf eine Buch-Seite bei Amazon um. Titel: „Die zweite Chance: So retten Sie Ihr Unternehmen mit dem Insolvenzplanverfahren“.
Neue Stellenangebote
Content- & Social Media Manager:in (m/w/d) fischerAppelt in Hamburg |
||
Content Creator Social Media (m/w/d) Erlebnisbauernhof Gertrudenhof GmbH in Hürth |
||
Studentisches Praktikum – Video- & Social-Media-Marketing im Bankwesen (m/w/d) Taunus Sparkasse in Bad Homburg vor der Höhe |
Bereits vergangene Woche war bekannt geworden, dass die VZ-Netzwerke 25 ihrer da noch verbliebenen 70 Mitarbeiter auf die Straße setzen. Die Entwickler wurden in eine neue Holtzbrinck-Tochter ausgelagert, die unter dem Namen DevBliss firmiert und laut Deutsche-Startups.de bereits um die 50 Mitarbeiter hat.
Unter DevBliss will sich Konzernmutter Holtzbrinck Digital offenbar die Köpfe sichern und die Mitarbeiter maßgeblich mit anderen Projekten betrauen. Webentwickler sind heute nur noch schwer und nur noch für viel Geld zu bekommen. SchülerVZ soll eine Plattform für den Ideenaustausch von Schülern werden. Und StudiVZ und MeinVZ? Braucht kein Mensch mehr. Laut den heute veröffentlichten neuen IVW-Zahlen sind die VZ-Netzwerke weiter abgesunken: 44,7 Millionen Besuche verzeichnen die drei Netze im Mai. Vor einem Jahr waren es noch 206,7 Millionen.
Am Donnerstag will sich Waehlert in einem Interview mit dem Magazin „W&V“ zur Zukunft von Poolworks äußern und dann auch weitere Details zu Idpool verraten.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Ken Lund (CC BY-SA 2.0))