Die Börsen scheinen derzeit verrückt zu spielen. Die Kurse zahlreicher renommierter Aktien und Indizes brechen ein. Nervosität ist zwar verständlich, doch es gibt keinen Grund zur Panik – auch wenn viele Medien das Gegenteil suggerieren. Denn: Korrekturen an der Börse sind normal. Ein Kommentar.
„Börsenbeben“, Aktiencrash“ oder „Bricht heute die US-Börse zusammen“: Zahlreiche Medien malen derzeit ein ziemlich düsteres Bild, wenn es um die aktuellen Entwicklungen an den Aktienmärkten geht. Der Grund: Am Freitag kam es zu einem Kursrutsch, der sich am Montag bislang nahtlos fortsetzte.
Der japanische Nikkei verlor binnen eines Tages etwa 12,4 Prozent an Wert, was dem größten Tagesverlust seit 1987 entspricht. Auch zahlreiche Tech-Aktien gerieten ins Wanken – darunter die sogenannten glorreichen Sieben. Denn: Sowohl Apple, Amazon und Alphabet als auch Nvidia, Meta, Microsoft und Tesla verzeichnen Kursverluste.
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Kurseinbrüche an den Börsen – das sind die Gründe
Viele Anleger sind deshalb verständlicherweise nervös. Doch einen Grund zur Panik gibt es nicht. „Ruhe bewahren“; sollte vielmehr das Credo lauten. In solchen Situation ist es nämlich wichtig, das große Ganze zu betrachten und die Horrormeldungen in den Medien mal links liegen zu lassen.
Denn eines sollte mittlerweile klar sein: Panikmache, Schockschlagzeilen und Spekulationen verkaufen sich besser. Doch das ist nicht nur ein Armutszeugnis für den Journalismus; der Dienst am Leser geht ebenfalls verloren! Vor allem, wenn die Lage so übersichtlich ist, wie aktuell.
Einen einzigen und eindeutigen Grund für die derzeitigen Kurseinbrüche gibt es nämlich nicht. Vielmehr kommen mehrere Faktoren zusammen.
Der Kurswechsel der japanischen Notenbank, Rezessionsängste und schwache Konjukturdaten aus den USA, Großverkäufe wie von Star-Investor Warren-Buffet, der fast 50 Prozent seiner Apple-Aktien veräußert hat. Und vor allem: Ein übertriebener Hype rund um KI, der zu einer Überbewertung zahlreicher Unternehmen geführt hat.
Korrekturen an der Börse sind normal
Die aktuellen Entwicklungen an den Aktienmärkten und Börsen sind deshalb nicht nur vollkommen normal, sondern auch berechtigt. Von einem Aktiencrash sollte aber keinesfalls die Rede sein. Auch ein neuer Bärenmarkt wäre ein verfrühtes Urteil.
Denn: Viele Aktien und Märkte liefen in letzter Zeit so lange wie am Schnürchen, als dass sich eigentlich niemand über die aktuelle Entwicklung wundern muss. Für einen neuen Bärenmarkt bräuchte es vielmehr eine Rezession in Kombination mit einer Systemkrise.
Aktien- und Indexeinbrüche über 20 Prozent dürften dann die Folge sein. Aktuell handelt es sich jedoch eher um einen mäßigen Kurseinbruch von – wenn überhaupt – zehn bis maximal 20 Prozent. Und solche Korrekturen sind: absolut normal. Es wird sie auch in den kommenden Jahr häufiger geben. Denn viele Unternehmen sind nach wie vor überbewertet – auch aufgrund der Spekulationen von vielen Großinvestoren.
Doch von einer Blase zu sprechen, wäre mir aktuell zu vermessen. Big Tech und vor allem KI befinden sich als Investitionsthema nämlich noch am Anfang. Das Produktivitätswachstum in den USA zeichnet zudem ein eher positives Bild. Investitionsrisiken dürften vielmehr in Japan und Europa liegen, doch die bestimmen nicht den weltweiten Markt.
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