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Realme 8 Pro im Test: Große Ausstattung zum kleinen Preis

geschrieben von Felix Baumann

Im letzten Jahrzehnt ist der Smartphonemarkt zum umkämpften Gebiet geworden. Das liegt auch daran, dass zunehmend chinesische Hersteller auf den Android-Markt strömten, die großartige Hardware zum erschwinglichen Preis anbieten. So auch realme, das heute sein neues realme 8 Pro vorgestellt hat. Inwiefern dieses im Alltag punkten kann, habe ich mir in den letzten 2 Wochen einmal angesehen.

Lieferumfang

(Fast) alles in einer Box

Öffnet ihr die Box des realme 8 Pro, dann findet ihr neben dem Smartphone, den Anleitungen und dem Tool zum Entfernen der SIM-Karte auch ein passendes Ladekabel, welches mit bis zu 65 Watt betrieben werden kann (dabei wird das Gerät mit 50 Watt geladen). Mit einer Dicke von 8,1 Millimeter und einem Gewicht von 176 Gramm liegt das 8 Pro bereits beim Auspacken gut in der Hand.

Eine Bildschirmschutzfolie ist bereits aufgeklebt, auch ist ein transparentes Case dabei. Nicht in der Box sind passende Kopfhörer. Das ist aber meiner Ansicht nach halb so wild, besitzt das realme 8 Pro einen Kopfhörer-Klinkenanschluss. Damit oder per Bluetooth lassen sich so gut wie alle Kopfhörer schnell und unkompliziert verbinden.

Verarbeitung

Großartiges Display, gute Verarbeitung

Einmal angeschaltet strahlt uns ein 6,43 Zoll (ca. 16 cm) großes Display entgegen. Dieses wird nur durch eine Hole-Punch-Kamera unterbrochen, die in der oberen linken Ecke sitzt. Die Auflösung liegt bei 1080 zu 2400 Pixeln, es ergibt sich also eine Pixeldichte von 409 dpi. Das reicht vollkommen, um Inhalte scharf darzustellen, eine Bildwiederholrate von bis zu 180 Herz sorgt für flüssige Animationen und App-Wechsel.

Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, die Rückseite fühlt sich aufgrund der Verwendung von Kunststoff aber etwas billig an. An der rechten Seite sind Lautstärke-Tasten und Power-Knopf untergebracht, letztgenannter hat je nach Druckdauer unterschiedliche Funktionen. Tippen wir kurz auf die Taste, so sperrt sich das Gerät, bleiben wir etwas länger auf dem Knopf, dann aktiviert sich der Google Assistant. Ein langer Druck öffnet das Menü zum Herunterfahren und Neustarten.

Die Knöpfe sind ähnlich wie bei anderen Android-Smartphones angeordnet

Der Fingerabdrucksensor befindet sich beim realme 8 Pro unter dem Bildschirm und hatte im Test mit einigen Schwächen zu kämpfen. So funktionierte die Registrierung eines neuen Fingerabdrucks zwar einwandfrei, beim Entsperren wird aber vergleichsweise häufig der Code aufgrund von Fehlerkennungen gefordert.

Software

(Fast) pures Android = pures Vergnügen

Zum Einsatz kommt das Google Betriebssystem Android, vorinstalliert ist die aktuelle Version 11. Realme setzt erneut auf seine marginal angepasste Oberfläche realme UI (Version 2.0). Da hier das Systemdesign aber kaum angerührt wird, kann das realme 8 Pro durch eine gute Nutzerfreundlichkeit und nahezu nativem Android auftrumpfen. Das sieht man auch an den vorinstallierten Apps: Naben den klassischen Google Apps werden auch die Telefon- und Messenger-App des Konzerns mitgeliefert.

Im Test reagierte das System sofort auf Eingaben, Aktionen wurden flüssig ausgeführt und auch während der gleichzeitigen Verwendung von mehreren Apps waren keinerlei Ruckler oder andere Probleme erkennbar. Möglich macht es wohl auch der verbaute Arbeitsspeicher, der mit 8 Gigabyte ausreichend bemessen ist.

Auch die Verwendung von mehreren Apps steckt das realme 8 Pro problemlos weg

Einen weiteren Vorteil steckt in den Systemeinstellungen. Realme gibt bei der Anpassung der Oberfläche und Aktionen viele Auswahloptionen, wem das native Android also nicht gefällt, der kann innerhalb der Einstellungen Raster, App-Icons und weitere Teile des Systems anpassen.

Kamera

Eine Armee aus Kameramodulen

Gerade bei der Kamera möchte das realme 8 Pro auftrumpfen. Die Frontkamera nimmt mit 16 Megapixel auf und liefert meiner Ansicht nach passable Ergebnisse. Farben werden dabei teils kräftig dargestellt, durch die Kamera-Software lassen sich alle möglichen Filter anwenden.

 

Besonders interessant ist die Konfiguration auf der Rückseite. Hier sehen wir gleich 4 Kameras, die mit 108 Megapixel, 8 Megapixel und zweimal 2 Megapixel auflösen.

Der eingesetzte HM2-Sensor von Samsung löst mit 12.000 x 9.000 Pixeln auf und ermöglicht die Aufnahme von eindrucksvollen Bildern und Videos. Durch eine spezielle Zeitraffer-Funktion lassen sich interessante Szenen anfertigen, vom Verkehr auf der Straße bis zu den Sternen am Himmel. Auch sich stark bewegende Objekte werden gut erfasst.

Der Zoom kann sich ebenfalls sehen lassen. Selbst bei fünffacher Vergrößerung erscheinen Inhalte noch scharf.

Im Vergleich zum iPhone 12 wirken bestimmte Szenen aber etwas verwaschen.

Realme verspricht, dass mit dem 8 Pro nachts ausgezeichnete Aufnahmen möglich sein sollen. Ist der Blitz aktiv, dann sind die Ergebnisse in Ordnung und mit anderen Mittelklasse-Smartphones vergleichbar. In gut ausgeleuchteten Bereichen punktet die Kamera des realme auch nachts.

Bei Nutzung des breit beworbenen Nachtmodus entscheidet aber die Umgebung über die Resultate. Denn in zu dunklen Räumen oder Gebieten kann der Sensor kaum etwas ausrichten. Haben wir indes etwas Licht (beispielsweise durch die Straßenbeleuchtung), dann sind die Ergebnisse vorzeigbar und es entstehen teils wunderschöne Aufnahmen.

Der Nachtmodus konnte wirklich überzeugen

Audio

Beim Thema Audio enttäuscht das realme 8 Pro etwas. Es befinden sich lediglich Lautsprecher an der Unterseite des Geräts, die Qualität ist zwar in Ordnung, trotzdem können das viele Konkurrenzprodukte besser. Ein YouTube-Video kann mit der aktuellen Ausstattung genossen werden, bei einer Serie oder einem Film würde ich dann aber doch auf ein anderes Gerät mit Stereo-Sound wechseln oder meine Kopfhörer einstöpseln.

Nur an der Unterseite des realme 8 Pro befinden sich Lautsprecher

Akkulaufzeit

Eine Ladung, mehrere Tage

Der Akku des realme 8 Pro fasst eine Kapazität von 4.500 Milliamperestunden und bringt euch bei normaler Nutzung locker durch zwei Tage. Selbst beim Ansehen von Videos oder dem Surfen durch Reddit, Facebook und Co. entleert sich die Batterie nur langsam, im absoluten Notfall unterstützt euch ein Stromsparmodus, der beispielsweise das Überleben auf dem Heimweg sicherstellen soll.

Ist dem Smartphone einmal doch die Puste ausgegangen, dann wird durch die „SuperDart Charge“ genannte Ladetechnologie der vollständige Akku in gerade einmal 47 Minuten wieder voll beladen. Das ist in diesem Preissegment eine reife Leistung.

Fazit und Verfügbarkeit

Das realme 8 Pro kann ab dem 31. März 2021 über Amazon geliefert werden und ist in den Farboptionen „Infinity Black“ und „Infinity Blue“ verfügbar. Je nach Bedürfnis stehen dabei zwei Modelle zur Auswahl: Die günstigste Variante kommt mit 6 Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher und kostet 279 Euro, wollt ihr 8 Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher, so müsst ihr lediglich 20 Euro (299 Euro) zusätzlich investieren. Ein Tipp: Bestellt ihr das Gerät bis zum 30. März, dann spart ihr euch zusätzlich 20 Euro.

Das realme 8 Pro gibt es zunächst in zwei Farben

Auch wenn ich normalerweise ein iOS-Nutzer bin, so konnte mich das realme 8 Pro in vielen Punkten überzeugen. Die Kamera ist gut (wenn auch ab und an Bilder verwaschen wirken), der Bildschirm ist einwandfrei ausgeleuchtet und mit nahezu purem Android stehen so gut wie alle Google-Funktionen zur Verfügung. Nur der etwas unzuverlässige Fingerabdrucksensor und die Rückseite aus Kunststoff trüben das tägliche Nutzungserlebnis ein.

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.