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Withings Body+ im Test: Interessante Einblicke in den eigenen Körper

Bild: Withings
geschrieben von Felix Baumann

Die seit knapp 1 Jahr andauernde Coronavirus-Pandemie hat vielerorts dazu geführt, dass wir deutlich mehr Zeit in unseren eigenen vier Wänden verbringen. Das hat Auswirkungen auf unsere Fitness, denn viele Fußwege fallen daheim einfach nicht an. Hier kommen Fitness-Gadgets ins Spiel, die den Käufer zu einer höheren Aktivität motivieren sollen. Eines hiervon ist die Withings Body+, eine intelligente Wage, die eure Körperwerte erfasst und euch mithilfe der zugehörigen App bei der Erreichung von Zielen unterstützen soll. Ich habe den Versuch gemacht und die letzten Woche einige Einsichten in meinen Körper bekommen.

Bevor es losgeht: Die Body+ wurde uns kostenfrei von Withings gestellt, dies hatte aber (wie bei anderen Tests auf dieser Seite) keine Auswirkungen auf das hier erzielte Testergebnis.

Lieferumfang

Wenig, aber alles dabei

Solltet ihr eine Body+ geliefert bekommen, dann findet ihr alles Notwendige in der Box. Batterien für die Waage werden mitgeliefert, neben den Standard-Füßen lassen sich zusätzlich auch solche für Teppiche installieren. Diese sorgen dafür, dass sich die Waage nicht in den Teppichboden eindrückt und lasse sich relativ simpel über mitgelieferten Klebestreifen installieren.

Im Lieferumfang befindet sich die Waage und 4 Füße für Teppichböden

Nicht direkt im Lieferumfang aber ebenfalls kostenlos nutzbar ist die „Health Mate“ App, die gemessene Daten mit eurem Smartphone synchronisiert. In der Folge lassen sich diese dann mit Drittanbietern teilen (beispielsweise Apple Health). Notwendig für die Nutzung ist ein Withings-Konto, dass ihr schnell und unkompliziert über die App einrichten könnt.

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Einrichtung

Kleine Startschwierigkeiten bei der Installation

Einmal die Waage ausgepackt und die App installiert, kann es an die Einrichtung gehen. Hierzu öffnet ihr die App und wählt die Body+ in der Liste der unterstützten Geräte aus. Im Anschluss schaltet ihr die Waage an und verbindet diese mit eurem Endgerät. Das funktioniert über Bluetooth.

Da die Waage für die direkte Synchronisation mit der Cloud eine Netzwerkverbindung benötigt, ist das Verbinden mit einem WLAN obligatorisch. Hier gab es ein paar Startschwierigkeiten, denn die Body+ brach das Set-up immer nach einer kurzen Zeitspanne ab. Nach 3 Versuchen klappte es dann aber doch und 1 Softwareupdate und einige Hinweise später konnte das Wiegen beginnen.

Die Einrichtung der Body+ erfolgt über die App. Das funktionierte zunächst nicht ganz problemlos

Die Konfiguration der Waage passiert über die App. Wer nicht alleine lebt und einer zweiten Person die Waage überlassen möchte, der kann einfach einen weiteren lokalen Account einrichten. Die Body+ erkennt dann anhand der individuellen Körperwerte, um welchen Nutzer es sich handelt. Außerdem lässt sich konfigurieren, welche Werte nach dem Wiegen auf der Anzeige des Geräts dargestellt werden sollen. Die Bedienung ist dabei intuitiv, mehr dazu im nächsten Abschnitt.

App

Riesiger Funktionsumfang – gute Übersicht

Die mit der Waage zusammenarbeitende App „Health Mate“ ist hervorragend gelungen. Nach der Anmeldung im Withings-Konto und der (optionalen) Verbindung mit Apple Health oder eines anderen Dienstes werden alle relevanten Fitnessdaten in einem übersichtlichen Dashboard dargestellt. Anhand unserer Aktivität und Körpermesswerte berechnet die App dann einen Fitnessscore und empfiehlt uns Maßnahmen zum Erreichen der gesetzten Ziele.

„Health Mate“ gibt uns einen Überblick über unsere wichtigsten Körperwerte und Aktivitäten

Sollten wir unser Aktivitätsniveau erfolgreich gesteigert haben, dann erkennt das auch unser virtueller Coach und empfiehlt uns das Angehen von neuen Herausforderungen. Zu Beginn meines Tests nahm ich mir beispielsweise vor, täglich 7.000 Schritte zu erreichen. Nachdem ich das 1-2 Wochen erfolgreich geschafft hatte, empfahl mir „Health Mate“ das Setzen eines neuen Ziels – 8.000 Schritte.

Ein virtueller Assistent erinnert uns an unsere Ziele und gibt uns weiterführende Hilfestellungen

Durch den Fokus auf Fortschritte und die Veränderung unseres Körpers in den letzten Wochen motiviert die App ungemein beim Erreichen der täglichen Schritt- und Bewegungsziele. Die Integration der Body+ funktioniert einwandfrei, gemessene Werte werden ohne große Verzögerung im persönlichen Dashboard angezeigt. Ebenfalls möglich ist der Export eines Gesundheitsberichts, den ihr beispielsweise an euren Arzt weitergeben könnt. Eine absolute Empfehlung von meiner Seite.

Messwerte

Ergebnisse nicht immer 100 Prozent genau

Schauen wir nun auf eines der wichtigsten Elemente der Body+: die Körpermessung. Hier sieht man, dass die Waage von Withings die typische Schwäche eines Geräts ohne Handstück aufweist, in der Folge sind die Ergebnisse nicht immer 100 Prozent akkurat. Denn um Körperfett und Wasseranteil, Muskel- und Knochenmasse zu messen, wird ein Stromstoß durch den Körper geschickt und der Widerstand gemessen. Geht dieser nur von den Füßen aus, kann eine akkurate Messung nur auf Basis der unteren Körperhälfte und von „Algorithmen“ stattfindet.

Die Body+ misst nur durch die Füße, ein Handstück fehlt (Bild: Withings)

Grund ist, dass sich die Elektrizität immer den kürzesten Weg in und aus dem Körper heraus sucht. Tritt also der Stromstoß in den linken Fuß ein, so bahnt sich dieser den Weg durch Unter- und Oberschenkel zur Körpermitte und tritt anschließend durch das rechte Bein beziehungsweise den rechten Fuß wieder aus. Der Oberkörper, die Arme und Schultern werden nur marginal berücksichtigt.

 

Das ist mitunter der Grund, weshalb die Werte zwischen Body+ und meiner Körperanalysewaage von Omron (mit Handstück) leicht voneinander abweichen, für die Ausstattung bietet die Body+ aber trotzdem hervorragende Messungen. Meiner Ansicht nach reichen die so generierten Messergebnisse ohnehin aus um sich ein ungefähres Bild von seinem Körper und seiner Gesundheit zu machen, wird die ideale Skala für die jeweiligen Werte als Einordnungsgröße auf der Anzeige dargestellt. Liegt der Pfeil links oder rechts neben dem idealen Bereich, dann bietet das Erreichen des „guten Bereichs“ eine motivierende Herausforderung.

Akkulaufzeit

Withings verspricht bis zu 18 Monate

Angetrieben wird die Body+ von 4 Batterien (AAA), die auf der Rückseite des Geräts eingesetzt werden. Im Lieferumfang ist die erste Ladung bereits enthalten, wenn alles gut läuft, dürfte ich mindestens bis Herbst 2022 mit den aktuellen Batterien auskommen. Das ist für eine intelligente Waage ausgezeichnet, gerade da ja deutlich mehr Funktionalitäten zur Verfügung stehen.

4 AAA-Batterien sorgen für eine lange Akkulaufzeit

Fazit und Verfügbarkeit

Die Withings Body+ kann im Shop des Herstellers oder aber bei vielen anderen Händlern erworben werden. Aktuell liegt die UVP bei 99 Euro, das ist für ein solches Gerät gerade noch akzeptabel. Auch deswegen, da man die Körperanalysewaage schon ab 69 Euro haben kann (Stand: 26.03.2021). Farblich könnt ihr zwischen Schwarz und Weiß auswählen, letzteres würde ich empfehlen.

Die Body+ gibt es in Weiß und schwarz

Von meiner Seite ist die Body+ eine Empfehlung für all jene Menschen, die gerne ihre Körperwerte zentral an einer Stelle einsehen möchten und gleichzeitig einen virtuellen Coach zum Erreichen von Zielen wünschen. Möchtet ihr eure Daten aber nicht in die Cloud senden, dann gibt es ausreichend andere Geräte, mit denen ihr die gleichen Ergebnisse auch offline dokumentieren könnt.

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.