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„Virtuelles Kraftwerk“: So können Elektroautos die Stromnetze entlasten

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Adobe Stock / Yellow duck
geschrieben von Maria Gramsch

Steigt die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen, so nimmt auch der Energiebedarf zu. Das kann Auswirkungen auf die Stromversorgung haben. Ein „Virtuelles Kraftwerk“ soll dabei helfen, Engpässe zu vermeiden und das Netz zu entlasten.

Zum Ende des ersten Quartals 2024 waren in Deutschland rund 1,46 Millionen rein elektrisch betriebene Fahrzeuge zugelassen. Eine enorme Steigerung, denn Ende 2023 lag die Zahl noch bei rund einer Million.

Doch die zunehmende Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen hat auch Auswirkungen auf den Stromverbrauch. Um das Stromnetz zu entlasten, testen Transnet BW und Octopus Energy nun ein „Virtuelles Kraftwerk“, um E-Autos flexibel und intelligent zu laden.


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So funktioniert das „Virtuelle Kraftwerk

Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW und Octopus Energy wollen mit ihrem Pilotprojekt die Netzstabilität in Baden-Württemberg durch ein intelligentes Lademanagement von Elektroautos erhöhen.

Dafür gibt Octopus Energy an, welche Kapazität es bei hoher Netzauslastung bewegen kann. Kommt es zu Engpässen kann TransnetBW diese abrufen. Octopus Energy wiederum kann dann die Ladevorgänge im Rahmen seiner intelligenten E-Auto-Tarife in günstigere Zeiten verschieben.

„Das Besondere an OctoFlexBW ist neben der großen Anzahl an teilnehmenden batterieelektrischen Fahrzeugen der nahezu vollständige End-to-End-Prozess von der Systemführung bis zur technischen Einheit“, erklärt TransnetBW-Chef Werner Götz.

Die gewonnenen Daten werden Rückschlüsse auf die Endkundenakzeptanz, die Zuverlässigkeit der Flexibilitätsbereitstellung, das Produktdesign und das zukünftige Potenzial von Elektrofahrzeugen zur Flexibilitätsbereitstellung geben.

Das Pilotprojekt soll ein Jahr andauern. Dabei werden Daten über die geplanten Ladevorgänge von bis zu 1.500 Elektroautos von Octopus Energy Kund:innen in der Regelzone von TransnetBW gesammelt.

Intelligentes System steuert Ladevorgang von alleine

Für die Kund:innen bietet Octopus Energy das System „Intelligent Octopus Go“ an. Dabei handelt es sich um einen intelligenten Stromtarif, der mit einem von Octopus Energy installierten Smart Meter Gateway kombiniert wird.

Kund:innen müssen damit nur angeben, bis zu welcher Uhrzeit ihr Auto mit wie viel Prozent geladen sein soll. Wird das Auto beispielsweise morgens um 7:00 Uhr benötigt, steht es fertig geladen zur Verfügung.

Dabei werden die Autos dann geladen, wenn der Strom am günstigsten ist und überwiegend aus erneuerbaren Energien stammt.

„Das Potenzial von E-Autos für die Stabilisierung der Netze ist riesig“, erklärt Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy. „Mit intelligenter Technologie und der Vernetzung unserer beiden Plattformen gehen wir einen wegweisenden Schritt im Engpassmanagement.“

Unser Ziel ist es, Endkundinnen und -kunden nicht nur einzubeziehen, sondern auch für ihre Flexibilität zu belohnen – mit günstigem Ladestrom und niedrigeren Netzkosten. So machen wir E-Mobilität noch attraktiver.

So können die Elektroautos gemeinsam eine Art „Virtuelles Kraftwerk“ bilden. Damit wiederum unterstützen sie die Netzversorgung in Baden-Württemberg, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.