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Bosch veröffentlicht Ethikrichtlinien für KI: Ein wichtiger Schritt

geschrieben von Nicole Scott

Nun, da sich immer mehr Unternehmen auf KI-Technologie verlassen, wird der ethische Einsatz von künstlicher Intelligenz, die bei Kunden, Partnerunternehmen und der Öffentlichkeit Vertrauen schafft, ein wichtiger Wettbewerbsfaktor werden. Bei der Bosch Connected World 2020 stellte Bosch kürzlich seine ethischen Leitlinien für künstliche Intelligenz vor.

Das Vertrauen von Kunden und Verbrauchern zu gewinnen, ist keine leichte Aufgabe. Ethische Rahmenbedingungen, die eng mit den Grundwerten des Unternehmens verbunden sind, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Bosch hat nun eine Reihe von Richtlinien veröffentlicht, die zugänglich und leicht verständlich sind. Interessanterweise setzt sich Bosch schon seit Längerem für das Thema Ethik ein und nahm bereits an einigen EU-Pilotprogrammen teil, deren Ziel es war, solche KI-Richtlinien zu definieren.

Hier ein Überblick über die ethischen Leitlinien für künstliche Intelligenz von Bosch:

  1. Jedes KI-Produkt von Bosch soll unserem Leitmotiv „Technik fürs Leben“, das Innovationsstreben mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet, entsprechen.
  2. KI soll nicht ohne eine menschliche Kontrollinstanz über den Menschen entscheiden, sondern dem Menschen als Werkzeug dienen.

  3. Wir wollen sichere, robuste und nachvollziehbare KI-Produkte entwickeln.

  4. Vertrauen gehört zu den Grundwerten unseres Unternehmens. Wir haben den Anspruch, vertrauenswürdige KI-Produkte zu entwickeln.

  5. Bei der Entwicklung von KI-Produkten beachten wir rechtliche Vorgaben und orientieren uns an ethischen Grundsätzen.

Die vollständige Fassung findet ihr hier.

Wieso brauchen Unternehmen Ethikrichtlinien für KI?

Laut des Edelman Trust Barometer 2019 sagen 75 Prozent der Verbraucher, dass sie nicht bei unethischen Unternehmen einkaufen – 86 Prozent sagen außerdem, dass sie ethischen Unternehmen gegenüber mehr Kundentreue zeigen. In der Ethical Leadership and Business Survey von Salesforce gaben 93 Prozent der Verbraucher an, dass Unternehmen dafür verantwortlich sind, die Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Unternehmen werden mehr denn je für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen.

Es gibt weitere Gründe, die zwar weniger offensichtlich aber ebenso wichtig sind. Das Thema KI sorgt für Gespräche über die Vertrauenswürdigkeit von Unternehmen und die ethische Nutzung der Technologie – die Gesellschaft hält sich einen Spiegel des menschlichen Verhaltens vor; dies verstärkt Vorurteile, die Geschäftsentscheidungen negativ beeinflussen können.

Diese Gespräche sind wichtig, denn die Nutzung von KI-Technologie ohne ethische Rahmenbedingungen ist mehr als nur ein einzelner Fehltritt. Sollten künstliche Intelligenzen mit verzerrten Daten trainiert werden, häufen sich die Fehler mit der Zeit immer mehr an, da die Algorithmen aus den fehlerhaften Daten „lernen“, was das Risiko für weitere Fehler fortlaufend erhöht. Dies könnte sich z. B. negativ auf automatisierte Entscheidungen zur Kreditwürdigkeit einer Person auswirken oder die Fehldiagnose einer Krankheit zur Folge haben. Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und sind entscheidend für die Entwicklung der ethischen Rahmenbedingungen für künstliche Intelligenz.

Zu Beginn der #BWC20 wies Bosch auf die reale Gefahr des Klimawandels hin und erinnerte daran, dass das Unternehmen in Deutschland bereits seit 2019 CO2-neutral ist. Bosch arbeitet daran, KI-Ethik transparent zu gestalten und zu einem Teil der Unternehmenswerte zu machen. Da auch die EU diese Richtlinien in Kürze veröffentlichen wird, wird Bosch mit Sicherheit nicht das einzige Unternehmen sein, das solch einen Ethikkodex herausgibt.

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Nicole Scott