Balkonkraftwerke erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Einige Unternehmen gehen aber bereits einen Schritt weiter und wollen auch die Windenergie privatisieren. Doch lohnt sich ein Windrad für den Garten?
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für eine Solaranlage auf dem eigenen Dach. Eine solche Anschaffung lohnt sich meist bereits nach einigen Jahren und kann dabei helfen, die Emissionen nachhaltig zu senken. Doch inzwischen gibt es auch Ansätze, die Windkraft auf Privatgrundstücken nutzbar machen sollen.
Das isländisches Energie-Start-up IceWind bietet seit einiger Zeit eine Ergänzung zu klassischen Photovoltaikanlagen oder Balkonkraftwerken an: Mini-Windräder für den Garten. Doch können diese wirklich eine sinnvolle Ergänzung zu Solaranlagen darstellen? Die Verbraucherzentrale warnte bereits vor einiger Zeit vor privaten Windkraft-Systemen.
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Windrad für den Garten: Keine Gefahr für die Natur
Während Balkonkraftwerke aus ein bis zwei kleinen Solarmodulen bestehen und bis zu 800 Watt Leistung erbringen können, sind sie bei geringer Sonneneinstrahlung weniger effizient. Deshalb könnten Mini-Windräder eine Alternative darstellen. IceWind verspricht etwa, dass diese auch bei wenig Sonne ausreichend Energie erzeugen können.
Die Firma bietet Mini-Windräder unter dem Namen „Freya“ an, die ursprünglich für abgelegene Regionen konzipiert wurden, um eine autarke Stromversorgung zu gewährleisten. Die Mini-Windräder zeichnen sich dabei durch eine robuste Bauweise aus, die auch extremen Wetterbedingungen standhalten kann.
Durch die vertikale Achsenstruktur erinnert das Konstrukt an eine Weltraumsonde und sorgt für ein futuristisches Aussehen. Die Bauweise stelle Laut Hersteller zudem keine Gefahr für Vögel und Insekten dar, was ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Windrädern sei.
Anlagen kosten mehrere Tausend Euro
Im Vergleich zu Balkonkraftwerken sind die Mini-Windräder von IceWind deutlich teurer. Die netzgebundene Variante kostet rund 6.000 Euro, während die netz-autonome Version bis zu 6.500 Euro kostet. Einfache Balkonkraftwerke sind bereits ab 500 Euro erhältlich und können mit etwas Geschick selbst aufgebaut werden.
Zudem sind Balkonkraftwerke in vielen Kommunen förderfähig, was die Kosten weiter senken kann. Für die Installation von Mini-Windrädern gelten in Deutschland verschiedene gesetzliche Auflagen, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können. Ab einer Höhe von zehn Metern ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich.
Verbraucher sollten sich daher bei den zuständigen Baubehörden informieren. IceWind verkauft seine Mini-Windräder derzeit nur in Island und Nordamerika, aber auf Plattformen wie Amazon sind ähnliche Produkte anderer Hersteller erhältlich. Die Technologie ist zwar verfügbar, konnte bisher aber keine Praxistauglichkeit demonstrieren. Ein Balkonkraftwerk oder eine PV-Anlage wird daher für viele Verbraucher wohl weiterhin mehr Sinn ergeben.
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