Viele sind von den heutigen Marketing-Optionen völlig überfordert. Dabei hätten sie nur mit meinem Onkel Seppel einen Rahmkuchen essen müssen. Mein Onkel lebt nicht mehr, deswegen erzähle ich die Geschichte. Diesmal gibt es wieder einen Soundtrack, wer also mit der passenden Musik lesen möchte, hier entlang.
„Muss ich auf Facebook sein?“, „Ist dieses Instagram wirklich wichtig?“, „Was soll Snapchat?“, „Ein Webinar wäre wichtig, habe ich gehört“, „So ein Selbstlernkurs bringt’s, oder?“, „Ich sollte ein Buch schreiben oder mehr Vorträge?“, „Ich will mal wieder in die Presse!“ – Fragen wie diese quälen uns alle, die wir Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler sind.
Sie quälen uns aus vier Gründen:
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Content Creator Social Media (m/w/d) CSU-Bezirksverband Augsburg in Augsburg |
||
Social Media Manager (Fokus: Community Management Supervision) (w/m/d) – befristete Elternzeitvertretung für 18 Monate Yello Strom GmbH in Köln |
- Erstens können wir nicht sicher entscheiden, welche der vielen Optionen uns wirklich erfolgreicher macht.
- Zweitens haben wir nicht das Know-how, diese oder gar alle Kanäle zu bespielen.
- Drittens fürchten wir uns, zu viel Zeit damit zu verbringen.
- Viertens mögen wie viele dieser Optionen gar nicht in unser Leben lassen, weil sie uns ängstigen.
Auftritt Seppel Ruß
Mein Onkel Seppel war Bäckermeister in Rumpenheim bei Offenbach bei Frankfurt, was, wenn wir mal den Fußball außen vor lassen, eine schöne Gegend ist. Der Betrieb war in den Zeitläufen Lieferant der Fürstenhöfe gewesen, heute ist dort ein italienischer Weinladen.
Alles überstrahlende Legende: der Rahmkuchen. Wenn in Nierstein bei meiner Oma, deren älteste Tochter Lilo er geheiratet hatte, die Familie zusammen kam, gab es diese unglaubliche Leckerei blechweise.
Das war auch nötig, denn meine Oma hatte acht Kinder, wir waren fünfzehn Enkel. An Stabaus oder Ostern war es voll in der Fäulingstraße 28.
Mein Onkel war nicht nur Bäcker und ein fröhlicher Mensch – er war auch Musiker. Er spielte „Robbgeig“. Das ist im Netz nicht zu finden, nur Seehunde. Google kann zu wenig hessisch. Sonst wüsste es, dass dieses Instrument auch als „Teufelsgeige“ bekannt ist. Hier ein sehr volkstümliches Tonbeispiel.
Seppel spielte dagegen im Duo mit keinem Geringeren als Conny Jackel, einem der prägenden Jazztrompeter der deutschen Nachkriegsszene um die Mangelsdorff-Brüder, James Last, Ernst Mosch, Catharina Valente und wie sie alle hießen.
Robbgeiger Seppel Ruß und seine Bedeutung für Marketing-Optionen
Was hat nun der zu früh gegangene Seppel Ruß mit den überbordenden Marketing-Optionen unserer Tage zu tun? Er beherrschte sein eigenwilliges Instrument so gut, dass er mit einem der Besten auftrat.
In meinen heutigen Berufsbegriffen: Er war glasklar positioniert und fokussiert. Und jetzt kommt’s: Wer sein Instrument beherrscht, kann immer wieder mühelos neue Lieder spielen.
Umgekehrt: Wer bei jedem neuen Lied auf dem Notenpult glaubt, zu einem anderen Instrument greifen zu müssen, wird sich verzetteln, andere vorbeiziehen sehen und letztlich eingehen.
Wenn ein Anbieter eines Produkts oder einer Dienstleistung weiß, warum er tut, was er tut, was genau seine Kunden (Mandanten, Patienten, Klienten) von ihm wollen und warum seine besten Kunden seine Fans geworden sind, ist alles gut. Dann ist seine Basis so solide, dass er darauf alles andere aufbauen kann.
Ich glaube, dass jemand, der so weit ist, sich entscheiden kann, welchen Weg er gehen möchte: Empfehlungsmarketing, Social Media, Affiliate, Referral oder Content Marketing und vieles mehr.
Fokus auf das eine oder eine intelligente Kombination, eine Welteroberungs-Strategie von Großen konzipiert oder im Kleinen glücklich mit Bordmitteln: Wer die wesentlichen Grundfragen für sich und seine Unternehmung geklärt hat, wird den Erfolg kaum verhindern können.