Ginge es nach der AfD sollte Deutschland es Großbritannien gleichtun und die Europäische Union verlassen. Doch dieser DEXIT würde Deutschland Milliarden Euro kosten und die Wirtschaft enorm schwächen.
Am 9 Juni findet in Deutschland die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Doch bei der letzten Wahl vor fünf Jahren war die Wählerschaft für das EU-Parlament noch deutlich größer.
Denn 2019 waren auch die Menschen aus Großbritannien noch stimmberechtigt. Kurze Zeit später folgte der Brexit – also der Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union.
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Nach Meinung der Alternative für Deutschland (AfD) solle Deutschland es den Briten gleichtun und die Europäische Union verlassen. Doch eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass dieser sogenannte DEXIT drastische Folgen für die Wirtschaftskraft Deutschlands hätte.
DEXIT würde Wirtschaft enorm schwächen
Laut den Berechnungen des IW würde sich ein DEXIT auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – also die wirtschaftliche Leistung Deutschlands – bereits nach fünf Jahren massiv auswirken. Demnach läge das BIP in nur fünf Jahren nach einem Austritt aus der EU um 5,6 Prozent niedriger als zuvor.
In konkreten Zahlen bedeutet das ein Minus von 690 Milliarden Euro, die in Deutschland weniger erwirtschaftet würden. Das Institut der deutschen Wirtschaft vergleicht diesen wirtschaftlichen Schaden mit den Verlusten, die während der Corona- und der Energiekrise zusammen entstanden sind.
Millionen Arbeitsplätze wären in Gefahr
Sinkt die Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft hat das natürlich immer auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Denn wenn die Unternehmen mit ihren Waren und Dienstleistungen weniger erwirtschaften, also weniger Geld verdienen, benötigen sie auch weniger Beschäftigte. So würde ein DEXIT laut den IW-Schätzungen in Deutschland rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze vernichten.
Das liegt vor allem daran, dass Deutschland als starke Exportnation gilt. Die deutsche Wirtschaft ist also von vielen anderen Staaten abhängig, da diese in Deutschland produzierte Waren abnehmen.
Besonders enge Beziehungen pflegt die deutsche Wirtschaft natürlich mit den anderen EU-Mitgliedern. Denn für diese Länder gibt es – dank der Bestimmungen in der Europäischen Union – besonders günstige Regelungen für Im- und Export.
DEXIT: Bitte nicht nachmachen
IW-Geschäftsführer und Studienautor Hubertus Bardt sieht den Brexit aus diesen Gründen nicht als „nachahmenswertes Unterfangen“ an. „Der Austritt hätte katastrophale Folgen für die Unternehmen, den Standort Deutschland und die Menschen hierzulande.“
Der Brexit sei Paradebeispiel für die negativen Auswirkungen eines EU-Austritts. Deshalb müsse das Beispiel Großbritannien allen anderen Mitgliedsstaaten eine Warnung sein, „die wirtschaftliche Integration leichtfertig aufzugeben“.
Doch nicht nur der wirtschaftliche Aspekt ist laut Bardt entscheidend. „Wir sollten auch nicht vergessen, dass es in der EU nicht nur um Wohlstand, sondern auch um Offenheit, Freiheit und Frieden geht“, betont der IW-Geschäftsführer.
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