Huawei FreeBuds 3 – Inhalt und Design
In der Box der Huawei FreeBuds 3 befinden sich die Kopfhörer selbst, eine Ladeschale und ein USB-C Kabel. Die Ladeschale aus Kunststoff ist kreisförmig und relativ flach, sodass es gut in diverse Taschen passt ohne viel Platz einzunehmen. Es kommt in den Farben weiß und schwarz. Beides mit einem glänzenden Finish. Tatsächlich gefällt mir die weiße Version besser, da die schwarze Version, auch wenn sie gut aussieht, meist weniger sauber aussieht, da die Klavierlack-Optik Fingerabdrücke etc. anzieht, was auch für die Kopfhörer selbst gilt, da sie mit derselben Optik daherkommen. Mattschwarz wäre die bessere Wahl gewesen. Bei der weißen Version hat man dieses Problem jedoch nicht, weshalb ich sie vorziehe. Auch farblich. Auf einer spiegelnden Oberfläche in der Mitte der Rückseite findet man das Huawei-Logo, wo sich auch direkt die Scharnier befindet. Auf der rechten Seite befindet sich eine Taste, mit der man die Kopfhörer in den Verbindungsmodus versetzen kann und unten der USB-C Anschluss zum Laden der Ladeschale sowie eine LED, die den Ladestatus anzeigt.
Öffnet man die Klappe, sieht man sofort die Kopfhörer selbst, die innerhalb dieser Ladeschale geladen werden, wie das so üblich ist. Eine LED zeigt hier den Ladestatus der Kopfhörer selbst. Zwar kann man bei beiden LEDs nicht erkennen, um wie viel Prozent die Kopfhörer oder die Ladeschale geladen ist, aber man kann anhand der Farben einschätzen, ob der Akku fast leer, einigermaßen geladen oder vollgeladen ist. Die zweite LED blinkt auch auf, wenn man im Verbindungsmodus ist.
Die Kopfhörer selbst sehen aus wie Airpods mit kleinen Unterschieden im Design, wie man an den Bildern erkennen kann. Es hat ein offeneres Design, was ohne Silikonstöpsel wie bei aktuellen In-Ears dazu führt, dass nicht so stark isoliert wird. Der Sensor am Ohr erkennt, ob die Kopfhörer getragen werden. Am Stiel, vom Ohr wegschauend, befindet sich ein Mikrofon, was Umgebungsgeräusche einfängt und am unteren Ende ist das Mikrofon für Gespräche mit einem aerodynamischen Design, um unter anderem Wind möglichst vom Mikrofon wegzulenken.
Huawei FreeBuds 3 – Einrichtung, Bedienung und App
Das erste Einrichten ist sehr einfach. Man öffnet die Klappe der Ladeschale, während die Kopfhörer noch drin sind, drückt auf den seitlichen Knopf für einige Sekunden und ist dann im Pairing Mode bzw. im Verbindungsmodus. Die Kopfhörer können dann direkt über die Einstellungen verbunden werden oder über die zugehörige App „AI Life“, die es im Google Play Store und in der Huawei App Gallery gibt. Solltet Ihr ein Huawei Gerät mit der App besitzen, erkennt das Gerät die Kopfhörer automatisch und fragt ob man sich verbinden möchte. Nachdem die Geräte einmal verknüpft sind, verbinden sich die Kopfhörer immer, sobald die Klappe geöffnet wurde und beenden die Verbindung, sobald die Kopfhörer in der Ladeschale sitzen und die Klappe geschlossen wurde. Das funktioniert reibungslos und ohne Probleme.
Mit der App klärt sich schon die erste Frage, die manchen Lesern auf der Zunge liegt: „Airpods-Killer?“, „Airpods-Alternative?“. Die Antwort lautet mehr oder weniger: Nein, da es noch keine App für iOS gibt (für irgendwann geplant), aber auch so sind diese Kopfhörer auf Huawei und Android-Geräte ausgelegt. Daher stellt sich diese Frage eigentlich auch erstmal nicht, was auch gut so ist. Wer ein iPhone besitzt greift zu den Airpods, weil es am besten Dafür optimiert ist.
Neben Android nenne ich Huawei ich nochmal separat, da einige Features nur mit Huawei Geräten funktionieren. Das wäre zum einen die Art der Verbindung. Die meisten Kopfhörer Senden zuerst ein Signal zu einem der Kopfhörer und teilen es dann erst in links und rechts auf, sodass die Kopfhörer zusätzlich miteinander kommunizieren müssen. Hier teilen aktuelle Huawei Geräte, wie etwa die Huawei Mate 20, P30 und Mate 30 Serie und auch die Huawei Watch GT 2, das Signal bereits im Gerät selbst auf und leiten es einzeln an die Kopfhörer weiter, die mit dem eingebauten Kirin A1 Chip, den wir auch in der Huawei Watch GT 2 finden, verarbeitet werden. Dadurch hat man nicht nur synchronen Sound, sondern auch eine super niedrige Latenz. Das ist dann vor allem interessant, wenn man nicht nur Musik und Podcasts hören möchte, sondern auch Videos schauen will. So passt der Ton auch zu den Mundbewegungen. Nutzt man ein nicht-Huawei Gerät, bzw. eines, das nicht unterstützt wird, werden die Signale im Kopfhörer aufgeteilt, was dann für eine höhere Latenz sorgt und ja, man sieht eine sehr leichte Asynchronität, wenn man Videos schaut, was aber in einem normalen Rahmen liegt. Ob hier auch aktuelle Honor-Geräte unterstützt werden ist nicht klar.
Ein weiteres Feature für Huawei-Geräte ist: Sobald man mit einem Huawei Smartphone verbunden ist, wird es automatisch von allen anderen Huawei-Geräten verbunden, wo man mit seinem Huawei-Konto angemeldet ist. So muss man nicht jedes Gerät einzeln verbinden. Es scheint aber nur jeweils eine aktive Verbindung möglich zu sein. Nutzt man ein Nicht-Huawei Gerät, muss man sich für jedes Gerät einzeln verbinden.
Abgesehen von diesen Beiden Features ist aber alles andere gleich. Es ist ganz nett, aber es kann auch darauf verzichtet werden. Interessant vor allem ist nämlich das Noise Cancelling, das kann man aktiv in der App einstellen und über ein Radmenü anpassen. Auch kann man in der App die Kopfhörer updaten oder Befehle für das Doppeltippen auf jeder Seite der Kopfhörer anpassen. Schade finde ich, dass man den Kopfhörern dadurch nur zwei Befehle geben kann und ein „Letzter Song“-Befehl ist nicht dabei. Ich vermute aber, dass hier auch Updates kommen könnten.
Nebenbei erwähnt: Die AI Life App selbst ist nicht schwarz und hat weißes Huawei-Design. Da ich die Screenshots mit dem Google Pixel 4 aufgenommen hatte, bevor ich wieder zum Huawei P30 Pro gewechselt bin, hat hier der dunkle Modus die App schwarz gefärbt.
Huawei FreeBuds 3 – Tragekomfort
Die Huawei FreeBuds 3 sind sehr angenehm zu tragen, wenn man sich daran gewöhnt hat. Denn wenn man so wie ich von In-Ears zu den Huawei FreeBuds 3 wechselt, braucht man eine kleine Eingewöhnungszeit, da eben kein Silikon ins Ohr gesteckt wird, was neben Isolation auch meist einen starken Halt bietet. Anfangs hat man daher das Gefühl, als würden sie bei der nächsten Gelegenheit herunterfallen, merkt aber dann, dass sie wirklich super fest sitzen. Ich kann meinen Kopf schütteln, herumspringen, laufen und sie bleiben immer drin. Insgesamt ist es tatsächlich eine angenehmere Art Kopfhörer zu tragen. Ich weiß damals, als ich zu In-Ears gewechselt bin, dass es unangenehm war und man sich aber daran gewöhnt hat, sodass diese erst nach langem Tragen wehtun oder unangenehm werden. Hier hat man das überhaupt nicht, da kein Druck ausgeübt wird, sondern die Kopfhörer Locker abgestützt werden. Bedienen tut man die Kopfhörer indem man doppelt auf jeder Seite tippt, wie auch im letzten Abschnitt bereits erklärt. Das klappt in den meisten Fällen ganz gut.
Huawei FreeBuds 3 – Klang und Active Noise Canceling
Dadurch dass nicht durch Silikonpads isoliert wird, hört man meist auch mehr von der Umgebung, was mir tatsächlich gut gefällt, denn wenn ich nicht möchte, bin ich nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten. Der Ton der integrierten Treiber ist wirklich super, könnte aber anfangs für ehemalige In-Ear-Nutzer anders klingen, da es ohne Isolierung das Gefühl eines offenen Kopfhörers gibt. Der Vorteil ist, dass der Ton dann natürlicher klingt. Egal ob Höhen oder Tiefen: Die Kopfhörer leisten eine tolle Arbeit. Wer sich jedoch trotz allem abschotten will, der kann die Geräuschunterdrückung in der App aktivieren. Diese muss man jedes mal nach dem Verbinden „aktiv“ aktivieren. Zwar kann man auch den Kopfhörern ein Doppeltippen zum aktivieren zuweisen, aber in der App kann man die Stärke des ANC selbst anpassen. Das ist vorteilhaft, da in manchen Situationen die Geräuschunterdrückung zu stark oder zu schwach sein kann. Voll aufgedreht, aber ohne Umgebungsgeräusche, kann es nämlich manchmal unangenehm sein. Das Noise Canceling funktioniert insgesamt für so kleine Kopfhörer wirklich gut. Es kommt bei weitem nicht an Over-Ear Kopfhörer von Bose oder Sony heran, aber es dämpft die Umgebungsgeräusche schon sehr. Man kann etwa die Geräusche des Flugzeuges nicht komplett ausblenden, aber zumindest einen sehr großen Anteil davon. Im Zug oder Bus funktioniert das nochmal besser. Am besten funktioniert das Ganze mit monotonen Geräuschen. Wenn etwa ein Baby neben euch im Flieger herumschreit oder Leute um euch herum zu laut reden, werden euch die Kopfhörer nichts bringen.
Wind ist da etwas schwieriger, denn da kann es sein, dass sich das ANC negativ auf das Hörerlebnis auswirkt, jedoch ist Wind generell schwierig und selbst die Bose-Kopfhörer haben hier ein Problem, da es schwer ist rechtzeitig auf Windgeräusche zu reagieren. Insgesamt bin ich aber super zufrieden.
Das Telefonieren klappt auch sehr gut. Durch das aerodynamische kugelförmige Design sind die Kopfhörer gut gegen Wind und Umgebungsgeräusche geschützt und bringen sauberen und guten Klang hervor. Meine Mutter hat sich z.B. ausnahmsweise mal nicht am anderen Ende des Teleons beschwert. Andersrum ist der Klang auch sehr klar. Beim Telefonieren wird Bone Conduction bzw. Knochenschallleitung übers Ohr genutzt um das Gegenüber gut zu hören. Auch hier bin ich wirklich sehr zufrieden.
Huawei FreeBuds 3 – Akku und Laden
Die FreeBuds 3 sollen etwa 4 Stunden halten und mit der Ladeschale auf 20 Stunden kommen. Diese Werte finde ich völlig in Ordnung, auch wenn ich zusammen mit Geräuschunterdrückung meist eher auf 3 Stunden pro Ladung komme. Das Aufladen geht recht fix über USB-C und wenn man sowieso ein USB-C Smartphone nutzt, braucht man kein Extrakabel mitschleppen. Sehr cool ist auch, dass sich die Kopfhörer auch kabellos laden lassen. So kann man entweder herkömmliche Wireless Charging Pads mit Qi-Standard zum Laden nutzen, oder auch direkt das eigene Smartphone, wie hier das Huawei P30 Pro, was mit Reverse Wireless Charging ausgestattet ist. Man könnte also praktisch das eigene Smartphone über Kabel laden und gleichzeitig über Wireless Charging, die Kopfhörer, bzw. die Ladeschale.
Huawei FreeBuds 3 – Preis und Verfügbarkeit
Die Huawei FreeBuds 3 sind ab heute in diversen Online-Shops erhältlich und kosten 179 Euro. Solltet Ihr die Kopfhörer bis zum 30.11.2019 kaufen wollen, vergesst nicht die Aktion von Huawei mitzunehmen, wo Ihr ein Wireless-Charging-Pad im Wert von 59,99 Euro sichern könnt, wenn Ihr es bei einem teilnehmenden Partner bestellt habt. Hier ist der Link zur Aktionsseite.