Der Social-Games-Anbieter Zynga ist gestern an die Börse gegangen. Dabei erzielten die Kalifornier 10 US-Dollar je Aktie und insgesamt 1 Milliarde US-Dollar. Das würde das Unternehmen auf derzeit 7 Milliarden und bei noch ausstehenden Optionen auf 8,9 Milliarden Dollar bewerten. Klingt nach viel für ein Unternehmen, das sich fast ausschließlich auf Facebook konzentriert und Spiele anbietet, die kostenlos spielbar sind. Lediglich für virtuelle Güter zahlen Spieler, etwa um ein Spiel schneller zu lösen.
Eine Bewertung von 7 bis 9 Milliarden ist durchaus ordentlich. Allerdings lagen die Spekulationen im Sommer noch bei 15 bis 20 Milliarden Dollar. So gesehen hat Zynga leicht enttäuscht. Zumal der Gegenwert gegeben ist: Zynga nahm allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres nach eigenen Angaben 830 Millionen Dollar ein. Der geringe Gewinn von 30 Millionen Dollar deutet auf hohe Kosten hin. Aber immerhin: Zynga betreibt ein Milliardengeschäft.
Stimmung abgekühlt, trotzdem eine Revolution
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Die Stimmung an den Börsen in Sachen Webunternehmen ist ein wenig abgekühlt. Nach jeweils fulminantem Start gaben die Aktien von Pandora, LinkedIn und Groupon an den Börsen jeweils nach. Allerdings kann von einem Crash wie in den Jahren 2000 und 2001 diesmal nicht die Rede sein. Die Kurswerte waren jeweils leicht überhitzt, aber fielen danach keinesfalls ins Bodenlose. Und das Beispiel Zynga zeigt, dass reelle Gegenwerte vorhanden sind.
Analysten sind denn mit der Spieleschmiede auch zufrieden, nennen den Börsengang gar „eine Revolution„. Denn es zeigt nicht nur, dass Social Gaming funktioniert, es zeigt außerdem, dass man davon leben kann, dass nur ein Bruchteil der Nutzer wirklich Geld für die eigenen Dienste zahlt. Nur 6,7 Millionen der 220 Millionen Zynga-Nutzer zahlen für die Spiele. Von diesen 3 Prozent kann Zynga bereits leben. Wenn Facebook im kommenden Jahr an die Börse geht, wird man sich aber darauf einstellen müssen, dass die Euphorie etwas abgekühlt ist und sich vielleicht eben doch keine 100 Milliarden US-Dollar erzielen lassen.
(Jürgen Vielmeier)
Wie kann ein Unternehmen, welches keine wertvollen Patente, Technologien oder Infrastruktur besitzt und nur 30 Mio im Jahr Gewinn macht, 7-9 Milliarden wert sein?
[…] Basic Thinking Blog: 1 Milliarde beim Börsengang: Zynga verfehlt die Erwartungen ohne zu enttäuschen […]
Es wird, wie immer für User gezahlt…. ich schätze, wenn du 10.000.000 aktive User hast, hast du’s geschafft und solltest den exit machen.
Es behauptet ja keiner, dass der Markt klug ist…. den letzten beißen die Hunde. 🙂
@ Anonymous. Das ist relativ leicht zu erklären: Wachstumspotenzial. Der Preis der Aktien spiegelt auch die Zukunftserwartungen wieder. Facebook wird wahrscheinlich noch weiter wachsen und Mobile Apps sind auch ein weiteres Feld in dem Zynga stark expandieren wird.
Außerdem ist as Modell extrem scalable, da die Margen an sich hoch sind. (virtuelle Güter haben keine Herstellungskosten, außer einen zu vernachlässigen Betrag für das Zeichnen) Man hat also folglich keine höheren Kosten, wenn man mehr verkauft (durch noch mehr User z.B.)
Wundert mich auch warum ein Unternehmen mit relativ geringen Gewinnen im Vergleich zu Facebook und Google sogut da steht! :D… naja ich bleib bei Apple Aktien 😉
Kann mich #4 da nur anschließen. Die Prognose für Zynga ist sehr gut.. und warum auch nicht? Wir reden hier immerhin von dem Unternehmen, dass mit Farmville zwischen August 09 und Dezember 2010 (also gut 15 Monate lang) das Spiel mit den meisten Daily Usern aufzuweisen hatte.. und das mit einer offiziellen Featurelist von:
– Milk cows and collect eggs from chickens
– Cross breed plants and animals
Ich ziehe meinen Hut! 😉
Danke für die Erläuterungen, überzeugen können sie mich nicht. 😉
Wie soll dieses Traumwachstum erreicht werden, wo Zynga sowieso schon Marktführer bei den Casual-Games ist?
Selbst wenn Zynga die Kundenzahlen verzehnfachen könnte und jeder Erdbewohner einen FB-Account hätte, wäre der Gewinn immer noch Lichtjahre von 7-9 Milliarden entfernt.
Ein deutlich höherer Prozentsatz der Spieler lässt sich übrigens nicht für Bezahlinhalte gewinnen. Verschärft man die Bedingungen, springen die Spieler sofort ab, das haben andere Spiele gezeigt.
Das stimmt. Soweit ich weiß zahlen ca. 3-4 % der Nutzer.
Allerdings muss ich widersprechen, dass das Unternehmen 7-9 milliarden Gewinn machen sollte. Der Wert des Unternehmens ist nicht gleich dem Gewinn des Unternehmens. Es geht um die future cash flows, die abgezinst werden.
Ich kenne jedenfalls kein Unternehmen bei dem Gewinn = Wert des Unternehmens ist.
Die Daimler AG ist zum Beispiel 33 Milliarden Wert, hat aber „nur“ einen operativen Gewinn von etwas mehr als 1 Milliarde (ohne Gewähr).
das Wachstumspotential wird hier meiner Meinung nach aber wirklich ein bisschen zu optimistisch eingeschätzt!
bei deinem Beispiel beträgt der Wert des Unternehmens das 33-fache des Gewinns, bei Zynga ist es fast das 300-fache!
bubble is coming 😉
Hinzu kommt, Daimler hat viel mehr zu bieten: Den Namen, Patente/Know How, eine gewaltige Infrastruktur usw.
KGV>300
Wette auf die Zukunft oder hoffen auf Abzockerei? Nach meiner Sicht werden solche Kurse durch Emissionsbanken forciert. Die verdienen ihr Geld im Moment der Emission. Und ab dann geht es bergab.
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[…] Anbieter musste etwas tun. Seit dem Börsengang Mitte Dezember ist finanzielles Wachstum oberstes Gebot, zumal der Börsengang angeblich viel Geld […]
Wundert mich ebenfalls warum ein Unternehmen wie Zynga mit rel. geringem Gewinn im Verhältnis zu Facebook, Google und Co. so gut da steht… Aber meine Börsenkenntnisse sind leider auch eher im Bereich „newbie“ angesiedelt 🙂
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