Da isser, der Ohrwurm des Tages: Prominente von Will.I.am über Kanye West bis hin zu Snoop Dogg und Schauspieler Jamie Foxx haben einen Song für MegaUpload aufgenommen. Der Filehoster steht unter Beschuss von RIAA und MPAA, den Verbänden der Musik- und Videoindustrie der Vereinigten Staaten. Der Vorwurf: Mit seinem Sitz außerhalb der USA stehle das Portal wertvolle amerikanische Inhalte, amerikanisches Kapital und koste amerikanische Arbeitsplätze und Rentenfonds für Kreative.
Zu Mega gehört etwa der Videohoster MegaVideo, auf dem es viele TV-Serien noch vor dem offiziellen Sendestart in vielen Ländern zu sehen gibt. Der deutsche Kim Schmitz, der mutmaßlich hinter dem Hoster steckt, einigte sich erst Anfang November mit dem Erotikportal Perfect 10 auf einen außergerichtlichen Vergleich. Creative America lässt in einem TV-Beitrag im November kein gutes Haar am vorbestraften Schmitz und gibt ihm eine große Mitschuld an den Verlusten der Unterhaltungsindustrie. Warum ihm Künstler jetzt die Stange halten? Weil Mega ihnen Einnahmen verschaffen will.
Universal hat nicht lange gefackelt und das Video der Stars (oben) von YouTube entfernen lassen. [Update] Dafür will MegaUpload nun gegen Universal vor Gericht ziehen. [/Update] Schmitz will den Schwarzen Peter nicht auf der Hand behalten und betont, dass 87 Prozent der Fortune-500-Unternehmen einen Premium-Account bei MegaUpload hätten. Der Service eignet sich, ähnlich wie RapidShare, für den einfachen Austausch großer Datenmengen. Und das nutzen viele Unternehmen angeblich auch legal. Außerdem wolle Mega, dass die Künstler Tantiemen bekämen, die sich aus Premiumeinnahmen von Mega und Werbung aus dem eigenen Netzwerk Megaclick decken würden.
Neue Stellenangebote
Social Media Manager (m/w/d) NordwestLotto Schleswig-Holstein GmbH & Co. KG in Kiel |
||
Social – Media Redakteur / Manager / Journalist (m/w/d) Niedersächsischer Fußballverband e.V. in Barsinghausen bei Hannover |
||
Social Media Manager (m/w/d) ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH in Töging am Inn |
Also ein weiterer Befreiungskampf aus dem Joch der Unterhaltungsindustrie, von denen es schon so viele gab? Anders wäre diesmal, dass sich die Künstler diesmal eben nicht als die Opfer, sondern als Gewinner sehen. Vielleicht ist das die Botschaft des Videos an die Industrie, neue Ideen nicht von vorne herein zu verteufeln, sondern Diensten wie MegaUpload eine Chance zu geben. Womit sie Recht haben: Dass es ganz einfach nicht funktioniert, Zuschauern beliebter TV-Serien etwas vorzuenthalten. Fans werden immer Wege finden, sich etwas zu besorgen, was es schon gibt, worauf man sie aber warten lässt. Es wäre an der Zeit, diese alten Ketten aufzubrechen, auch im Sinne der Unterhaltungsindustrie.
Aber dann wäre da noch die Person Kim Schmitz, auch bekannt als Kimble oder Kim Dotcom, die mehrfach wegen Betrugs verurteilt worden ist. Schmitz hat seine Strafen jeweils verbüßt. Aber kauft man ihm ab, dass es ihm um etwas anderes geht als seinen persönlichen Reichtum? Die Stars offenbar schon. Ein erster Remix des MegaUpload-Songs ist bereits auf Soundcloud zu finden.
(Jürgen Vielmeier)