Aaron Patzer, Gründer des Finanz-Startups Mint.com, hat ein neues Steckenpferd gefunden: Er will die Transportprobleme in Großstädten lösen – mit Hilfe einer Magnetschwebebahn. Transportprobleme, sieht man mal von der hiesigen KVB oder der Berliner S-Bahn ab, gibt es in Deutschland eher wenige. Patzers gondelartiges System würde sich eher für deutlich dichter besiedelte und schlechter ausgebaute Weltmetropolen in Schwellenländern eignen oder solchen, die das erst werden müssen.
Seine neue Firma Swift bietet deswegen eine Art Gondelbahn an, ein Personal Rapid Transit statt eines Mass Rapid Transit. Pro Gondel finden 2 Personen mit Gepäckstücken Platz. Streckennetze können dutzende Kilometer umfassen. Wer dabei an eine Seilbahn denkt, irrt: Patzers System ist eine Magnetschwebebahn, die es in der Spitze auf eine Geschwindigkeit von 216 km/h bringen soll.
Neue Stellenangebote
Studentisches Praktikum – Video- & Social-Media-Marketing im Bankwesen (m/w/d) Taunus Sparkasse in Bad Homburg vor der Höhe |
||
Social Media Manager (m/w/d) NordwestLotto Schleswig-Holstein GmbH & Co. KG in Kiel |
||
Social – Media Redakteur / Manager / Journalist (m/w/d) Niedersächsischer Fußballverband e.V. in Barsinghausen bei Hannover |
Schneller als ein PKW
Weitere Vorteile der Bahn: Man könnte mehr Haltepunkte installieren, als bei einer U- oder S-Bahn. Ein Streckenkilometer würde bei Patzers Gondelsystem nur 5 bis 8 Millionen US-Dollar pro Kilometer kosten. Das ist wenig im Vergleich zu den 80 bis 100 Millionen Dollar, die ein Kilometer U-Bahn kostet. In vielen Metropolen dieser Welt ist eine U-Bahn auch praktisch kaum zu installieren. Ein neues, oberirdisches System wie Swift wäre einfacher zu implementieren, und leise ist es durch die Magnettechnik auch.
Nachteile? In der Praxis sind die 216 Sachen pro Stunde natürlich kaum zu erreichen, da oft gebremst werden muss und der Bremsweg 600 Meter beträgt. Trotzdem sollen die Goldeln im Innenstadtverkehr deutlich schneller sein als ein PKW. Patzer kann sich den Spaß leisten: Mint wurde vor zwei Jahren für 170 Millionen Dollar von Intuit übernommen. Seinen Posten dort hat Patzer reduziert, um sich Swift widmen zu können. Eigentlich keine schlechte Idee. Verzeiht mir deswegen, dass ich bei der ganzen Geschichte irgendwie an die Simpsons und „Monorail“ denken muss, ein Verkehrskonzept, das im Desaster endet. Möge Patzers Name nicht Programm werden.
(Jürgen Vielmeier, Illustrationen: Swift PRT, Philosophy Geek (CC BY-SA 2.0))