Seit mehreren Jahren haben viele Freelancer und Agenturen das Prinzip des Reseller-Hostings für sich entdeckt. Das Modell bietet enorme Vorteile. Zugleich geht es mit einigen Verpflichtungen einher. Wir verschaffen euch eine Einführung.
Was ist Reseller-Hosting?
Jede Website benötigt einen Ort, an dem sie abgelegt wird und von wo aus sie aufgerufen werden kann. Dieser Ort ist meist ein Rechenzentrum, das von einem Webhoster gepflegt wird. Die Aufgaben des Webhosters sind komplex, aber simpel zusammenzufassen: Er sollte dafür sorgen, dass alle Websites rund um die Uhr erreichbar sind.
Webhoster sind über die Jahre sehr anwenderfreundlich geworden und haben viele technische Hürden rund ums Webhosting genommen. Dennoch braucht es auch heute immer noch zumindest ein grundlegendes Verständnis für die Thematik. Genau hier kommen Freelancer und Agenturen ins Spiel.
Neben ihrem Hauptgeschäft, beispielsweise dem Entwickeln der Website, können sie ihnen auch anbieten, sich um die spätere Erreichbarkeit der Website zu kümmern. Da Freelancer und Agenturen kein eigenes Rechenzentrum haben, sondern das von einem Webhoster verwenden, werden sie ab diesem Punkt zum Reseller: Sie nehmen die Leistung des Webhosters, passen sie individuell an die Bedürfnisse ihrer Kunden an und geben diese an sie weiter.
Für den Kunden bedeutet das Reseller-Prinzip meist, dass er keinen Kontakt zum Webhoster hat. Er gibt den Verwaltungs- und Pflegeaufwand an die Agentur oder den Freelancer. Dafür gibt der Reseller die Kosten an den Kunden weiter: zum einen die Kosten des Webhosters und zum anderen Kosten, die für seine Arbeit entstehen.
Wann ergibt Reseller-Hosting Sinn?
Reseller-Hosting kann für viele Zwecke nützlich sein. Beispielsweise um Kunden langfristig zu binden: Hat der Kunde eigentlich nur ein einmaliges Projekt, wie die Erstellung einer Website bestellt, bleibt er womöglich, wenn er sich nicht um das Hosting kümmern muss.
Ebenso kann es behilflich sein, wenn Websitebetreiber sich einfach nicht mit den technischen Seiten des Webhostings auseinandersetzen wollen oder können. Zuletzt kann es tatsächlich ein Geschäftsmodell sein, das bei kontinuierlichem Wachstum eines Tages für einen großen Teil der Einnahmen sorgt.
Was gehört zu den Aufgaben eines Resellers?
Wenn eine Agentur oder ein Freelancer damit beginnt Reseller-Hosting zu betreiben, verändert sich damit ein stückweit sein Alltag. Anders als bei der Entwicklung einer Website, bei der das Projekt zum Zeitpunkt X abgeliefert und fertig ist, wird das Reseller-Hosting eher ein Dauerbegleiter sein.
Was genau zu den Aufgaben des Resellers gehört, hängt von der vorherigen Absprache mit dem Kunden ab. Es kann beginnen bei „Alles, auch das Anlegen von E-Mail-Adressen wird über den Reseller gemacht. Der Endkunde hat keinen Zugang zum Webhosting“. Doch es gibt auch Varianten, bei denen der Kunde Zugriff auf die Verwaltungsoberfläche hat und der Reseller nur bei komplexeren Themen wie Fehlern in Datenbanken oder Änderungen in den PHP-Einstellungen gefragt ist.
So oder so: Es ist wichtig sich bewusst zu machen, dass man als Reseller auch einen Teil des Support-Aufwands übernehmen muss, der sonst vom Webhoster selbst getragen wird. Dazu können auch Dinge wie „Ich habe mein Passwort vergessen, wie setze ich es zurück?“ oder „Meine Seite wurde gehackt, was kann ich tun?“ gehören. Und je nach Absprache könnte der Kunde eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit erwarten.
Nicht immer möchte man diese Aufgaben des Reseller-Hostings übernehmen. Dann kann es sich lohnen, die Buchung und Verwaltung des Hosting-Pakets beim Kunden zu lassen. Partnerprogramme mit Lifetime-Provisionen kommen hier ins Spiel und ermöglichen eine Einnahmequelle aufzubauen, die keiner Pflege bedarf.
Die passende Grundlage fürs Reseller Hosting finden
Meist gestaltet sich das Reseller-Hosting so, dass ein Freelancer oder eine Agentur einen Server bucht und auf ebendiesem Projekte für jeden seiner Kunden anlegt.
Diese Funktion bietet zum Beispiel der Hoster Mittwald seit einiger Zeit mit dem sogenannten Agentur-Server. Er fungiert als Basis, auf der sich so viele und verschiedene Projekte wie gewünscht, bauen lassen – ganz egal, ob CMS oder Shop. In jedem dieser Projekte befindet sich eine Website, die mit individueller Leistung ausgestattet ist.
Das erlaubt dem Reseller flexibel zu entscheiden, welche Leistungen der Kunde benötigt. Diese kann er dann entsprechend in Rechnung stellen.
Richtig genutzt kann das Reseller-Hosting ein spannender und wertvoller Bereich für Agenturen und Freelancer sein, der das bisherige projektbezogene Geschäft um eine dauerhafte Zusammenarbeit und Einnahmequelle erweitert.