Das Unternehmen Foxconn ist in den letzten Jahren zunehmend bekannt geworden. Das liegt vor allem daran, das der taiwanische Konzern im Auftrag von vielen großen Marken, wie Sony, Nintendo und Microsoft, Computerteile herstellt. Aber auch abseits der Zuliefererrolle wollte Foxconn in den letzten Jahren weiter expandieren und versprach den Aufbau von sogenannten Innovationszentren in der Vereinigten Staaten.
Dazu hatte man im letzten Jahr eine Vereinbarung mit dem amerikanischen Bundesstaat Wisconsin geschlossen, die Fördergelder in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar umfasste. Ziel war der Aufbau der genannten Innovationszentren, die sich mit dem Thema „AI 8K+5G“ auseinandersetzen und bis zu 13.000 Menschen beschäftigen sollten. Bis heute fehlt aber hiervon jede Spur.
Das Nachrichtenmagazin The Verge hat deshalb im März verschiedenste Stätten von Foxconn in Wisconsin besucht und konnte lediglich leere Bürogebäude finden. In Eau Claire wurde sogar der Kauf für das vorgesehene Gebäude abgebrochen, da laut dem Verkäufer das Unternehmen bessere Konditionen haben wollte. In einem anderen Teil der Stadt sieht es nicht besser aus: Das Gebäude sieht aus, als wäre ein Planungsstopp verhängt worden.
[mg_blockquote cite=“Louis Woo (Foxconn)“]Milwaukee is where we will transition our AI 8K+5G vision into reality.[/mg_blockquote]Auch weitere geplante Bürogebäude in Green Bay und Racine werden aktuell von anderen Unternehmen genutzt. Vom Technologiekonzern fehlt bisher jede Spur. Alan Yeung von Foxconn beteuerte zuletzt, dass die Innovationszentren nicht leer seien und warf The Verge vor, dass die Berichte nicht korrekt sind. Eine offizielle Anfrage auf Korrektur hat das Nachrichtenmagazin aber nie erhalten.
Ein erneuter Besuch im Laufe der letzten Woche zeigte keine Neuerungen. Lediglich einzelne Baumaschinen waren wieder verschwunden. Bisher getätigte Investitionen in Höhe von 60.000 US-Dollar beschränkten sich überwiegend auf die Haustechnik, aber das ist es dann schon gewesen. Damit stellt sich die Frage: Was will Foxconn damit erreichen?
Eins ist schon heute klar. Sollte aus den geschätzten 10.000 Mitarbeitern nichts werden, dann hat auch Wisconsin einige Probleme. Zum Einen wurden mit der Ansiedlung des Konzerns neue Arbeitsplätze versprochen, zum anderen wurde bereits in manchen Teilen die Infrastruktur für Foxconn geschaffen. Da tröstet es natürlich auch nicht, dass die versprochenen staatlichen Zuwendungen nicht ausgezahlt werden, sofern das vom Unternehmen gegebene Versprechen nicht eingelöst wird.
Foxconn äußert sich bisher gar nicht oder betont, dass man nach wie vor 13.000 Menschen im Bundesstaat anstellen möchte. Die Frage, die sich stellt, ist, ob das Unternehmen überhaupt einen so großen Standort in den USA langfristig rentabel betreiben kann. Daher können wir die Pläne mit ähnlichen Worten, wie die Kommunikation beschreiben: Unsicher, unverständlich und unglaubwürdig.
Quelle: The Verge
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