Künstliche Intelligenz entwickelt sich in einem rasanten Tempo. Doch es gibt nicht nur positive Stimmen zu diesen Entwicklungen. Nun warnt ein Psychologie-Professor aus den USA, dass wir durch KI wichtige Fähigkeiten verlieren könnten.
Neben Erfolgsmeldungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz schwappen auch immer wieder Warnungen zu diesem Thema in die öffentliche Diskussion. Nun hat sich ein ein Psychologie-Professor von der University of Southern California, der vor den Entwicklungen durch den Einsatz von KI warnt.
Jedoch malt er kein Horrorszenario an die Wand, weist allerdings darauf hin, dass sich beim Menschen durch den Einsatz von KI-Systemen wichtige Fähigkeiten zurückbilden könnten.
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Deshalb warnt ein Psychologie-Professor vor dem Einsatz von KI
Joe Árvai ist Psychologie-Professor am USC Dornsife College of Letters, Arts and Sciences an der University of Southern California. Er warnt in einem Blogbeitrag bei The Conversation vor den Auswirkungen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz.
Neben den bereits bekannten Risiken, die Kritiker:innen im Zusammenhang mit KI häufig diskutiert, sieht Árvai noch ein weiteres Problem. Dieses würde all die anderen Risiken überschatten, auch wenn es sich dabei um eine „weitgehend unsichtbare Bedrohung“ handle.
Árvai, der auch Leiter des Wrigley Institute for Environment and Sustainability ist, sieht dieses Problem in seiner eigenen Forschung beheimatet. Er untersucht, wie Menschen Entscheidungen treffen und geht davon aus, die KI sei „nur einen Tastendruck davon entfernt, die Menschen noch weniger diszipliniert und kompetent zu machen, wenn es um durchdachte Entscheidungen geht“.
Leidet die Entscheidungsfähigkeit unter dem Einsatz Künstlicher Intelligenz?
Der Psychologie-Professor erklärt, was der Mensch dafür braucht, um durchdachte Entscheidungen zu treffen. Dafür seien drei Schritte notwendig, die auf gesundem Menschenverstand basieren.
Man müsse sich zuerst Zeit nehmen, um eine Aufgabe oder ein Problem zu verstehen, Wissenslücken zu schließen und die eigenen bisherigen Überzeugungen und Annahmen in Frage zu stellen. So könne eine Entscheidung bei Kritik später gut verteidigt werden.
Beim zweiten Schritt werden die vorhandenen Optionen in Betracht gezogen und gegeneinander abgewägt. Der dritte Schritt bezeichne laut Árvai die „Bereitschaft, eine Entscheidung so lange hinauszuzögern, bis alle notwendigen Überlegungen angestellt“ wurden.
Mit diesen drei Schritten komme der Mensch zu einer durchdachten und vertretbaren Entscheidung. Doch der Einsatz von KI kann diese Fähigkeiten laut dem Psychologie-Professor beeinträchtigen.
Psychologie-Professor nimmt KI in den Fokus
Árvai bezeichnet diese drei Schritte als nicht „sonderlich schwierig“. Dennoch seien sie für viele Menschen „nicht intuitiv“.
Durchdachte und vertretbare Entscheidungen zu treffen, erfordert Übung und Selbstdisziplin.
Genau das sei allerdings der Knackpunkt bei der „weitgehend unsichtbaren Bedrohung“ durch Künstliche Intelligenz. Denn KI-Systeme spucken den Nutzer:innen nur die Antworten auf ihre Fragen aus.
Sowohl Kontext für die Entscheidung als auch die Überlegungen, die dorthin geführt haben, bleiben im Hintergrund. So nehme KI den Menschen die Möglichkeit, das Treffen von durchdachten und vertretbaren Entscheidungen zu üben.
Die Daten, die die KI für ihre Algorithmen auswertet, bestehen aus den voreingenommenen Entscheidungen der Menschen, die auch den Druck der Konformität widerspiegeln und nicht die Weisheit des kritischen Denkens.
Der Mensch lasse gern Entscheidungen für sich treffen. Seien diese schlechte Entscheidungen könne er das allerdings akzeptieren – woraus eine „gefährliche Rückkopplungsschleife“ entstehe.
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