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Fitbit Charge 3 im Test – exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis

geschrieben von Nicole Scott

Die Fitbit Charge 2, die vor rund zwei Jahren auf den Markt kam, war ein äußerst kompaktes Wearable. Die Charge 3 ist im Vergleich zum Vorgänger sogar noch dünner und leichter. Aber nach meinem Test der Samsung Galaxy Watch Active fühlt sich der Fitbit-Tracker trotzdem etwas schwer und klobig an. Außerdem bleibt die Charge 3 ständig an meiner Jacke und meinen Pullovern hängen. Auch das Waffelmuster des Armbands der Special Edition ist leidet etwas unbequem, vor allem nachts. Wenn ich das Band vor dem Schlafengehen lockere, rutscht es nachtsüber meinen Arm entlang, was mich immer wieder aufweckt.

Die Bedienung der Charge 3 erfolgt über den Touchscreen und eine berührungsempfindliche Taste an der Seite. Das haptische Feedback dieser Taste fühlt sich äußerst hochwertig an. Die Bedienung ist aber nicht unbedingt intuitiv und zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Anfangs drückte ich zu fest, was dazu führte, dass der Tastendruck nicht zuverlässig erkannt wurde. (Ihr müsst zwar fest, aber nicht zu stark drücken und dabei die gesamte Taste mit dem Finger abdecken). Sobald man damit vertraut ist, lässt sich der Tracker ziemlich flott bedienen.

Auf der Unterseite befindet sich genau wie beim Vorgänger der PurePulse-Herzfrequenzmesser. Mit von der Partie ist nun aber auch ein SpO2 Pulse-Oximetriesensor. Aufgrund der neuen Sensorkonfiguration fühlt sich die Unterseite deutlich runder und angenehmer an als die der Charge 2 – das Tragegefühl lässt sich durchaus mit der Galaxy Watch Active vergleichen.


Leider fühlt sich das mitgelieferte Armband nicht sonderlich hochwertig an. Ein gutes Silikonband wäre deutlich besser gewesen.

Das monochrome Display sieht im Vergleich zum Bildschirm der Fitbit Versa nicht unbedingt modern aus, sorgt aber für minimalen Stromverbrauch.

Aufgrund der Displaygröße überrascht es nicht, dass sich im Gegensatz zur Fitbit Ionic oder Fitbit Versa keine Apps auf der Charge 3 installieren lassen. Fitbit verspricht aber, noch in diesem Jahr eine Funktion zum Annehmen und Ablehnen von Anrufen zur Charge 3 hinzuzufügen. Auch Kurzantworten wie „Ich rufe gleich zurück“ und „Klingt gut“ werden möglich sein.

Aktivitätstracking

Die Charge 3 ist bis zu einer gewissen Tiefe wasserresistent und kann beim Schwimmen eure zurückgelegten Bahnen aufzeichnen.

Der Tracker besitzt zwar kein integriertes GPS, kann aber das eures Smartphones nutzen. Wenn ihr also nicht nur wissen möchtet, wie weit und wie schnell ihr gelaufen seid, sondern auch die exakte Strecke nachverfolgen möchtet, müsst ihr euer Handy mitnehmen. Die Charge 3 verfügt außerdem über einen Intervall-Timer und kann verschiedene Trainingsarten wie Laufen, Radfahren und Gewichtheben automatisch erkennen und tracken.
Auch Wecker, Timer, Wettervorhersagen und ein Entspannungsfeature sind mit an Bord.

Das Fitness-Tracking funktioniert sehr gut – daran hat man sich bei Fitbit mittlerweile gewöhnt. Genau wie der Vorgänger startet der Tracker eure Trainingssessions automatisch.

Die Charge 3 erkennt von selbst, wann ihr euer Training startet und bietet euch zusätzlich die Möglichkeit, euer Workout zu pausieren und später wieder fortzusetzen, ohne dabei die Session zu beenden.

Der einzige Nachteil ist das fehlende GPS – das gilt insbesondere für Jogger. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es mittlerweile viele günstige Tracker gibt, die euren Standort auch ohne Smartphone nachverfolgen können.

Schlaftracking

Mit dem Schlaftracking könnt ihr eure Schlafqualität im Auge behalten. Außerdem erhaltet ihr Details zu den verschiedenen Schlafphasen wie REM, Leichtschlaf und Tiefschlaf. Wie bei allen Schlaftrackern lässt sich nur schwer nachvollziehen, wie präzise das Feature funktioniert, aber die von der Charge 3 gesammelten Daten sehen meiner Meinung nach ziemlich genau aus.
Außerdem gibt es eine stumme Weckfunktion, bei der euer Tracker am Handgelenk vibriert, um euch aufzuwecken, ohne andere Leute in eurer Umgebung zu stören. Eine nette Idee, fraglich ist aber, wie effektiv dieses Feature bei Leuten ist, die besonders tief schlafen.

Die Werte scheinen relativ genau zu sein. Ich werfe immer dann einen Blick auf die Schlafdetails, wenn ich das Gefühl habe, besonders gut geschlafen zu haben. Wenn ich schlecht geschlafen habe, sehe ich mir die Ergebnisse nur manchmal an. Sollte der Tracker der Meinung ist, dass ich gut geschlafen habe, motiviert mich das; aber wenn mein Fitbit das Gegenteil bestätigt, starte ich eher schlecht in den Tag. Das hat aber nichts mit den Daten an sich zu tun, sondern damit, wie diese meine Stimmung beeinflussen. Es ist nämlich nicht unbedingt hilfreich, herauszufinden, dass man keine Tiefschlafphase hatte und die halbe Nacht lang wach war, obwohl man sich eigentlich fit fühlt.

Akkulaufzeit

Isa von GadgetMatch

Fitbit gibt die Akkulaufzeit der Charge 3 mit sieben Tagen an. Wir halten diese Angabe zwar für richtig, haben es aber nur selten bis ans Ende der Woche geschafft. Schließlich haben wir den Tracker so gut wie jeden Tag beim Joggen verwendet. Wer aber keines der Trackingfeatures nutzt, kommt mit einer Akkuladung problemlos durch die Woche.

In unserem Test lag die Akkulaufzeit im Durschnitt zwischen fünf und sechs Tagen – kein schlechter Wert. Ihr müsst den Tracker also nur einmal pro Woche aufladen.

Im Lieferumfang befindet sich unter anderem das Fitbit-eigene Ladegerät. Wir hätten uns natürlich sehr über ein Micro-USB- oder Typ-C-Kabel gefreut, um unnötigen Kabelsalat zu vermeiden. Glücklicherweise hat sich Fitbit für kabelgebundenes Laden entschieden. Der Ladevorgang läuft dementsprechend zügig ab. In rund 45 Minuten könnt ihr den Tracker zu 50 Prozent aufladen – das reicht für rund drei Tage. Aufgrund der langen Akkulaufzeit müsst ihr zum Glück nicht auf das Schlaftracking verzichten. Ihr könnt den Tracker nämlich einfach mehrmals pro Woche kurz aufladen, zum Beispiel während ihr in der Dusche seid.

Personalisierung

Die Fitbit Charge 3 unterstützt Fitbit Pay – aber nur, wenn ihr euch die Special Edition kauft.


Käufer der Special Edition haben die Wahl zwischen einem Gewebearmband im Farbton „Lavendel“ und einem Aluminiumgehäuse in Roségold, oder einem perforierten weißen Sportarmband und einem graphitfarbenen Gehäuse. Das Standardmodell der Charge 3 ist dagegen mit einem schwarzen Armband und einem graphitfarbenen Gehäuse oder einem blaugrauen Band und einem Gehäuse in Roségold erhältlich.

Wenn ihr euch für die Special Edition entscheidet, erhaltet ihr kostenlos ein schwarzes Armband dazu. Die Armbänder sind außerdem austauschbar und können separat erworben werden.

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Nicole Scott