Jeder hat sie bereits mindestens einmal gesehen. Illustrationen, die im 20. Jahrhundert entstanden sind und darstellen, wie der Mensch in einer nicht allzu fernen Zukunft andere Planeten und Sonnensysteme bevölkert. Auftraggeber dieser Bilder könnte unter anderem die NASA gewesen sein, da die Raumfahrtbehörde mit solchen Visionen in vielen Fällen Ingenieure, Wissenschaftler und Astronauten inspirieren und zu neuen Taten anspornen wollte. Auch das allgemeine Interesse der Bevölkerung stieg nach der Veröffentlichung solcher Skizzen im Zeitraum 1940-1960 sprunghaft an.
Natürlich entstehen in diesem Jahrhundert weiterhin solche Visionen. Dem Zeitgeist entsprechend nun nicht mehr auf dem Zeichenpapier, sondern bei Entwicklerstudios weltweit. Wie der führende NASA-Mitarbeiter Jeff Norris mitteilte, bieten Spieleentwickler die optimalen Voraussetzungen für derlei Aufgaben. Ein Beispiel ist das kanadische Team von Blackbird Interactive, das nun mit Project Eagle einen Weg darstellt, wie die Menschheit andere Planeten bevölkert. In Zusammenarbeit mit der amerikanischen Weltraumbehörde ist ein auf Steam verfügbares Modell entstanden, das eine Marskolonie im Jahre 2117 abbildet. Konkret soll diese aus einer NASA-Mission im Jahre 2034 hervorgegangen sein und inzwischen 5.000 Menschen beherbergen.
Die Kunstdemo zeigt neben durchaus interessant aussehenden Gebäuden (inkl. ausführlicher Erklärungen) einen Tag-Nacht-Zyklus und viele weitere Features, wie Marsfahrzeugen, die zunächst an außer Dienst gestellte Shuttles der NASA anknüpfen sollten. Da aber solche Fahrzeuge wegen der dünnen Atmosphäre auf dem roten Planeten nicht eingesetzt werden könnten, hat man sich doch für andere Rover entschieden. Auch die Energieversorgung, die zunächst durch Solaranlagen sichergestellt werden sollte, wurde nochmals angepasst und durch Kernkraftwerke ersetzt.
[mg_blockquote cite=“Victor Luo“]Science fiction pushes reality. These things, even though they’re not necessarily 100 percent realistic or accurate, are driving the dreamers, the technologists, to push forward toward a potential future.[/mg_blockquote]Project Eagle knüpft damit an eine Reihe weiterer Projekte an, die wir immer mal wieder auf dem Computer oder auf der Konsole bestaunen dürfen. Bereits 2012 erschien für die damalige XBOX die Vision „Mars Rover Landing“ und auch andere Entwickler gaben uns Einblicke in eine mögliche Zukunft.
Ich muss dabei immer spontan an Welten, wie in „Alien“ denken (auch, wenn es hoffentlich nicht so ein monströses Wesen gibt). Auch das ziemlich kontrovers diskutierte Indie-Spiel „No Mans Sky“ entführt den Spieler auf verschiedene Planeten, mit verschiedenen Lebewesen und unterschiedlicher Vegetation.
Ich finde den Ansatz und die immer wieder neu entstehenden Visionen sehr interessant. Es ist schließlich nicht vollkommen ausgeschlossen, dass wir eines Tages einen anderen Planeten bevölkern oder die Erde wegen des fortschreitenden Klimawandels verlassen müssen. Hierzu muss aber noch einiges getan werden. Mal sehen, wer hierbei in Zukunft die Führung übernimmt. Elon Musk mit SpaceX oder vielleicht doch ein anderer Mitstreiter? Denn wie der ausführende Produzent von Blackbird Games, Jeff Lydell, mitteilte, hat die eigene Fantasie durchaus Vorteile. Man kann sich vieles ausdenken, da mögliche Kritiker erst beweisen müssen, dass es niemals so kommen kann.
Quelle: The Next Web
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