Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Melchior Neumann und der Beruf des Community Manager.
Der Start in den Tag als Community Manager
Melchior, du arbeitest als Community Manager bei Kontist. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Als Community Manager bin ich der Typ, der alle Leute beisammen hält. Ich bin eine Mischung zwischen Entertainer, Happiness Manager und gleichzeitig strategisches Bindeglied zwischen Kunden und Unternehmen.
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Ich bin dafür zuständig, dass jeder in der Firma weiß, was die Kunden möchten, aber auch, dass diese die Entscheidungen des Unternehmens verstehen.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Der normale Tag ist mit einer Reihe von Meetings gefüllt, was daran liegt, dass ich mit allen Unternehmensbereichen zu tun habe. Sowohl Marketing und Vertrieb als auch Kundensupport und die Entwicklung haben regelmäßige Update-Meetings, bei denen ich häufig dabei bin.
Zwischen den Terminen geht es darum, sich über unsere Online-Kommunikationskanäle mit der Zielgruppe auszutauschen.
Und womit startest du in den Tag?
Da unsere Nutzer auch abends und am Wochenende aktiv sind, starte ich den Tag damit, Nachrichten auf unseren Social-Media-Kanälen und unserer Facebook-Gruppe durchzuschauen. Ich schaue, welche Fragen ich beantworten kann und ob es Anfragen oder Probleme gibt, die ich weitergeben muss.
Die Aufgaben als Community Manager
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Mein Aufgabenbereich ist sehr vielschichtig. In erster Linie geht es um Aufgaben, die im Bereich Kommunikation liegen und die Schnittstelle zwischen Kunden und Unternehmen bilden. Deswegen geht es viel um interne Abstimmung und um Überlegungen, wie man was kommunizieren kann.
Immer wenn im Unternehmen jemand Feedback von der Zielgruppe benötigt – zum Beispiel welche Funktionen sich unsere Nutzer wünschen oder welche Themen die Zielgruppe beschäftigen – bin ich der Erste, der gefragt wird.
Ansonsten geht es auch darum, die allgemeine Stimmung einzufangen und operativ bei der Kommunikation mit der Zielgruppe zu unterstützen.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Community Manager persönlich?
Ich bin die Schnittstelle zwischen Kunden und Unternehmen.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Ich arbeite mit allen Abteilungen der Firma zusammen und bin eine recht freie, unabhängige Instanz. In erster Linie fühle ich mich den Kunden verpflichtet und möchte für unsere Nutzer das beste Erlebnis bieten. Daher laufe ich Cross-funktional durch das Unternehmen und spreche mit jedem, der gerade weiterhelfen kann.
Im Unternehmen habe ich am meisten mit dem Marketing und der Unternehmenskommunikation zu tun. Bei Kontist liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auch bei der Kontist Stiftung.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle eines Community Manager in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Da fällt mir spontan nicht viel ein.
Wir haben zwei große Events pro Jahr, wo wir auch persönlich unsere Kunden treffen. Dieser persönliche Austausch mit der Zielgruppe ist viel wert und bietet eine Möglichkeit tiefere Beziehungen aufzubauen.
Das würde ich gern häufiger machen. Aber aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist das natürlich einmal mehr zu kurz gekommen und wir wissen nicht, wann und wie es weitergehen kann.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Inhaltlich mag ich es, mit den Kunden zusammen das Produkt weiterzuentwickeln. Da kommen tolle Ideen und Vorschläge aus der Community und ich kann in Zusammenarbeit mit dem Produkt-Team all diese Anregungen direkt in der Kontist-App umsetzen.
Wofür bist du besonders dankbar?
Ich bin dankbar, dass Kontist so kundenorientiert ist und meine Stimme und somit auch die der Kunden, ein so großes Gewicht im Unternehmen haben. Das ist in vielen Firmen anders und auch nicht selbstverständlich.
In allen Bereichen des Unternehmens, steckt ein ehrliches, tiefes Interesse an den Kunden und das ist natürlich eine sehr gute Basis.
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Und wie wird man jetzt ein Community Manager?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Da könnte ich jetzt Stunden ausholen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin gelernter Steuerfachangestellter, habe mich irgendwann selbstständig gemacht und eine Community für Steuerfachangestellte aufgebaut. Also eine Community, die sich um die Karriere als Steuerfachangestellter gekümmert hat.
Daher war ich naturgegeben zu allen Steuer- und Buchhaltungsthemen sehr präsent auf den Social-Media-Kanälen und in den Suchmaschinen.
Der Gründer von Kontist wurde so auf mich aufmerksam und aufgrund meiner Mischung aus Steuer- und Buchhaltungs-Know-How und Community Management, lud er mich zum Gespräch ein.
Da ich überzeugt vom Konzept war und es auch zwischenmenschlich sehr gut gepasst hat, war klar, dass ich schon bald zum Kontist-Team gehören würde.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Community Manager werden will?
Die beste Ausbildung oder Erfahrungen als Community Manager sammelt man, wenn man es einfach tut.
Das kann auch eine Community im Hobby-Bereich sein – ob mit dem Hund Gassi gehen, Joggen, Ernährungsformen oder die Gruppe des Wohnortes zu moderieren.
Wenn man sich für das Thema interessiert, kann man sich einfach ausprobieren. Und wenn man damit erfolgreich ist und es Spaß bringt, kann man schauen ob und wo es Jobs in dem Bereich gibt.
Als nächstes würde ich schauen, wo es andere Community Manager gibt, mit denen man sich austauschen kann. Da ist zum Beispiel der BVCM (Bundesverband für Community Management) eine gute Anlaufstelle. Dort werden regelmäßig thematisch passende Jobs ausgeschrieben und man findet schnell Anschluss.
Eine klassische Ausbildung gibt es auf diesem Feld nicht. Es gibt Zertifikate. Aber die praktische Erfahrung ist in diesem Bereich wertvoller als eine klassische Ausbildung.
Vielen Dank, Melchior!
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