BT

Die Gesichtserkennung der neuen Galaxy-Geräte ist leicht zu überlisten

geschrieben von Felix Baumann

Das Design unserer Smartphones verändert sich kontinuierlich. Da die kleinen Geräte inzwischen auch im unteren Preissegment sehr gut ausgestattet sind, versuchen die großen Hersteller die Kunden mit anderen Mitteln zum Kauf von neuen Endgeräten zu bringen. Ein dabei hervorstechendes Merkmal ist der Bildschirm. Durch neue Fertigungsverfahren ist der Rahmen auf der Vorderseite immer kleiner geworden und nach der Notch im letzten Jahr scheint es 2019 mit kleinen runden Aussparungen für die Kamera weiterzugehen. Somit müssen auch zwangsläufig Fingerabdrucksensoren entfallen oder auf die Rückseite beziehungsweise in das Display verschoben werden.

Zum Start in dieses Jahr habe ich euch über einen neuen Deal von Sony berichtet, durch den die Gesichtserkennung und -entsperrung deutlich sicherer werden soll. Wie sich nämlich jetzt herausgestellt hat, hat Samsung hiermit bei seinem neuen Galaxy S10 damit große Probleme. Grund dafür scheint zu sein, dass lediglich die Kamera für das Entsperren verwendet wird und auf die Zuhilfenahme von weiteren Sensoren verzichtet wurde. Beispielsweise konnte das Nachrichtenmagazin The Verge das Gerät über ein Bild des Nutzers, das auf einem anderen Smartphone dargestellt wurde, ohne großen Aufwand entsperren (siehe ab Minute 5).

Weitere Beispiele sind, dass selbst ähnliche Merkmale, die bei Geschwistern auftreten ebenfalls ausreichen, um den Sperrmechanismus zu überlisten oder mal schnell zwei Freunde mit Bart verwechselt werden. Die Sicherheit wird auch nicht durch die Deaktivierung der Option zur unzuverlässigeren, aber dafür schnelleren Erkennung signifikant erhöht.

Es wird somit erneut deutlich, dass das Entsperren des eigenen Geräts mit dem Gesicht auf Androidgeräten noch längst nicht so zuverlässig und unproblematisch funktioniert, wie auf Apple Smartphones und Tablets, die FaceID verwenden. Das liegt vor allem daran, dass wie bereits oben erwähnt nur die Frontkamera des Geräts zur Identifizierung verwendet wird, die gar nicht oder nur sehr rudimentär unterschiedliche Tiefen im Gesicht des Menschen erkennen kann. Von der Erkennung bei schlechten Lichtverhältnissen ganz zu schweigen.

Wer sich also in den nächsten Tagen oder Wochen ein Galaxy-Gerät der neusten Generation zulegen möchte, der sollte unbedingt eine alternative Sperroption, wie den Fingerabdruck oder einen Code wählen. Abgesehen von der mangelnden Gesichtserkennung ist das Galaxy S10 dennoch erneut ein großartiges Smartphone mit vielen interessanten Features, wie ihr in unserem Hands on sehen könnt. Das Samsung seine Smartphonestrategie dennoch überdenken sollte, hat Nicole in einem Kommentar dargestellt. Was hält ihr von den Geräten? Würdet ihr euch ein Galaxy S10 zulegen oder bleibt ihr doch lieber bei der (teilweise deutlich günstigeren) Konkurrenz?

Quelle: 9TO5 Google

Mehr Security:

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.