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OnePlus 6T McLaren Edition Review

geschrieben von Nicole Scott

Im Internet ist man sich einig, OnePlus bietet auf dem Smartphonemarkt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Ümit sieht das eher skeptisch und ist der Meinung, dass der Hype rund um das OnePlus 6T einfach zu groß ist. Damit hat er nicht ganz Unrecht; unter Android-Enthusiasten hat sich ein regelrechter OnePlus-Kult gebildet. Müsste Ümit aber seine Smartphones aus eigener Tasche bezahlen, hätte er dem 6T wahrscheinlich etwas mehr Zuneigung geschenkt. Seitdem ich mein Testmodell in Thunder Purple bekommen habe, ist das OnePlus 6T seit fast einem Monat mein Daily Driver; ich habe mich vor allem in die Kamera, Performance und Akkulaufzeit verliebt.

Die McLaren-Edition verspricht mehr Performance, wobei sich das Smartphone abgesehen von den 10 GB RAM und Warp Charge 30 hinsichtlich der Hardware nicht vom Standardmodell unterscheidet.

Mit Warp Charge 30 könnt ihr euer Gerät in nur zwanzig Minuten so weit aufladen, dass ihr durch den ganzen Tag kommt. Dank der effizienten Energiemanagement-Software lässt sich das Smartphone ohne Überhitzung und Performanceeinbrüche mit 30 Watt aufladen. Mehr Informationen zu diesem Feature könnt ihr am 13. Dezember in unserem vollständigen Testbericht finden. Außerdem werden wir euch einen genauen Überblick über Performance, Akkulaufzeit und Kamera geben. Da aber die gleiche Hardware wie im 6T verbaut ist, solltet ihr keine großen Überraschungen erwarten.

In diesem Beitrag gehen wir dafür näher auf das Design der McLaren Edition ein und zeigen euch ein paar der UI-Änderungen.

Die Designästhetik der McLaren Edition ist geprägt von einer schwarzen Rückseite mit Karbonmuster und Farbakzenten in Papaya Orange. Das Karbonmuster umgibt die Kamera und bedeckt etwa die Hälfte des Geräts. Die orangefarbenen Akzente erstrecken sich von der Unterkante aus über die seitlichen Ränder.

Kohlefaser ist bereits seit 1981 ein wichtiger Bestandteil von McLarens Fahrzeugen. Anfangs kam der Werkstoff nur für McLarens Formel-1-Rennwagen zum Einsatz, seit 1983 wird er auch für Serienmodelle verwendet.

Die Tasten besitzen keine orangefarbenen Akzente, dafür lassen sich in der UI viele kleine farbliche Änderungen finden.

Davon abgesehen ist die Software der McLaren Edition identisch zu der Version von Android 9.0, die auf dem Standardmodell installiert ist.

Außerdem gibt es eine neue Animation für den Fingerabdrucksensor, die sehr futuristisch aussieht. Leider scheint der Sensor etwas langsamer und unzuverlässiger zu sein als der des Standardmodells. Immer wieder dauert das Entsperren statt einer halben Sekunde bis zu zwei Sekunden. Das klingt zwar wenig, fühlt sich aber wie eine halbe Ewigkeit an, wenn man vor dem Bildschirm sitzt und sich wundert, ob man jetzt wohl den Finger bewegen muss. Ein kapazitiver Sensor sollte in der Lage sein, einen Fingerabdruck in 0,2 bis 0,4 Sekunden zu erkennen. Immerhin könnt ihr euch die coole Animation ansehen, während ihr wartet.

Wenn ihr das Gerät zum ersten Mal startet, könnt ihr über eine Augmented-Reality-Präsentation mehr über die Kollaboration zwischen McLaren und OnePlus erfahren. Leider konnte ich bisher keine Möglichkeit finden, um dieses nette Gimmick nach der Einrichtung des Geräts nochmals zu starten. Hoffentlich stellt OnePlus einen QR-Code zur Verfügung, denn immerhin ist das Ganze ein toller Partytrick.

In den Einstellungen unter Display > Theme > McLaren könnt ihr die Benutzeroberfläche mit orangefarbenen Akzenten verschönern. Die auffälligsten Farbakzente findet ihr in der Navigationsleiste und in den Einstellungen. Das Theme wird euch wohl nur gefallen, wenn ihr die Farbe Orange mögt. Wir von Mobile Geeks sind selbstverständlich große Fans der Farbe und freuen uns, dass es nun endlich ein Smartphone mit Mobile-Geeks-Design gibt!

Das Display ist nach wie vor 6,41 Zoll groß und mit einem Optic AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 2340 x 1080 Pixeln ausgestattet. Das Display ist immer noch eines der besten in seiner Preisklasse und bietet hervorragende Kontrastwerte und lebhafte Farben. Auch was die Ablesbarkeit im Freien angeht konnte ich keine Probleme feststellen.

Unboxing

Die Verpackung sieht sehr schick aus und enthält neben dem Smartphone auch ein geflochtenes USB-Typ-C-Kabel in Papaya Orange, eine Schutzhülle mit Karbonoptik und das Ladegerät im McLaren-Design mit einer Leistung von 2 A bzw. 5V 6 A für Warp Charge 30.

Auch ein McLaren Speedmark Logo ist im Lieferumfang enthalten, das aus McLarens eigens entwickelter F1-Kohlefaser besteht. Dasselbe Material kommt auch in McLarens Formel-1-Wagen MCL22 2018 zum Einsatz. Mit der Menge an Kohlefaser, die für die Produktion der Speedmark Logos verwendet wurde, ließen sich über sechs dieser Formel-1-Autos konstruieren.

Das Gerät wird ab dem 13. Dezember in Westeuropa und Nordamerika erhältlich sein, wenig später auch in Skandinavien, Indien und China. Die OnePlus 6T McLaren Edition kostet zum Verkaufsstart $699.

Performance

Die McLaren Edition ist nicht wie vermutet mit einem Snapdragon 855 ausgestattet, aber dafür sind ganze 10 GB Arbeitsspeicher mit an Bord. Bevor wir einen genaueren Blick auf das RAM-Upgrade werfen, möchten wir euch kurz erklären, wofür der Arbeitsspeicher in eurem Smartphone zuständig ist und wie ihr von dem zusätzlichen RAM profitieren könnt.

Linpack – 2272.142
AnTuTu – 294952
3DBench SlingShot Extreme – 4720
3DBench Slingshot Extreme Vulkan – 3836

 

So verwendet euer Smartphone den Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher dient größtenteils dazu, ausgeführte Apps und deren Daten zu speichern. Einfach ausgedrückt, mit mehr RAM können mehr Apps gleichzeitig im Hintergrund ausgeführt werden, ohne dass sich die Performance eures Smartphones verschlechtert. Ganz so simpel ist die Sache aber nicht, denn euer Arbeitsspeicher wird nicht nur von eurem Android-System genutzt.

  • Kernelspeicher: Der Kernel ist als komprimierte Datei auf eurem Smartphone gespeichert, die während des Bootvorgangs in den RAM extrahiert wird.
  • Virtuelle Dateien: Es gibt im System einige Ordner und Dateien, die nicht wirklich „echt“ sind. Es handelt sich dabei um Pseudodateien, die während des Bootvorgangs erstellt werden und Dinge wie Akkuladestand und Daten zur CPU-Geschwindigkeit enthalten.
  • Mobilfunknetz: Daten zu euren IMEI- und Netzwerkeinstellungen werden im NVRAM gespeichert (einem nichtflüchtigen Speicher, der beim Ausschalten des Telefons nicht gelöscht wird). Sie werden beim Einschalten zusammen mit der notwendigen Software in den Arbeitsspeicher übertragen.
  • GPU: Auch der Grafikchip eures Smartphones nutzt den RAM zum Arbeiten.
  • Sonstiges: Kleinere Prozesse, die ausgeführt werden, während ihr euer Smartphone verwendet, benötigen ebenfalls eine gewisse Menge Arbeitsspeicher.

Was am Ende übrig bleibt, ist der Arbeitsspeicher, den euer Smartphone dann für Apps nutzen kann.

Das ist auch der Grund, weshalb in den Geräteeinstellungen ein Teil des angegebenen Arbeitsspeichers immer belegt ist. Auf einem Smartphone mit 2 GB RAM bleibt meistens nur etwa 1 GB übrig, das sich alle ausgeführten Apps teilen müssen.

Weshalb 10 GB Arbeitsspeicher nützlich sein können

Mit seinen 10 GB RAM besitzt die McLaren Edition Arbeitsspeicher im Überfluss. Ein Teil kann vom Gerät für den so genannten DMA (Direct Memory Access oder Speicherdirektzugriff) verwendet werden. Dabei reserviert das Smartphone beim Hochfahren einen Teil des Arbeitsspeichers nur für den Homescreen, die Toucheingabe und andere Features, um die Benutzeroberfläche extrem reaktionsschnell zu machen – unabhängig davon, wie viele Apps im restlichen Arbeitsspeicher geladen sind. Seid ihr bereit für direkte Touchreaktionen und unverzögertes Scrollen? Genau das kann DMA euch bieten.

Akku

Was die Akkulaufzeit angeht, konnten wir keinen Unterschied zwischen dem 6T mit 6 GB RAM und der McLaren Edition feststellen. Der Akku hält bei beiden Geräten den ganzen Tag lang durch und je nachdem, wie viele Fotos ich unterwegs aufnehme, liegt die Screen-on-Time zwischen fünf und sechs Stunden.

Das Warp-Charge-30-Feature funktioniert sehr gut und wie versprochen wird das Smartphone während des Ladevorgangs nicht heiß. In nur 30 Minuten konnten wir den Akku von 3 % auf 69 % aufladen.

Preis

Die McLaren Edition kostet $699 – das sind $150 mehr als das Standardmodell. Zwar besitzt sie mehr Arbeitsspeicher und Warp Charge 30, einen echten Mehrwert bekommen aber nur Formel-1-Fans, Hardware-Nerds und alldiejenigen, die sich für den beiliegenden Bildband und die Sammlerbox interessieren.

 

 

 

 

Über den Autor

Nicole Scott