Heute sind GIFs, Videos, Bilder und Grafiken fester Bestandteil aller sozialen Netzwerke und Kanäle. Visuelle Kommunikation ist unverzichtbarer Bestandteil professioneller Kampagnen und Markenauftritte. Doch warum ist das eigentlich so?
Ein Bild geht um die Welt. Als eine Linienmaschine im Hudson River notlandet, geht die erste Information über Twitter online. Der Tweet wird von Fernsehsendern aufgegriffen. Was sich jedoch wirklich verbreitet, ist das Bild, das dem Tweet angehängt ist. Diese Notlandung machte Twitter bekannt und zeigte die Macht der Bilder.
Was ist visuelle Kommunikation?
Pro Sekunde nimmt das Augen zehn Millionen Informationen auf und leitet sie an das Gehirn weiter. Etwa 80 Prozent aller Informationen nehmen wir über unsere Augen wahr. Wir erfassen Bilder schneller als andere Informationen.
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Menschen haben die Fähigkeit, sich an bereits gesehene Bilder zu erinnern und diese in unserem Kopf abzurufen. Auch wenn uns ein Bild nicht wirklich begeistert, hat unser Unterbewusstsein einen ersten Eindruck abgespeichert.
Wir erhalten den ersten Eindruck dadurch, dass wir visuell kommunizieren. Visuelle Kommunikation ist auch nonverbale Kommunikation: Eine Kommunikation, die ohne Worte auskommt.
Darunter fällt alles Gemalte, Gezeichnete, Fotografien, Drucke oder Filme. Mit jedem Wimpernschlag entstehen neue Bilder auf unserer Netzhaut. Wir nehmen Farben und Dinge wahr und erzeugen mit ihnen in unserem Gedächtnis ein Bild.
Mit visueller Kommunikation sollen die Gefühle und die Sinne des Betrachters angesprochen werden. In der Werbung wird visuelle Kommunikation besonders oft benutzt. Hier wird versucht, den Augen des Betrachters etwas zu vermitteln und durch die Augen eine Wahrnehmung zu erzeugen.
Bilder übernehmen im Rahmen visueller Kommunikation zwei Funktionen:
- die Übermittlung inhaltlicher Botschaften und
- die Begleitung als visuelle Gedächtnisstütze.
„Als visuelle Kommunikation wird zunächst ganz allgemein die Übermittlung von Informationen an das Menschliche Auge bezeichnet. Sie ist daher eine Form der zwischenmenschlichen Kommunikation und, genauer, als solche Teil der nonverbalen Kommunikation.“ (Wikipedia)
Warum visuelle Kommunikation funktioniert
Keine Frage, gesprochene Sprache wird unser Hauptkommunikationsmittel bleiben. Aber das geschriebene Wort wird immer mehr von visuellen Inhalten abgelöst: Wir dokumentieren mit Instagram Stories oder Snapchat unseren Alltag oder senden Gifs und Emoticons an Freunde und Familie, um unsere Gefühle auszudrücken.
Egal wo man online shoppen geht: Es gibt kaum einen Online-Shop, der ohne Bebilderung auskommt. Jedes Produkt wird in unterschiedlichen Ansichten festgehalten und im Rahmen eines Angebots dem Kunden angezeigt.
Solche Bilder wirken für uns wie eine Handlungsaufforderung. Sie erregen unsere Aufmerksamkeit und laden zum Handeln ein, sie machen neugierig und erzeugen Vorfreude. Bilder bedienen sich einer besonderen Sprache: Sie rufen Emotionen und Wünsche hervor und tragen so zur Kaufentscheidung bei.
Manche Bilder lösen ein Lachen aus oder bringen Menschen zum Weinen. Sie haben ein großes Emotionalisierungspotenzial. Wenn wir ein Magazin durchblättern, fällt unser Blick immer erst auf die Artikel-Bilder und dann auf den Text.
Alle visuellen Elemente lösen, zumindest potenziell, Emotionen aus. Somit fungieren Bilder als Schlüssel-Elemente. Aus diesem Grund muss man für einen Artikel auch aussagekräftige Bilder aussuchen: Wenn dem Leser das Titelbild schon nicht gefällt, wird er vermutlich auch nicht den Artikel lesen.
Ein gutes Bild wirkt oft viel intensiver und besser als jedes andere Medium. Die Bildsprache ist zwar nicht universell, ändert sich im Laufe der Zeit, aber die Wirkung auf unser Unterbewusstsein bleibt unverändert.
Gute Bilder sind nicht nur ästhetisch, sie können auch Geschichten erzählen, führen zu Assoziationen und berühren Menschen emotional. Gut ausgewählte Bilder strukturieren einen Artikel, sie helfen dem Leser dabei, Inhalte leichter und schneller zu scannen und erzeugen als Blickfang Interesse.
Bildsprache kann verschiedene Medien wie Fotografien, Motive, Illustrationen oder Symbole miteinander verknüpfen. So entstehen Schlüsselbilder, die bezeichnend für eine Person oder für die Botschaft eines Unternehmens stehen.
Bildmaterial ist Image-Träger und transportiert Geschäftsideen, Visionen, Philosophien, Kompetenzen oder die Kernbotschaften eines Unternehmens. Ziel ist dabei, einen bleibenden Eindruck bei potenziellen Kunden, Mitarbeitern und Kooperationspartnern zu hinterlassen.
Das eigene Corporate Design bildet oftmals den ersten und zugleich einzigen Berührungspunkt zwischen der Öffentlichkeit und einem Unternehmen beziehungsweise einer Marke.
Die Vorteile visueller Kommunikation auf den Punkt gebracht:
- Mit visueller Kommunikation spart man Zeit und Kommunikationsbotschaften kommen schneller an. Bilder und Videos bieten Betrachtern einen hohen Unterhaltungswert und Informationsgehalt und können schnell konsumiert werden. Und Zeit ist ein entscheidender Kostenfaktor. Visuelle Kommunikation macht aus diesem Grund auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn.
- Mit visueller Kommunikation können Unternehmen Informationen klar vermitteln. Wenn Inhalte für professionelle Zwecke bereitgestellt werden und man Botschaften eindeutig kommunizieren will, sollte man zu Bildmaterial oder Videoformaten greifen. Denn visuelle Elemente können Menschen auf Anhieb verstehen.
- Mit visueller Kommunikation kann man Informationen konsistent vermitteln. Mit einem Corporate Design definieren Unternehmen zu einem großen Teil ihre Identität. Logos, Farben, Grafiken, Icons und Illustrationen zahlen auf das Gesamtbild des Unternehmens ein und heben dieses vom Wettbewerb ab – umso klarer das Design umso höher ist der Wiedererkennungswert. Egal ob man Freelancer, Unternehmer, Mitarbeiter oder Start-Up-Gründer ist: Man sollte kontinuierlich die gleichen visuellen Elemente nutzen, da Kunden Unternehmen so auf den ersten Blick erkennen.
- Mit visueller Kommunikation vermittelte Informationen bleiben besser im Gedächtnis. Betrachter können sich Informationen, die visuell vermittelt wurden, länger und besser merken. Mit visueller Kommunikation kann man dafür sorgen, dass sich die Betrachter Kernbotschaften länger merken.
Wie passt visuelle Kommunikation in das Social Web?
Die Informations- und Content-Flut, die uns heute im Social Web begegnet, macht die Vermittlung der eigenen Kommunikationsbotschaften deutlich schwieriger. Wer einfach und strukturiert kommuniziert, kann sich vom Wettbewerb abheben. Dies gelingt nicht nur mithilfe relevanter Texte, sondern vor allem durch visuelle Elemente.
Visuelle Kommunikation funktioniert im Social Web, da Inhalte sehr schnell wahrgenommen, verbreitet und geteilt werden – besser als textuelle Inhalte. Plattformen wie Instagram oder Snapchat liegen mit ihren Nutzerzahlen an der Spitze der sozialen Netzwerke, denn jeder kann mit seinem Smartphone Motive fotografieren und teilen.
Visuelle Elemente sind Social-Media-affin: Soziale Netzwerke werden zunehmend durch Bilder und Videos geprägt. Die Interaktionsrate steigt dadurch deutlich an. Das Bild ist die meist-geteilte Beitragsart, noch vor Meinungen und Status-Updates oder Links zu Artikeln.
Auch die Infografik „2017 – This is What Happens In An Internet Minute“ von Lori Lewis, Vice President Social beim Medienkonzern Cumulus Media, und vom YouTube-Satiriker Chart Callahan zeigt, wie viele Inhalte wir in der Minute im Internet teilen.
Auf Instagram teilen wir 46.200 Fotos, versenden 15.000 GIF-Dateien über den Messenger oder schauen uns 4,1 Millionen Videos auf YouTube an. Die Zahlen zeigen deutlich, dass visuelle Elemente ein wichtiger Teil unserer Alltagskommunikation geworden ist.
Der Einsatz von Bildern und anderen visuellen Formaten ist nicht nur sinnvoll, sondern geradezu ein Muss für Unternehmen, die mit ihrer Marke das Social Web erobern wollen.
Es gibt bereits eine Reihe von Unternehmen, die sich die genannten Umstände zu Nutze machen. Sie haben eigene Profile auf diesen visuellen Plattformen und interagieren dort auch mit Hilfe ansprechender, visueller Elemente mit ihrer Zielgruppe:
- Sie nutzen visuelle Kommunikation, um im Social Web komplexe Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Hierfür setzen sie bevorzugt auf Infografiken.
- Unternehmen nutzen Piktogramme zur visuellen Kommunikation genutzt, um Inhalte international verständlich zu verbreiten.
Ein Praxisbeispiel: Wer Kaffee gerne trinkt, kennt Starbucks. Viele Kunden haben auch Bonuskarten und werden regelmäßig von der Kaffeehaus-Kette mit Informationen versorgt, die dazu dienen, den Kunden immer wieder zu den eigenen Produkten zurückzuführen.
Das gelingt Starbucks nicht nur durch eine ausgeklügelte Marketingstrategie, sondern auch durch den Einsatz visueller Kommunikation. Egal, wo man sich über Starbucks informiert – sei es im realen Leben oder im Social Web – das Logo ist immer präsent. Angefangen vom Ladenschild über dem Kaffeehaus vor Ort bis hin zu den typischen Starbucksbechern, die auch mit dem Logo versehen sind.
Das Design von Starbucks berücksichtigt auch saisonale Veränderungen. Hier das To-Go-Becher-Design von Weihnachten 2017.
Wo auch immer Starbucks mit seinen Kunden kommuniziert, sie ziehen ihr Coporate Design konsequent durch und sorgen so für einen hohen Wiedererkennungswert: Website, E-Mail-Newsletter, Social Media Profile wie Instagram, Facebook und Instagram nutzen die gleiche (grüne) Farbwelt und das Logo der Marke für ihre visuellen Inhalte wie Videos oder hochwertige Fotos.
Visuelle Kommunikation: Unentbehrlich für Social Media
Bilder wirken als Kommunikationsmedien anders als mündliche Sprache oder Schrift. Wer visuelle Kommunikation geschickt einzusetzen weiß, kann sie gewinnbringend für seine Social-Media-Aktivitäten nutzen.
Wer visuelle Kommunikation für seine Social-Media-Aktivitäten nutzen will, sollte sich bewusst sein, dass …
- Inhalte mit der Verwendung von Bildern an Glaubwürdigkeit gewinnen.
- visuelle Kommunikation dazu eingesetzt werden kann, komplexe Sachverhalte verständlich und vereinfacht darzustellen.
- Nutzer visuell wahrgenommene Elemente eher akzeptieren und länger im Gedächtnis des Betrachters bleiben als textuelle Inhalte.
- Bilder eine hohe Informationsdichte haben, so schneller konsumiert werden und somit entgegen der kurzen Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe wirken können.
Visuelle Inhalte sind für professionelle Kommunikation in den Social Media heute unentbehrlich. Ihr Potenzial ist gewaltig, ihre Komplexität – wenn man sie ernsthaft betreibt – jedoch auch.
Daher beginnen wir mit diesem Artikel eine Serie rund um visuelle Kommunikation. Weiter geht es im nächsten Teil mit Best-Practice-Beispielen.
[…] Mehr lesen und Infografik zu „Was geschieht in einer Minute im Internet 2017?“. […]
Die Möglichkeiten von visueller Kommunikation sind tatsächlich gewaltig. Vor allem, wenn man das, was ausgesagt werden soll, tatsächlich so im Design umsetzen kann. Neben den guten Beispielen gibt es auch genug, bei denen der Funke einfach nicht auf den Leser / Kunden überspringt. Gut finde ich daher den Tipp, etwa auch saisonale Besonderheiten in die visuelle Kommunikation einfließen zu lassen.
[…] Im ersten Teil dieser Artikelreihe habe ich gezeigt, warum sich visuelle Kommunikation im Social Web lohnt. Im zweiten Teil geht es darum, was die folgenden Best Practices so besonders macht und was man von ihrer visuellen Kommunikation lernen kann. […]
[…] bei seiner Argumentation unterstützen und die den Vortrag auflockern. Fakt ist: Das menschliche Gehirn schaut sich viel lieber Bilder an und speichert diese besser ab, als dass es Texte konsumieren […]
[…] soziale Netzwerk Instagram gilt als heiliger Gral in der Werbebranche. Visueller Content in Form von Bildern oder Kurzvideos gepaart mit schlichten Texten, die kurz und knapp bei der […]
[…] Drang der Nutzer, wichtige Informationen so effizient wie möglich zu erhalten. Mit Bildern kann visuelle Kommunikation – richtig gemacht – wirkungsvoller sein, als das geschriebene Wort. Infografiken und GIFs […]
[…] so kompakt und effizient wie möglich vermittelt bekommen. Dafür sollten Unternehmen vor allem auf visuelle Kommunikation zurückgreifen. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf GIF-Dateien gelegt werden. Ich zeige dir […]